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Unzertrennlich

Unzertrennlich

Titel: Unzertrennlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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der am Tresen ihre Biere zapfte.
    »Ich habe so einen Durst. Mach hin.« Sie sah zu Ruth. »Wo ist denn Gabi?«
    »Sie kann nicht und lässt grüßen. Ihre Schwester ist zu Besuch, die beiden streichen die Küche.«
    Luise mischte sich ein. »Apropos Gabi, sie hat mir am Telefon erzählt, sie hätte dich in deiner neuen Wohnung besucht. Hast du dich schon eingelebt?«
    Bevor Ruth antworten konnte, brachte der Kellner die Getränke. Nachdem alle versorgt waren, fragte Dorothea: »Wo seid ihr denn hingezogen? Ihr hattet doch in Eppendorf so eine rattenscharfe Wohnung.«
    Ruth ließ sich Zeit beim Trinken, dann stellte sie ihr Glas umständlich ab.
    »Wir sind nicht umgezogen, ich bin ausgezogen.«
    Ines guckte erschrocken, Dorothea hob ungerührt ihr Glas.
    »Na, dann Prost, willkommen im Club.« Sie bemerkte den pikierten Blick von Ines und Luise. »Was denn? Ihr wohnt doch auch alleine, so kann man sich auch viel besser um seine Freundinnen kümmern, und darum geht es doch hier.«
    »Dorothea!« Ines zog die Blätter aus der Folie und schüttelte den Kopf.
    »Wieso? Ich fand, das war eine gelungene Überleitung. Also, was haben wir alles?«
    »Na ja«, begann Ines und räusperte sich, »ich mache das mal in meiner Reihenfolge hier, chronologisch nach der Zeit der Freundschaften geordnet. Als Erstes haben wir Linda Liebe. Luise hat ihr ja geschrieben. Linda kann sich auch an Christine erinnern, hat aber keine Zeit, zu kommen. Sie wollte den Fragebogen ausfüllen und mir schicken. Ich will die dann alle binden. Übrigens brauche ich auch noch die ausgefüllten Bögen von euch, in spätestens drei Wochen.« Sie sah die drei anderen nachdrücklich an. Anschließend fuhr sie fort: »Frauke war die Schnellste. Sie hat zugesagt und letzte Woche den Fragebogen zurückgeschickt. Und nicht nur ihren, sondern auch den von Gudrun, das war die mit dem Pferd, die kannte mein Bruder sogar noch. Das sind schon mal drei. Dann war Marleen aktiv, die schon die Zusage von Dani hat, mitsamt Fragebogen. Um Lena hat sie sich auch gekümmert und am Wochenende noch mal angerufen. Lena war anfangs etwas verhalten, hat jetzt aber zugesagt und versprochen, den Bogen bald auszufüllen. Also haben wir fünf.«
    »Sechs.« Ruth öffnete ihre Handtasche und entnahm ihr einen Umschlag. »Das ist der Fragebogen von Marie Erdmann. Den habe ich euch doch schon beim ersten Treffen gezeigt und dann habe ich ihn aus Versehen wieder eingesteckt. Hier, Ines, jetzt habe ich daran gedacht. Sie hat mich übrigens vor zwei Wochen angerufen und sogar schon ein Hotelzimmer bestellt.«
    Ines überflog den Bogen, bevor sie ihn in die Folie schob.
    »Stimmt, Marie hatte ich fast wieder vergessen. Die Ansichtskarte aus Emden, richtig?«
    Luise nickte.
    »Genau, Marie, die in ihren doofen Ferien mit ihrem Cousin Rumba geübt hat. Ich finde uns richtig gut.«
    Ines rechnete laut nach.
    »Wir haben sechs Frauen gefunden, fünf davon kommen. Wir sind zu viert, das sind neun, Marleen und Gabi kommen noch dazu, das sind elf. Ich bin die Schwester, also ziehe ich eine wieder ab, bleiben zehn Freundinnen. Das ist doch nicht schlecht.«
    Ruth stieß Luise mit einem zufriedenen Blick an. »Luise, kannst du dich noch an unser Gespräch erinnern, im Frühjahr an der Alster? Und wie spröde Christine bei dem Thema Freundinnen reagiert hat? Und jetzt wird sie mit zehn Freundinnen ihren Geburtstag feiern. Manche Menschen muss man zu ihrem Glück zwingen. Ich finde uns großartig. Und ich freue mich auf Christines Gesicht.«
    Ines sah Ruth nachdenklich an und dachte dabei an ihre Schwester, die von ihrer besten Freundin so verraten worden war. Vielleicht war dieses Fest wirklich eine Möglichkeit, ihr wieder mehr Vertrauen zu geben, vielleicht hatte Christine aber auch recht und eine beste Freundin war gar nicht so bedeutsam, wie Frauenzeitschriften es vorgaben.
    Jetzt war es jedenfalls zu spät, es waren alle eingeladen.
    Ines trank ihr Bier aus. »Wo soll das überhaupt stattfinden? Christine bestellt doch immer einen Tisch beim Italiener.«
    Dorothea winkte ab. »Nein, wir machen das woanders, da kümmern Georg und ich uns drum. Wir haben uns gedacht, dass jeder von den Organisatoren etwas beisteuert, Georg, du, Ines, und ich ein bisschen mehr und Christines Eltern spendieren den Rest. Das ist doch gut, oder? Statt Geschenke.« Zufrieden sah sie in die Runde, dann hob sie ihr Glas. »Prost, Mädels, ich finde, wir haben gute Arbeit geleistet. Der Rest läuft jetzt von selbst.

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