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Unzertrennlich

Unzertrennlich

Titel: Unzertrennlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Haus gekauft hatten, kurz danach kam von den beiden eine Einladung. Lena fand es komisch, dass Christine aus dem alten Haus, das sie so mochte, ausgezogen war, sie verstand es nicht. Kathleen war mittlerweile zwei Jahre alt, sie ließen siebei Lenas Mutter und fuhren zu Christine und Bernd. Die Begrüßung war verlegen, es waren über zwanzig Gäste da, Lena kannte die wenigsten. Das Haus war modern, schick und passte überhaupt nicht zu Christine.
    Die wirkte überdreht, trank zu viel und zu schnell. Bernd machte die Hausführung und nannte bei jedem Teil stolz den Preis und den Rabatt, den er jeweils rausgeschlagen hatte.
    Christine sah ihn völlig anders an als damals in der Kneipe. Jürgen schüttelte den Kopf und flüsterte Lena zu, dass hier irgendetwas nicht stimme. Lena wartete lange auf eine Gelegenheit, allein mit Christine zu sprechen. Die rannte aufgescheucht zwischen ihren Gästen hin und her, dicht gefolgt von ihrer Freundin Antje, die inzwischen geschieden war und ihren Wohnsitz in Christines und Bernds Nähe verlegt hatte.
    Dann ergab sich ein Moment, in dem Christine allein in der Küche saß und eine Zigarette rauchte. Lena setzte sich dazu, fragte, wie es Christine ging. Sie war ziemlich betrunken, sah Lena an und holte tief Luft. Ganz kalt fragte sie, warum sich Lena dafür überhaupt interessiere, sie sei ihr doch inzwischen völlig wurscht. Lena solle bleiben, wo sie wäre, in Kiel, mit Mann, Kind und Haus, und bloß keinen sentimentalen Rückfall in alte Freundschaften bekommen. Außerdem sei sie immer schon gegen Bernd gewesen, jetzt müsse sie wohl zufrieden sein. Und überhaupt habe Lena sich aus dem Staub gemacht und sie allein gelassen, mit all dem Scheiß. Christine brach in Tränen aus und wie auf Kommando schoss Antje in die Küche. Sie packte Lena am Arm und sagte ihr, sie solle Christine in Ruhe lassen, es sei wohl besser, wenn sie jetzt ginge.
    Es war Lenas erster Rausschmiss in ihrem Leben und sie setzte ihn sofort um.
    Lena sah Jürgen an. »Wenn ich daran denke, wird mir heute noch schlecht. Vor allen Dingen, weil wir ja überhaupt nichts geahnt haben. Diese Zicke von Antje.«
    Jürgen nickte. »Was hat Marleen gestern am Telefon erzählt? Die Affäre von Antje und Bernd lief damals schon.«
    »Ja. Das ahnte Christine aber nicht. Das heißt, sie ahnte wohl, dass Bernd eine Affäre hatte, sie wäre aber nie auf Antje gekommen. Davor war sie doch noch mal hier, ich glaube, da wollte sie mit mir darüber reden. Das habe ich aber nicht begriffen und sie hat nichts gesagt. Vertan.«
    Jürgen streckte sich und sah dabei auf die Uhr. »Himmel, es ist halb zwei, wir müssen ins Bett. Willst du einen Rat? Mach einen Strich unter all die Missverständnisse und denke an die Zeiten vor Bernd. Vielleicht könnt ihr wieder daran anschließen. Und sei ehrlich, manchmal fehlt dir heute so eine Freundin in deinem Leben, oder?«
     

     
Hamburg
    Christine stand auf, zog ihre Jacke an und sah zu Gabi. »Ich gehe schnell mal einkaufen, bin in einer halben Stunde wieder da.«
    Gabi nickte. »Gut, bis gleich. Ich mache dann Mittagspause, wenn du wieder da bist.«
    Christine verließ das Verlagsgebäude und überquerte mit schnellen Schritten den Platz vor dem Supermarkt. Richard wollte gegen 19Uhr da sein, sie hatte am Abend vorher Kochbücher gewälzt und beschlossen, Saltimbocca zu machen, das ging schnell, sah gut aus und Richard mochte es. Sie war aufgeregt. Eigentlich albern, nach all den Jahren bekam sie immer noch Herzklopfen. Aber es war schön.
    Das Handy vibrierte in ihrer Jackentasche. Christine blieb stehen, sah auf das Display, lächelte. Er freute sich auch.
    »Hallo, Richard. Ich bin gerade auf dem Weg zum Einkaufen.«
    Seine Stimme klang gepresst. »Ach, Christine, es tut mir wirklich leid, aber es klappt heute Abend leider nicht. Bitte sei nicht sauer.«
    Christine bekam Gänsehaut. »Warum?«
    »Sabine hat ein Seminar in Bremen. Sie übernachtet zwar mit den anderen im Hotel, aber sie will, dass ich mit ihr essen gehe. Sie hat etwas mit mir zu besprechen. Da komme ich nicht raus. Wir holen das nach, versprochen.«
    Christine war langsam weitergegangen. Links vom Supermarkt war ein Eiscafé, sie steuerte automatisch darauf zu. Langsam zählte sie bis zehn: Hätte sie vorher geantwortet, wäre sie bösartig geworden.
    »Christine, bist du noch dran?«
    »Dann wünsche ich dir einen zauberhaften Abend mit deiner Frau. Tschüss.«
    Sie drückte auf die Taste, ohne seine Antwort

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