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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Und dann wirst du jede erdenkliche Hilfe gebrauchen können.«
    »Er hat recht«, sagte Daniel. »Talbot kennt Calebs Vorgehensweise besser als jeder andere. Außerdem ist er ein guter Kämpfer.«
    Ich war überrascht, dass sich Daniel für Talbot einsetzte. Er wusste schließlich genau, was Talbot getan hatte, um ihn von einer Rückkehr abzuhalten. Talbot stand tief in Daniels Schuld. Wie konnte Daniel nur so versöhnlich sein?
    Ich musste daran denken, wie Gabriel darüber geredet hatte, anderen Menschen ihre Schuld zu vergeben. Konnte ich Talbot wirklich wieder in den inneren Kreis aufnehmen und mein Leben einfach weiterleben?
    »Ich weiß nicht.«
    Talbot zog sich die Maske vom Gesicht und sah mich an. »Bitte, Gracie. Vergib mir.«
    Ich war schon immer etwas zu vertrauensselig gewesen und hatte immer versucht, das Gute in den Menschen zu sehen. War das ein Fehler oder ein Segen? Eine Schwäche, antwortete der Wolf. Ich wusste einfach nicht, ob ich mir selbst genug vertrauen konnte, um die richtige Entscheidung zu treffen …
    »Es liegt an dir«, sagte ich zu Daniel. »Du bist derjenige, dem er am meisten Ärger bereitet hat.«
    »Bist du sicher?«, fragte er.
    Ich nickte.
    »Dann also Frieden.« Daniel hielt Talbot wieder das Schwert hin. »Ich muss mir auch so eins besorgen.«
    »Behalte es«, sagte Talbot und starrte mich dabei weiter an. Warum schaute er mich auf diese Weise an? War er sauer, weil ich ihm nicht so schnell vergeben wollte? »Ich hab noch mehrere.«
    Daniel nickte ihm freundlich zu. Er nahm seinen durchlöcherten Mantel und wischte damit die Gelal-Säure von der Klinge ab. Sein Gesicht strahlte.
    Talbot wandte schließlich den Blick von mir ab, doch noch immer konnte ich die Spannung zwischen uns spüren.
    »Hey, sag mal, wieso hast du mir eigentlich nie ein Schwert gegeben?«, sagte ich und versuchte die Situation aufzulockern. »Die Jungs bekommen die tollen Schwerter und ich muss mich mit einem blöden, glitzernden Pfahl begnügen?« Ich hob den klebrigen Klotz auf – mehr war von meinem juwelenbesetzten Pfahl nicht übrig geblieben. »Das ist nicht fair.«
    »Ich kann dir auch eins besorgen, Kiddo«, sagte Talbot mit einem Grinsen. »Ich dachte bloß, du würdest das Gefühl von Holz in deiner Hand vorziehen.«
    Ohne Vorwarnung rammte Daniel seine Faust in Talbots Magen. Talbot beugte sich hustend vornüber.
    »Nur weil jetzt Frieden herrscht, darfst du noch lange nicht so mit meiner Freundin reden«, sagte Daniel, hatte dabei jedoch sein typisch schelmisches Grinsen im Gesicht.
    Ich ließ die Überreste meines Pfahls fallen und nahm Daniels freie Hand. Bevor die beiden jetzt womöglich noch austesteten, wer von ihnen am weitesten pinkeln konnte, führte ich Daniel zum Ausgang der Lichtung.
    Daniel drehte sich noch einmal zu Talbot um, der immer noch seinen Bauch massierte. »Komm morgen zu meinem Haus. Du wirst mir alles erzählen, was du über Caleb und die Shadow Kings weißt.«
    Talbot nickte, und ein weiteres Mal huschte dieser seltsame Ausdruck über sein Gesicht. Vielleicht war er ja nur dankbar, wieder ein Teil meines Lebens zu sein.
    Draußen
    Daniel und ich liefen zurück zum Farmhaus. Zu meiner Überraschung war die Party mehr oder weniger vorüber. Nur ein paar verwirrte und halb benommene Teenager hingen noch herum und erlebten gerade, wie es war, aus einer Trance aufzuwachen.
    »Sind die Akhs alle verschwunden?«, fragte ich.
    »Sie müssen den Braten wohl gerochen haben. War anscheinend genauso abschreckend, als hätte jemand ›Stehen bleiben, Polizei!‹ gerufen.«
    »Gut«, erwiderte ich. Ich hätte auf keinen Fall gehen können, wenn Katie oder sonst irgendwer noch immer von den Dämonen kontrolliert worden wäre. »Ich mache mir Sorgen um Zach und Ryan. Glaubst du, wir sollten sie suchen?«
    »Ach nein, ich schätze, dass sie sowieso nicht viel mehr machen, als im Maisfeld herumzutollen und ihre Pfähle zu schwingen. Lass ihnen den Spaß.«
    Ich grinste Daniel an.
    »Was denn?«, fragte er.
    »Ich komme mir vor, als wären wir ihre Eltern«, sagte ich lachend. »Irgendwie sind wir das wohl. Ihre Alphas eben. Nur dass unsere Jungs Dämonen jagen, anstatt zur Schule zu gehen.«
    »Hm. Irgendwie nicht ganz unproblematisch, oder?«, sagte Daniel und blickte auf das Schwert hinunter, das er in seinen Gürtel gesteckt hatte. Ein drückendes Schweigen, das ich nach all der Aufregung gar nicht erwartet hätte, erfüllte die Luft. Ruhig liefen wir weiter, bis wir den Wagen

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