Unwiderstehlich untot
verschwanden.
»Verdammt!«
Der Magier zog mein Essen auf seine Seite des Portals, ließ es fallen, als befürchtete er etwas Ansteckendes, und warf eine Feuerkugel danach. Die Leute riefen begeistert und glaubten offenbar, eine Überraschungsshow zu sehen. Mir kamen die Tränen.
»Das war mein Essen, du Idiot!«, rief ich, bevor er durchs Portal trat.
Er erschien direkt vor mir und erschreckte mich, und ich stieß ihn instinktiv zurück. Er fiel durchs Portal, stolperte aus dem Turm und landete auf seinem Hintern. Worüber er sich nicht besonders zu freuen schien. Er starrte böse zu mir hoch, kam wieder auf die Beine und zog eine Knarre.
Für einen Moment glaubte ich nicht, dass er es wagen würde. Es befanden sich mindestens zweihundert Leute auf der Straße – er würde auf keinen Fall riskieren, jemanden von ihnen bei dem Versuch zu töten, mich zu erledigen. Der Kreis hatte mich nicht unbedingt mit Vernunft beeindruckt, aber er hatte gewisse Regeln.
Dann richtete er seine Waffe nicht auf mich, sondern auf den umgestürzten Turm.
Ich warf mich zur Seite, als er direkt ins Portal schoss. Die Kugel kam aus meiner Seite heraus und zerzauste mir das Haar, als sie an mir vorbeiflog und auf der anderen Straßenseite eine Leuchtreklame zertrümmerte. Ich starrte noch immer auf die Funken und das zerbrochene Glas, als der Magier erneut sprang und den Balkon erreichte, und diesmal packte er mich.
Ich geriet in Panik und sprang, und da mich der Bursche festhielt, kam er mit. Wir landeten auf dem Dach eines anderen Gebäudes, besser gesagt: Er landete dort. Ich hing über die Seite, und in seiner Überraschung ließ er mich los.
Mitten in der Luft sprang ich erneut und kehrte, von Schwindel und Übelkeit begleitet, auf den Balkon zurück. Zwei Sprünge mit leerem Magen und nur fünf Stunden Schlaf, noch dazu mit einem Passagier, hatten mich erschöpft. Ich glaubte nicht, dass ich noch einmal dazu imstande war. Das erwies sich als Problem, als der Magier aus dem Portal kam und praktisch auf mich fiel.
Ich sah nur eine Möglichkeit, griff nach seinem Mantel, schwang ihn herum und fiel durchs Portal, bevor er mich verfluchen konnte. Eine Sekunde später rollte ich aus dem Turm auf die Straße, was mir einige weitere blaue Flecken einbrachte. Die Menge applaudierte, als ich mühsam aufstand.
»Sie machen es mit Doubles«, hörte ich jemanden sagen. »Die junge Frau auf dem Balkon war viel blonder.«
»Man sollte meinen, dass sie auf solche Dinge achten«, kommentierte jemand anders.
Der Magier kam aus dem Portal und stolperte über mich, was mir schmerzende Rippen bescherte. Weiter die Straße hinunter sprang sein Partner vom Dach und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Ich sprang auf, trat dem Magier die immer noch brennenden Reste meines Essens ins Gesicht und lief los.
»Hier drüben!« Ich sah, wie Be Gehrenswert winkte – ihre Perücke überragte alle. Eine Hand packte mich am Nacken meines Sweatshirts, aber Be zog mich über die Köpfe der letzten Leute, und die Hand fiel von mir ab. Dann drehte sie sich abrupt um, stapfte mit mir auf die Damentoilette und schob mich in den Schrank des Hausmeisters. Mir blieb nicht einmal Zeit genug, Luft zu schnappen, bevor wir durch die Wand fielen.
Von einem Augenblick zum anderen fanden wir uns in meinem Zimmer wieder. Ich landete auf dem Bett, und Be stieß mit dem Schienbein an die Seite des Kopfbretts. »Verdammt und zugenäht, das passiert mir heute zum zweiten Mal!«
Ich lag einfach nur da, starrte zur Wand und fragte mich, wer gleich hindurch kommen würde. Aber es kam niemand. Ich schätze, die Magier schafften den Spießrutenlauf vorbei an den empörten Frauen auf dem Damenklo nicht.
»Hier!« Be warf einen Karton aufs Bett und zog sich meine Schuhe aus dem BH. »Meine Güte, was tue ich nicht alles, um gut auszusehen«, sagte sie, drückte sich die Schuhe an ihren mächtigen Busen… und verschwand.
12
Ich versuchte, den Zimmerservice zu erreichen, aber nachdem ich zehn Minuten lang nur das Besetztzeichen bekommen hatte, zog ich die Turnschuhe an und machte mich auf den Weg.
Es gab einige Dinge, die mir an Vegas nie gefallen würden: die erbarmungslose Sonne, überall von Sand, Glas und Beton reflektiert, wohin man auch sieht; die sich ständig verändernde Skyline – praktisch über Nacht wuchsen neue Wohngebäude und kitschige Touristenfallen aus dem Boden, als wäre die ganze Stadt auf schnellen Vorlauf geschaltet; und die vielen Touristen, die
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