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Unzertrennlich

Unzertrennlich

Titel: Unzertrennlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Stimme war etwas unsicher. »Sicher, das heißt, ich möchte erst mal was bestellen.«
    Sofort war die Bedienung da. Sie strahlte Ruth an.
    »Hallo, Frau Johannis, wie schön. Darf es bei Ihnen ein kleiner Aperitif sein? Ich habe einen wunderbaren Prosecco mit Holundersirup, was ganz Besonderes.«
    Ruth nickte begeistert. »Das klingt toll. Gerne.«
    Gabi und Luise grinsten. Ruth sah sie an. »Was ist daran komisch?«
    Luise biss sich auf die Unterlippe, sah kurz zu Gabi, die in ihrer Handtasche kramte, und sagte schnell: »Gar nichts. Wollen wir die gemischte Pasta für vier nehmen, dann sind wir damit durch?«
    Ruth überlegte und stimmte zögernd zu. »Meinetwegen.«
    Auch Ines nickte. Die Bedienung hielt ihren Block in der Hand. »Vielleicht noch eine schöne Vorspeise?«
    Gabi schüttelte den Kopf. »Danke. Ines? Luise? Ruth?« Keine antwortete. »Nein, dann war’s das. Danke.«
    Sie sahen der Bedienung nach, die trotz des Teilerfolgs etwas beleidigt zum Tresen ging.
    »Soll ich mal anfangen? Ich bin nämlich fündig geworden.« Gabi sah in drei gespannte Gesichter. »Ich habe Frauke gefunden. Sie hieß früher Müller, heißt heute Jensen und lebt in der Nähe von Lübeck. Ich habe auch schon mit ihr telefoniert.«
    »Wie hast du das denn so schnell geschafft?«, fragte Ines verblüfft. »Wir wussten doch noch nicht mal ihren Nachnamen.«
    Gabi lachte zufrieden. »Manchmal hat man einfach Glück. Das war relativ leicht. Ich war letzte Woche in einer Mittagspause mit Christine etwas essen. Wir waren in einer Kneipe. Am Nebentisch saßen ein paar Frauen, die sich lauthals über ihre Töchter unterhielten, für welche Teenie-Stars die schwärmen und wie furchtbar albern das alles wirke. Darauf sagte Christine zu mir, dass sie es komisch finde, dass Frauen offensichtlich ihre eigenen Albernheiten vergessen würden, sobald sie Mütter wären. Sie selbst hätte damals einen Starschnitt aus der ›Bravo‹ von David Cassidy in ihrem Zimmer hängen gehabt, den sie jeden Morgen vor Verlassen des Hauses auf den Mund geküsst hätte. Und ihre Freundin Frauke Müller hätte dasselbe getan.«
    Ines stöhnte auf. »Ja, daran erinnere ich mich dunkel. Und wie ging’s weiter? Der Name Müller ist ja keine echte Hilfe.«
    »Das lief bestens. Ich habe mich doof gestellt und gefragt, wann das denn gewesen sei. Christine hat überlegt und kam auf das Jahr 1973, sie sei damals in der siebten Klasse des Gymnasiums in Wentorf gewesen. Daraufhin habe ich im Sekretariat der Schule angerufen und mit einer sehr netten Schulsekretärin gesprochen, die mir die Klassenliste gefaxt hat. Es gab nur eine Frauke Müller. Die Adresse ihrer Eltern hat sich in all den Jahren nicht geändert. Frau Müller konnte sich noch an Christine erinnern und hat mir die Telefonnummer von Frauke gegeben.«
    Luise hatte den Atem angehalten und holte jetzt wieder Luft. »Super. Und was hat sie gesagt? Wie war sie so?«
    »Ganz nett.« Gabi dachte an das Gespräch zurück. »Erst war sie natürlich überrascht, sie hat Christine seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen. Der letzte Kontakt war eine Glückwunschkarte, die sie Christine zu deren Hochzeit geschickt hatte. Sie war zwar selbst eingeladen gewesen, konnte aber nicht hinfahren, weil sie damals gerade ihr drittes Kind bekommen hatte. Sie ist mit ihrer Jugendliebe verheiratet, hat, wie gesagt, drei Kinder und arbeitet halbtags in der Firma ihres Mannes mit, der ein Autohaus hat. Wir haben nicht lange telefoniert. Sie hat mir ihre Adresse gegeben und ich habe ihr die Einladung und den Fragebogen geschickt. Und sie kommt zum Geburtstag.«
    Ines stupste Ruth an, die ungewohnt schweigsam Gabis Schilderungen gefolgt war.
    »Das ist doch großartig. Ruth, du hast die Idee gehabt, was sagst du?«
    Ruth sah Gabi lange an, dann griff sie zu ihrer Handtasche. »Klasse Arbeit, Gabi, ich habe aber auch schon was.«
    Sie zog einen Briefumschlag aus der Tasche und entnahm ihm ein Blatt, das sie auf dem Tisch auseinanderfaltete. Luise beugte sich vor und zog den Briefbogen näher zu sich.
    »Das ist ja der Fragebogen.« Sie nahm ihn in die Hand. »Von Marie Erdmann. Und schon ausgefüllt. Wahnsinn.«
    Ruth beobachtete sie mit zufriedenem Gesichtsausdruck.
    »Das war ziemlich einfach. Ihr habt doch diese Ansichtskarte in Christines Wohnung gefunden, die Marie aus den Ferien geschrieben hat. Sie heißt übrigens Annemarie. Die Adresse stimmt immer noch, Marie hat das Haus ihrer Eltern übernommen und lebt jetzt da. Sie war

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