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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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tun. Irgendwohin zu gehen. Etwas zu suchen. Aber egal wie weit ich auch lief, ich konnte es nicht finden. Obwohl ich wusste, dass es unmöglich war, lief ich durch den Wald und versuchte, es zu finden. Ich wollte gar nicht weggehen, aber diese Kraft zog mich weiter. Ich weiß immer noch nicht, wonach ich eigentlich gesucht habe.«
    »Ich bin nur froh, dass du wieder da bist – und dass du nie den Drang verspürt hast, jemanden zu töten.«
    »Nein, das hatte ich die ganze Zeit nicht. Als ich der schwarze Wolf gewesen bin, hatte ich diesen Drang, aber jetzt nicht. Mein Impuls war, dich zu beschützen. Aber ich habe nie irgendwelche negativen Gefühle für dich oder jemand anderen empfunden – auch jetzt nicht. Ich habe nicht mehr das Gefühl, ein Werwolf zu sein. So, als wäre ich eine völlig andere Spezies oder so was.«
    Daniel zog mich näher an sich. Ich legte den Kopf an seine Brust und lauschte dem Pochen seines Herzens – dem einzigen Herzen. Ich berührte seinen Arm. Silber konnte ihn zwar immer noch ernsthaft verletzen, aber ich verstand, was er damit meinte, jetzt etwas völlig anderes zu sein. »Und was bist du jetzt?«, fragte ich. Doch kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, als mir etwas klar wurde.
    Daniel war in jener Nacht gestorben, als ich den Dolch in seine Brust gestoßen hatte, um ihn vom Fluch zu befreien – um den Dämonenwolf zu töten, der Daniels Seele in seinen Klauen hatte. Daniel war zusammen mit dem Dämon gestorben. Aber dann war er wiedergekommen – und zwar befreit. Nein, viel mehr als das …
    Nach einigen Monaten waren seine Kräfte wiedergekehrt – doch ohne die bösartigen Nebenwirkungen. Und dann diese Verwandlung. Als er sich nichts dringender gewünscht hatte, als mir zu helfen und mich zu retten, hatte er sich nicht etwa in den schwarzen Wolf verwandelt, wie es vor seiner Heilung geschehen war, sondern in den weißen. Und darüber hinaus wirkte sein ganzer Körper wie neu. Als hätte sich alles an ihm … perfektioniert.
    Gabriel hatte mir gesagt, ich solle mir die Urbats als gefallene Engel vorstellen. Aber was war Daniel jetzt, wenn er nicht länger ein gefallenes Wesen war? »Ich glaube, du bist jetzt ein vollkommener Urbat«, sagte ich. »Du bist das, was die Hunde des Himmels ursprünglich sein sollten . Ich glaube, du bist so was wie … ein Engel.«
    »Ein Engel?« Daniel lachte zaghaft.
    »Ich glaube schon.«
    »Soll das heißen, dass du glaubst, ich bin …tot?«
    »Nein. Nur perfektioniert.«
    Daniel seufzte und rollte sich auf die Seite. »Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll …«
    Ich blickte auf seinen entblößten Brustkorb und die Muskeln an Schultern und Armen. »Du solltest dich mal selbst sehen«, sagte ich und spürte die Röte in mein Gesicht steigen.
    Er sah mich verschmitzt an und zupfte an meinem lachsfarbenen Bettlaken. »Dann kann ich also nie, nie wieder in deinem Bett aufwachen, hm?«
    Ich kicherte wie ein kleines Mädchen und wurde noch verlegener. »Irgendwann vielleicht. Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind.«
    Er legte mir die Hand in den Nacken und zog mich an sich. Seine Lippen berührten meine, und wir küssten uns zärtlich. Ich spürte seine andere Hand auf meiner Taille, seine Finger ruhten auf dem Saum meines T-Shirts. Dann fuhr er mit seinen warmen Fingern an meiner Seite hinauf, und sein Kuss wurde fordernder. Ich spürte sein Verlangen nach mir. Meine Hände streichelten über seinen nackten Rücken und zogen ihn näher heran. Ich wollte ihn genauso sehr wie er mich. Seine Hand fuhr unter meinem T-Shirt an meinen Rippen empor. Ich konnte seinen Pulsschlag in den Fingern auf meiner Haut fühlen.
    Plötzlich zog Daniel die Hand weg. Er setzte sich auf und wich ein Stück zurück. Dann kehrte er mir den Rücken zu und ließ die Beine über die Bettkante herunterhängen.
    Noch immer verspürte ich dieses kribbelnde Gefühl der Vorfreude auf meiner Haut. »Alles okay mit dir?«, fragte ich. Dann setzte ich mich hinter ihn, zögerte jedoch, meine Hand auf seine Schulter zu legen.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich hab mich hinreißen lassen. Ich möchte nicht, dass mein Verlangen nach dir das zerstört, was wir beschlossen haben.« Ich wusste genau, was er meinte – vor Monaten hatten wir gemeinsam entschieden, noch zu warten. Tief im Innern, tief unter der Sehnsucht, die ich gerade verspürte, wusste ich, dass ich unsere Vereinbarung einhalten wollte. Auch wenn ich mich im Augenblick nicht mehr genau erinnern

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