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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Weder Rotschopf noch mir stand der Sinn nach einer Wanderung.
    Rafe ging noch einmal in den Wohnwagen und kehrte kurze Zeit später mit zwei weißen Laken zurück, die er um sich wickelte. Mit seinen wilden braunen Locken und dem offenen Lächeln sah er wie ein besonders reizender Beduine aus. Wie ein Beduine mit viel Sonnencreme im Gesicht und einer Designer-Sonnenbrille.
    »Woher hast du die Brille?«, fragte ich. »Aus Rom. Gucci.«
    »Sehr hübsch.« Ich sah Rotschopf an. »Vampire haben Gerinnungsmittel in ihrem Speichel, die bei der Heilung helfen. Wenn Sie noch immer bluten, kann Rate dafür sorgen, dass die Blutung aufhört.«
    Rotschopf richtete einen erschrockenen Blick auf Caleb. »Halten Sie das Biest von mir fern! Ich kenne meine Rechte! Sie dürfen nicht zulassen, dass er mir das Blut aus dem Leib saugt!«
    »Er will Ihnen nur helfen«, sagte Caleb. »Ja, er will mir dabei helfen, noch mehr Blut zu verlieren! Ich weiß, wie Vampire sind!«
    »Ich glaube, die Blutung hat aufgehört, mia stella«, sagte Rafe. »Und normalerweise trinke ich kein Blut von, äh, jener Stelle.«
    »Von welcher Stelle?«
    »Pritkin hat ihm in den Hintern geschossen«, erklärte Caleb.
    Ich sah Rotschopf mit neuem Mitgefühl an.
    Ein Windstoß blies uns Sand ins Gesicht und ins Haar, das dadurch eine rosarote Tönung gewann. Ich hustete, hob das verschwitzte Haar vom Nacken und wünschte mir ein Stirnband. Himmel, es war wirklich heiß.
    Zum Glück dauerte es nicht lange, bis Pritkin zurückkehrte, zusammen mit einem älteren Mann in einem Golfmobil. Er schien zu glauben, dass wir einen Bootsunfall gehabt hatten und eine Möglichkeit brauchten, nach Vegas zurückzukehren. Er hatte uns bereits ein Taxi gerufen.
    »Wo ist Tremaine?« , fragte Caleb. »Er wartet auf das Taxi«, antwortete Pritkin.
    Caleb sah ihn finster an, verzichtete aber auf einen Kommentar – immerhin war ein Normalo zugegen. Rotschopf und er nahmen hinten in dem Golfmobil
Platz, und Pritkin stieg vorn ein. Rafe und mir blieb nichts anderes übrig, als ihnen zu Fuß zu folgen.
    »Das war nicht sehr gentlemanlike« , sagte Rafe und sah ihnen nach.
    Ich sagte nichts.
    Wir brauchten fünf Minuten, um den Campingplatz zu verlassen, einen kleinen Hügel zu erklettern und den Weg zur Kartenbude hinunterzugehen. Dort fanden wir Pritkin, der am Kiosk lehnte. Caleb und Rotschopf saßen im Golfwagen und machten ein Nickerchen. Der Kartenprüfer war drinnen und schien von seinen Schnürsenkeln fasziniert zu sein, die er zu komplexen Mustern verknotet hatte. Von Tremaine war nichts zu sehen.
    »Möchte ich Bescheid wissen?« , fragte ich.
    »Uns bleibt etwa eine halbe Stunde, bis sie aufwachen«, teilte mir Pritkin mit. »Peter ist zur Straße gegangen, um ein Transportmittel zu besorgen.«
    »Ich dachte, ein Taxi sei unterwegs.«
    »Wir können es uns nicht leisten, so lange zu warten. McCullough trägt einen Tracker. Alle Gefangenen sind damit ausgestattet, zur Sicherheit. Derzeit ist das Corps beschäftigt, was erklären dürfte, warum noch niemand gekommen ist, um ihn abzuholen. Aber wie ich unser Glück kenne, könnte jeden Augenblickjemand eintreffen.«
    Das Corps war der militärische Zweig des Kreises – Kriegsmagier, und zwar ziemlich unangenehme. Ich hielt es eindeutig für besser, den Weg fortzusetzen, bevor Pritkins alte Kumpel aufkreuzten. Aber in seinen Worten gab es noch etwas anderes, das meine Aufmerksamkeit weckte.
    »Ein Tracker?« Ich blinzelte mir Staub aus den Augen. »Du meinst, sie wissen, wo er sich aufhält, wohin er auch geht?«
    »So was in der Art.«
    »Mir ist kein derartiges Gerät an ihm aufgefallen.«
    »Es ist ein Zauber, kein Gerät«, sagte Pritkin ungeduldig. »Hat dein Interesse einen bestimmten Grund?«
    »Ja. Kannst du feststellen, ob ich ebenfalls einen solchen Tracker trage?«
    Er reichte mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank des Kartenabreißers und bespritzte sich mit der anderen das Gesicht. »Du hast drei.« Er ging in Richtung Straße los, und zwar so schnell, dass Rafe und ich uns beeilen mussten, um nicht den Anschluss zu verlieren.
    »Einen Augenblick. Woher weißt du das?«
    »Einer der drei stammt von mir.«
    »Du hast mich verwanzt?«
    »Es ist kein Abhörgerät oder dergleichen, Cassie. Der Tracker stellt nur fest, wo du dich befindest. Das erschien mir als vernünftige Vorsichtsmaßnahme angesichts der vielen Leute, die dich verschleppen und/oder töten wollen.«
    »Wenn es so vernünftig ist, warum hast du

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