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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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wurde zu einem festen Knoten. Ich erkannte dieses eklige Lächeln wieder. Er war der Kerl, der mit seinem Freund April im Club belästigt hatte. Der Typ mit dem eisenharten Griff, dem ich in den Unterleib getreten hatte und der mir wahrscheinlich mit bloßen Händen die Knochen brechen könnte. Ich war jetzt ziemlich anders als im Club angezogen, ohne dieses übertriebene Outfit mit Polyesterhose. Deshalb hoffte ich, dass er mich nicht sofort erkannte. Ich kämpfte gegen den Fluchtinstinkt an und schenkte ihm mein süßestes und naivstes Lächeln, während ich über die Türschwelle in die feuchte kleine Wohnung trat.
    Es gab keine Möbel im Zimmer, nur ein paar zerknüllte Decken, die ein Nest in der Ecke bildeten. Kein Fernseher, kein Sofa, keine Stühle. Nicht mal ein Telefon an der Wand. Talbot hatte gesagt, er sei zwei Dämonen hierher gefolgt, aber das ergab keinen Sinn. Soweit ich sehen konnte, war der Typ allein in der Wohnung und besonders lange schien er hier auch noch nicht zu wohnen.
    »Du hast schönes Haar«, sagte er hinter meinem Rücken. Ich tat so, als hörte ich nicht, wie er die Tür zuschloss.
    »Also, äh, wo ist denn das Telefon?«, fragte ich.
    »Oh«, erwiderte er mit seiner Reibeisenstimme und trat dichter an mich heran. »Ich vergaß. Ich hab gar keins.«Mein Körper zuckte zusammen, als er mich bei den Haaren packte und mich an seine Brust zog. Seine andere Hand legte sich um meinen Hals. Ich konnte spüren, dass sich seine Nägel zu Klauen ausdehnten, während er mit den Fingern nach meiner Halsschlagader tastete.
    »Wirklich zu dumm«, sagte ich mit süß klingender Stimme und schüttelte mein Handgelenk. Der Pfahl glitt unter meinem Ärmel in meine Hand.
    »Was?«, fragte der Typ sichtlich verwirrt. Ich war sicher, dass er einen Schrei erwartet hatte.
    »Jetzt kannst du gar nicht um Hilfe rufen.«
    Ich spürte einen Kraftschub und trat ihm auf den nackten Fuß. Die Knochen seiner Zehen zerbrachen unter meinem Absatz.
    Er schrie und ließ meinen Hals los. Ich packte seinen Arm, machte mir sein Körpergewicht zunutze und schleuderte ihn über meine Schulter. Er landete auf dem Rücken. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck purer Überraschung. Dann wurden seine Augen schmal und er fauchte mich an: »Ich dachte schon, dass du mir bekannt vorkommst. Du bist dieses zickige kleine Miststück aus dem Club.« Dann sprang er wieder auf die Füße und kam mit ausgestreckten Klauen auf mich zu. »Haben sie dich geschickt?«
    Ich wehrte den Angriff ab und trat ihm in die Kniekehle. »Hat wer mich geschickt?«
    Der Dämon krachte gegen die Wand und wirbelte herum. »Wir haben ihnen gesagt, dass wir rauswollten, und er meinte, wir könnten gehen.« Er stürzte auf mich zu.
    Ich stieß ihn zur Seite und brachte meine Fäuste in Verteidigungshaltung.Mit einer Hand hielt ich noch immer den Pfahl. Er fletschte die Zähne und langte mit seinen Klauen nach der Waffe. Ich wehrte ihn ab und wich zurück.
    »Aber sie haben dich hergeschickt, oder?«, fragte der Typ und stürzte sich wieder auf mich.
    Redete er über die Gang?
    Ich wandte drei meiner neuen Tricks an und kämpfte mit ihm, bis ich ihn bezwingen konnte. »Wer sind sie?«, fragte ich und rammte ihm mein Knie in den Magen. »Wo ist die Gang? Wie finde ich sie?« Ich versetzte ihm einen weiteren Stoß in den Unterleib.
    Er hustete. »Weißt du das noch nicht?«
    »Sag mir, wo ich sie finde!« Ich packte ihn an der Gurgel, schleuderte ihn vor die Wand und hielt den Pfahl über seine Brust. »Ich will wissen, wo die Shadow Kings sind – oder wie sie auch immer heißen. Rede und du kommst mit dem Leben davon.«
    Der Typ lachte. Schwarze Flüssigkeit tröpfelte aus seinem Mundwinkel. »Wenn du das Rudel finden willst, warum fragst du dann nicht ihren Hüter?«
    »Was?«
    Er versuchte wieder zu lachen, brachte aber nur ein krächzendes Husten zustande. Ein paar Tropfen der schwarzen Säure landeten auf meiner Hand und verbrannten die Haut, aber ich ließ nicht los.
    »Der Kerl ist ein richtiger Betrüger. Findest du nicht?«, fragte der Dämon.
    »Betrüger? Wovon redest du…?«
    Hinter mir hörte ich ein krachendes Geräusch. Ich drehte vorsichtig den Kopf und sah Talbot mit geschwungenem Schwert durch die Tür brechen.
    »Tal…?«
    »Pass auf, Grace.«
    Doch es war zu spät. Ich hatte meine Deckung aufgegeben. Der gelbzähnige Typ holte nach mir aus, bevor ich es verhindern konnte. Seine Klauen rissen meinen Arm auf. Ich heulte vor Wut und Schmerz

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