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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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jemand einen Weg gefunden hat, Ley-Linien zu destabilisieren, könnte das katastrophal sein, wohl für uns als auch für die menschliche Bevölkerung,«
    Ich dachte an den Tod und all die Zerstörung, die wir hinter t gelassen hatten. »Ich glaube, die Katastrophe hat bereits stattgefunden.«
    Wenigstens brauchte ich nicht zu befürchten, dass sich noch irgendwelche Kriegsmagier im Kasino herumtrieben. Als wir zurückkehrten, hätten uns nicht einmal unsere engsten Freunde wiedererkannt. Sie hätten vermutlich auch nicht den Wunsch verspürt, näher als drei Meter an uns heranzukommen.
    Ich zog mir einen Schnipsel schmieriges Packpapier aus dem Haar, dankte dem Fahrer und ging an der langen Taxireihe vorbei zum Eingang. Obwohl wir voller Müllreste waren und bei jedem Schritt so viel Staub auf dem Boden zurückließen, dass Pig-Peg neidisch geworden wäre, schenkte uns niemand mehr als beiläufige Beachtung, Im Kasino ging es drunter und drüber.
    Hunderte von Touristen drängten sich vor dem Empfangstresen, riefen und winkten mit Papieren nach den normalerweise immer zuvorkommenden Angestellten des Dante’s, die jetzt ein wenig gestresst wirkten. Gepäck bildete große Haufen auf dem Boden und war auf Wagen gestapelt. Hotelpagen flitzten hin und her und versuchten, der wachsenden Nachfrage gerecht zu wer, den. Kinder weinten und drohten in den Styx zu fallen. Überlastete Klimaanlagen versuchten, die Temperatur bei etwa dreißig Grad zu halten. Und eine Schar neuer, spezieller Gäste hatte die Bar mit Beschlag belegt.
    Für einen Moment sah ich eine doppelte Szene: die Bar, wie sie jetzt war, und die andere, in der Ruine, die ich in der Vision von einer möglichen Zukunft
gesehen hatte. Ich schüttelte den Kopf, und das zweite Bild verschwand, woraufhin mein Blick auf einen muskulösen Typen fiel, der eine fetischgekleidete Kellnerin an der Taille hielt. Sie trat und schrie, und zwar ohne Freude, doch das schien den Senator nicht weiter zu stören. Er war im alten Rom geboren, und damals hatte es in Hinsicht auf Bardamen andere Umgangsformen gegeben als heute. Zum Glück war die Südstaatenschönheit an der Seite des Senators nicht in bester Stimmung. Sie sah zu ihm hoch, runzelte die Stirn und nagelte seine Hand mit einem Umrührstäbchen an den Tisch. Er bedachte sie mit einem missbilligenden Blick und zog sich das Stäbchen aus der Hand, ohne die Kellnerin loszulassen.
    »Was macht der Senat hier?«, fragte ich Rafe, nur um festzustellen, dass er verschwunden war. Ich sah mich um, konnte ihn in dem Durcheinander aber nirgends entdecken. »Wo ist Rafe?«, fragte ich Pritkin.
    »Er ging bei unserer Ankunft«, sagte er und beobachtete etwa ein Dutzend Vampire, die mit ihrem Gepäck am Lift warteten.
    Niemand von ihnen war Rafe. »Hat er gesagt, wohin er wollte?«
    »Nein. Aber wahrscheinlich hat er eingecheckt. Der Senat und seine Bediensteten haben offenbar die Anweisung erhalten, sich hier zu treffen.«
    »Es sieht eher danach aus, als würden sie einziehen.«
    »Das stimmt«, bestätigte der herbeieilende Casanova. »Und sie ruinieren mich. Für dieses Wochenende waren drei Tagungen gebucht, und zwei weitere sollten in der nächsten Woche stattfinden, und ich musste sie alle streichen! Oh, und du wirst das Penthouse verlassen. Die Konsulin bekleidet einen höheren Rang.«
    »Seit wann?«, fragte ich. »Seit sich dieses Kasino in Vampirbesitz befindet und sie das Oberhaupt des Senats ist.«
    »Es gibt noch andere Hotels! Warum muss sie unbedingt hier wohnen?«
    »Andere Hotels sind nicht so gut geschützt wie dieses und weisen kein Portal zum Feenland auf. Willkommen in MAGIE Zwei«, stieß Casanova voller Abscheu hervor.
    »Tut mir leid«, sagte ich, weil er irgendetwas von mir erwarten schien.
    »Ich brauche mehr als das, wie zum Beispiel die Schlüsselkarte zum Penthouse« E r bemerkte meinen Gesichtsausdruck.
    »Du willst deshalb doch keine Szene machen, oder?«
    »Ich bin durchaus in der richtigen Stimmung dafür«, räumte ich ein. Casanova sagte etwas auf Italienisch, das ich nicht wiederholen möchte. »Und das wird dir nicht helfen.«
    Er warf mir einen nachdenklichen Blick zu. »Wir wär’s hiermit. Ich habe vor, die Gören rauszuschmeißen, die du mir auf A hast…«
    »Es sind Waisen!«, stieß ich aufgebracht hervor. »Nicht alle.« Sie haben kein anderes Zuhause!«
    »Ich weine tief in meinem Innern.« Ich seufzte. »Was willst
du?«
    »Das habe ich dir gesagt. Räum hübsch brav das Penthouse.

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