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Unzertrennlich

Unzertrennlich

Titel: Unzertrennlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Richard.«
     
Hamburg
    Luise sah auf ihre Uhr, bevor sie die Tür zu dem italienischen Restaurant aufstieß. 19.45Uhr, sie war eine Viertelstunde zu früh. Ruth hatte den Tisch für 20Uhr bestellt, sie wollten mit Gabi und Ines den Zwischenstand ihrer Detektivarbeit besprechen. Luise lächelte, als sie an das dachte, was sie den anderen gleich erzählen würde, sie fand die Suche immer spannender.
    An einem Fenstertisch entdeckte sie Gabi, die gedankenverloren mit ihrem Feuerzeug spielte und dabei aus dem Fenster sah. Sie zuckte zusammen, als Luise ihr die Hand auf die Schulter legte.
    »Oh, hallo Luise, ich habe dich gar nicht kommen sehen.«
    Luise lachte. »Das habe ich gemerkt, du warst völlig weggetreten. Und? Alles in Ordnung?« Sie setzte sich, kramte ihre Zigaretten aus der Tasche und legte sie auf den Tisch. »Ich dachte schon, ich wäre mal wieder die Erste.«
    »Ich bin direkt aus dem Verlag gekommen. Es lohnte sich nicht mehr, nach Hause zu fahren.«
    Luise musterte sie, während sie sich eine Zigarette anzündete. »Hast du etwas? Du siehst blass aus.«
    Gabi schüttelte schnell den Kopf. »Nein, nein, alles in Ordnung, ein bisschen viel Arbeit. Und ich habe die letzten Nächte nicht gut geschlafen. Vollmond.«
    Luise sah sie skeptisch an. Bevor sie nachfragen konnte, kam die blonde Bedienung an den Tisch.
    »Einen wunderschönen guten Abend, möchten Sie schon etwas trinken, einen kleinen Aperitif vielleicht? Ich habe einen wunderbaren Prosecco mit Holunderbeersirup.«
    Luise sah sie an. »Ich möchte eine große Flasche Wasser und ein Glas von Ihrem roten Hauswein.«
    »Gerne.« Die Blonde zog kurz eine Augenbraue hoch, drehte sich um und ging.
    Gabi sah ihr hinterher. »Ich habe den Aperitif auch ausgeschlagen und stattdessen Apfelschorle bestellt, das kam nicht gut. Irgendwie fühle ich mich von ihr jedes Mal verunsichert. Eines Tages wird sie mich so weit haben, dass ich genau das bestelle, was sie vorschlägt.«
    »Um Himmels willen, Gabi, das fehlte noch. Sie erzählt uns gleich auch noch jede Menge Dinge, die nicht auf der Karte stehen, und lässt dabei die Preise weg. Mir geht das auf den Geist.«
    »Ruth findet das toll, die bestellt nur die Extras. Immer, wenn wir hier essen, sie hat sich noch nie die Karte angesehen.«
    Luise lachte. »Typisch Ruth, man soll sie wichtig nehmen. Sonst wird sie unruhig.«
    Gabi verzog keine Miene und schwieg.
    »Sag mal, habt ihr irgendwie Probleme? Ruth und du?«, fragte Luise irritiert.
    »Was heißt Probleme? Seit Ruth Herausgeberin der ›Kult‹ ist, hebt sie ein bisschen ab, finde ich. Sie hat was von einer Diva und behandelt einige Leute so, als wären sie Volldeppen. Alle müssen für sie springen und ich…«
    Als Gabi Luises Gesichtsausdruck sah, hielt sie erschrocken inne. Die Antwort war ihr rausgerutscht, sie wollte gar nicht über Ruth reden, ihr Problem ging niemanden etwas an. Bevor sie Luise beschwichtigen konnte, kam Ines zur Tür herein. Luise sah kurz zu Gabi.
    »Da reden wir noch mal in Ruhe drüber.«
    Dann wandte sie sich Ines zu, die zweimal auf die Tischplatte klopfte und sich aus ihrer Kapuzenjacke schälte, bevor sie ihr Haar mit den Händen glättete.
    »N’ Abend«, sagte sie und ließ sich auf den Stuhl neben Luise fallen. »Ich habe vielleicht einen Durst, ist Ruth noch nicht da?«
    Sie sah sich um. Sofort stand die Bedienung wieder vor ihnen.
    »Einen wunderschönen guten Abend, möchten Sie schon etwas trinken, einen kleinen Aperitif, ich habe einen wunderbaren…«
    »Ja, ein großes Bier. Danke.«
    Das Hochziehen beider Augenbrauen bemerkte Ines nicht, sie sah die beiden anderen fragend an, die ihr Lachen kaum unterdrücken konnten.
    »Habe ich was falsch gemacht?«
    »Nein«, prustete Luise und riss sich zusammen.
    »Und da ist ja auch Ruth.«
    Ruth winkte, während sie ihre weiße Lederjacke an die Garderobe hängte, in ihre Richtung. Mit schnellen Schritten kam sie zum Tisch.
    »Hi, tut mir leid, bin etwas zu spät.« Sie beugte sich zu Gabi, um sie auf die Wange zu küssen, wiederholte es bei Luise, ergriff dann Ines’ ausgestreckte Hand und schüttelte sie. »Ines! Das ist ja toll, dass du bei der Geschichte mitmachst.«
    Sie setzte sich, sah in die Runde. Ihre Haare waren zerzaust, ihr Gesicht glühte.Sie warf Gabi einen kurzen Blick zu und zwinkerte. Gabi sah ungerührt zurück und räusperte sich.
    »So, wollen wir dann mal anfangen?«
    Ruth schüttelte leicht den Kopf, die Augen weiter auf Gabi gerichtet. Ihre

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