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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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nicht selbst nach Hause findet, helfe ich ihm. Und wenn er in dich zurückstolpert, bewohne ich seinen Körper, bis er bereit ist, einen neuen Versuch zu unternehmen.«
    0 ja. Ich stellte mir vor, wie ich Pritkin erklärte, dass er einen weiteren Gast bei sich zu Hause hatte. Ich seufzte. »Es stimmt etwas nicht mit einer Welt, in der wir ein solches Gespräch führen.«
    »Ich kann dir wirklich helfen«, beharrte Billy.
    Ich stand übers Waschbecken gebeugt, die Hände auf den Rand gestützt, grinste in den Spiegel und sah die Hoffnung in meinen geliehenen grünen Augen. Es konnte doch nicht so einfach sein, oder?
    »Was ist mit dem Senat?«, fragte ich. »Hat er meinen Aufenthaltsort erwähnt, als er Marsden beschuldigte?«
    »Keine Ahnung. Bei den Kriegsmagiern geht’s drunter und drüber. Sie versuchen, ein neues Hauptquartier einzurichten, in einem Lagerhaus bei Nellis, und die Sache läuft nicht besonders gut. Keiner scheint besonders glücklich zu sein.«
    »Kriegsmagier sind nie besonders glücklich.«
    »Jedenfalls, an deiner Stelle würde ich davon ausgehen, dass sie Bescheid wissen. Was bedeutet, dass es ungesund wäre hierzubleiben.«
    Mist.
    Ich zog mich in Rekordzeit an, obwohl die Sachen nicht passten. Das blaue Polohemd spannte sich an Pritkins Schultern, die khakifarbene Hose kniff an den Oberschenkeln und war an der Taille zwei Nummer zu groß. Ich stopfte das Hemd hinein, was ein wenig half, und eilte barfuß die Treppe hinunter. Billy schwebte hinter mir her und wirkte sehr von sich eingenommen. Für diese Sache stand ich tief in seiner Schuld.
    Ich fand die anderen in der Küche. Marsden stand am Herd und wendete Würstchen in einer Bratpfanne, während Pritkin eine Zeitung las. Ihr Titel lautete Blick in die Kristallkugel – ich hatte gar nicht gewusst, dass es sie auch hier gab. Es war ein ziemlich anrüchiges Boulevardblatt, das so gar nicht seinem Stil entsprach.
    »Billy meint, der Kreis weiß, dass ich hier bin«, wandte ich mich an Marsden. »Sie könnten bald Besuch bekommen.«
    »Guten Morgen, Cassie.« Sein wildes Haar war an diesem Morgen besonders flauschig und umgab seinen Kopf mit einem Halo. Es sah wirklich beeindruckend aus. »Was möchten Sie zum Frühstück?«
    »Gar nichts. Wir müssen von hier verschwinden.«
    »Die Schutzzauber sind stark genug«, sagte Marsden ruhig. »Ein Ei oder zwei?«
    »Ich nehme nur eine Scheibe Toast«, erwiderte ich und hoffte, damit alles zu beschleunigen. Den Schutzzaubern traute ich nicht.
    »Sie nimmt zwei Eier, ein Würstchen, Pilze, Bratkartoffel und Toast«, sagte Pritkin. »So viel kriege ich nicht runter!«
    »Da irrst du dich. Deinen Körper kannst du vor Hunger schmachten lassen, aber meinem wirst du das nicht antun.«
    »Ich lasse meinen Körper nicht…« Ich unterbrach mich, als ich sah, was auf Pritkins Teller lag: die Dinge, die er Marsden genannt hatte, außerdem auch noch gebackene Bohnen. Und daneben stand ein großer Becher mit sirupartigem Kaffee. »Ich habe dich für einen Gesundheitsapostel gehalten!«
    »Du musst mehr essen«, sagte Pritkin und nahm einen Bissen, der etwas von allem zu haben schien. »Heute Morgen hätte ich mich fast an deinen Schulterblättern geschnitten.«
    Ich ging nicht darauf ein. »Wir haben ohnehin keine Zeit fürs Frühstück. Vielleicht ist der Kreis bereits hierher unterwegs.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Marsden und wirkte unbesorgt. »Wenn Saunders weiß, dass wir hier Gespräche führen, rechnet er damit, dass wir zu ihm kommen. Darauf wird er sich vorbereiten.«
    »Wir führen keine Gespräche! Sie haben mich gegen meinen Willen hierher gebracht!«
    »Es wird Ihnen bestimmt nicht schwer fallen, das dem Kreis zu erklären«, sagte der hinterhältige alte Kerl. Pritkin sah mit finsterer Miene auf. »Wir werden unter Druck gesetzt«, sagte ich.
    »Ja, aber nicht von ihm.« Pritkin drehte die Zeitung so, dass ich die Titelseite sehen konnte, und die große Überschrift ließ mich vorübergehend alles andere vergessen.
    Cassandra Palmers dunkle Vergangenheit
    »Wir wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war«, sagte er, als ich ihm die Zeitung aus der Hand riss.
    Pythia oder Prätendentin?
    Während eine Nachfolgerin der kürzlich verstorbenen Lady Phemonoe noch offiziell bestimmt werden muss, verlautet aus Quellen beim Silbernen Kreis, dass die Macht auf die obskure, uneingeweihte Cassandra Palmer übergegangen sein könnte. »Wenn das stimmt, wäre es eine Katastrophe«, sagte ein

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