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Unzertrennlich

Unzertrennlich

Titel: Unzertrennlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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total begeistert von der Einladung, hat sofort den Fragebogen ausgefüllt und sich gleich für November Urlaub genommen.«
    Luise wedelte jetzt aufgeregt mit dem Blatt.
    »So, und jetzt muss ich euch mein Erfolgserlebnis erzählen. Ich war in Flensburg, hatte Termine, musste aufs Klo und bin in einem kleinen Einkaufszentrum gelandet. Da gab es einen Bäcker, bei dem ich mir ein Brötchen gekauft habe. Kaum sitze ich im Auto und esse dieses Brötchen, da fällt mein Blick plötzlich auf diese Serviette.«
    Sie zog sie ordentlich gefaltet aus ihrer Tasche und zeigte sie den anderen. Ines entdeckte es zuerst.
    »Seit Jahren die Nummer 1 – Feinkost Meyer, ehem. Schlachterei Liebe. Liebe, ich fasse es nicht! Luise, das ist ja toll!«
    Luise sah triumphierend in die Runde. »Ich war total aufgeregt, bin sofort zurück in den Laden und habe die Verkäuferin ausgefragt. Sie war sehr nett, hatte aber keine Ahnung, was mit der Familie Liebe ist. Der Laden gehört schon seit fünfzehn Jahren den Meyers. Aber sie hat eine Kollegin in einer anderen Filiale, die war noch Lehrling bei Liebe. Also bin ich in diese Filiale gefahren. Der ehemalige Lehrling ist fast siebzig, arbeitet nur noch stundenweise und wollte mir am Telefon keine Auskunft geben. Ich habe sie zu einer Tasse Kaffee eingeladen, da war sie dann ganz reizend. Und jetzt kommt es: Sie kennt auch Linda. Sie hat ganz viel erzählt, fand es schön, mal wieder über alte Zeiten zu reden.«
    »Ja, und? Kommt Linda Liebe?«, fragte Gabi ungeduldig. »Das wäre großartig.«
    Luise hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Linda Liebe hat nach ihrem Abitur als Au-pair in Kanada gearbeitet. Dort hat sie sich so verliebt, dass sie geblieben ist. Sie heißt jetzt Lambert und lebt in Vancouver. Hertha, das ist der Lehrling, hat mir ihre Adresse gegeben, ich habe ihr schon einen Brief geschrieben, aber bis jetzt noch keine Antwort bekommen. Ich hoffe, es kommt was.«
    Ruth hatte sich Notizen in ihren Timer gemacht. Sie schob ihre Brille wieder hoch und nickte zufrieden. »Also, das sind doch tolle Ergebnisse. Ich bin mir ganz sicher, dass wir das Überraschungsfest hinkriegen. Jetzt haben wir schon drei. Wen suchen wir denn noch?«
    »Marleen wollte sich um Lena kümmern, das ist die Handballerin. Ich habe aber noch nicht mit ihr gesprochen. Und sie hat Dani die Einladung und den Fragebogen geschickt. Daniela, mit der Christine zusammengewohnt hat.«
    Gabi fiel noch etwas ein. »Das habe ich vergessen zu erzählen. Frauke hat mir am Telefon noch von einer Gudrun erzählt. Das war auch eine Freundin von Christine, die Adresse will Frauke besorgen.«
    Luise nickte. »Genau, Gudrun. Ines, erinnerst du dich? Als wir bei dir waren, hat Georg eine Gudrun erwähnt. Sie hatte ein Pferd. Christine war mit ihr früher reiten.«
    Ines lachte. »Na bitte, was auch immer das mit dem Pferd sollte. Christine hasst doch Zossen. Es bleibt spannend. Guckt mal, das Essen kommt.«
    Nachdem die Bedienung die Platten auf den Tisch gestellt und eine ausschweifende Beschreibung der Nudeln gegeben hatte, der niemand, außer Ruth, gefolgt war, hob Gabi das Glas.
    »Also, ihr Lieben, auf dass wir weiter so erfolgreich sind. Prost!«
     
Hamburg
    Christine träumte. Sie saß mit Richard auf einer Dachterrasse. Über ihnen funkelten die Sterne, unter ihnen rauschte das Meer. An Christines Finger blitzte ein breiter goldener Ring. Richard lächelte sie an. Christine hatte ein ungutes Gefühl, sie hatte irgendwas nicht mitbekommen. Sie sah auf den Ring, dann zu Richard, überlegte verzweifelt. Plötzlich begriff sie,was anscheinend passiert war. Sie hatte Richard geheiratet. Ihr Kopf wurde heiß, sie setzte sich abrupt auf. Und dabei wurde ihr schwindelig.
    Christine öffnete die Augen, ganz langsam, ihr Kopf war nicht nur heiß, er tat auch weh. Wo Richard gerade noch gesessen hatte, stand ihr Korbstuhl, auf dem ihre Klamotten des gestrigen Abends lagen. Sie hatte ihre Jeans mit Bügelfalte zusammengelegt. Christine stöhnte. Das machte sie nur, wenn sie betrunken war.
    Langsam kamen die Bilder. Dorothea und sie auf dem Balkon. Zwei Flaschen Sekt und große Versöhnung. Dann mit dem Taxi zum Kiez. In der ersten Bar hatten sie Kollegen von Dorothea getroffen. Die Namen wusste sie nicht mehr. Bis auf einen Alexander. Christine legte sich wieder flach hin. Er hatte sie irgendwann geküsst. Überall gab es Rotwein. Dann mit dem Taxi nach Hause, Dorothea schlief im Taxi ein, Christine konnte nicht mehr klar ihre

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