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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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auf die Klamotten anspielte. Eine der Schwierigkeiten war nämlich, dass sich die Verwandlung ohne Kleidung vollzog.
    »Danke«, murmelte ich und war froh darüber, nicht zwischen einem Haufen nackter Jungen aufgewacht zu sein. Zweifellos hätten die Nachbarn dafür keinerlei Verständnis gehabt, wenn einer von ihnen zufällig heute Morgen aus dem Fenster gesehen hätte. Und außerdem war ich froh, dass sie nicht länger in ihrer Wolfsform herumsprangen. Bei all dem Geheule in der letzten Nacht wäre das ziemlich riskant gewesen.
    »Ich bin nur froh, dass Sie nicht gestorben sind, als wir gerade nicht da waren«, sagte Brent. »Er wäre so was von ausgeflippt. Und Sie wären tot gewesen, wissen Sie? Das wäre doch Mist.«
    »Danke für eure Besorgnis. Aber ich schätze, ich bin hier auf meiner Veranda ziemlich sicher.«
    »Bei allem Respekt, Miss Grace, aber unser Vater – also ich meine Caleb – und der Rest der Shadow Kings sind hier noch irgendwo. Sie sollten vorsichtiger sein.«
    Ich nickte. »Du hast recht.« Es war wirklich dumm gewesen, meine Deckung so einfach aufzugeben. ›Regel Nummer eins‹, wie Daniel und auch Talbot mir ständig eingeschärft hatten. Caleb war noch immer da draußen, und es war völlig unmöglich vorherzusagen, was ein Irrer wie er als Nächstes zu tun in der Lage wäre. Angesichts des Zustands meines blöden Knöchels hätte ich keine Chance gehabt, wenn ich ihm oder einem seiner noch immer treuen Jungen gestern Nacht begegnet wäre.
    Ich beugte mich vor und konzentrierte meine heilenden Kräfte auf den stark schmerzenden Knöchel, bis das Gefühl zu einem weniger intensiven Pochen abgeklungen war. Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. »Woher wisst ihr, was Daniel will? Könnt ihr … könnt ihr mit ihm sprechen, wenn ihr eure Wolfsform angenommen habt?«
    Ein Hoffnungsschimmer kroch in mir hoch und ich dachte nicht länger an meinen Knöchel. Vielleicht konnte ich ja einen der Jungen dazu bringen, an meiner Stelle mit Daniel zu reden. Ihm zu sagen …
    »Nein«, antwortete Brent. »Es ist einfach so, dass wir wissen , was er will. Und dann tun wir es. So läuft das mit einem Alpha.«
    »So was wie Telepathie?« Mein Gehirn arbeitete an diesem Morgen viel zu langsam. Aber andererseits konnte es nicht viel später als sechs Uhr morgens sein, und deswegen konnte ich es mir auch nicht zum Vorwurf machen, dass ich nach weniger als drei Stunden Schlaf noch immer so träge war. Plötzlich schoss mir ein weiterer Gedanke durch den Kopf, der viel zu schnell aufgetaucht war, um mein eigener zu sein. Wenn du ein Wolf wärst, könntest du auch mit Daniel Kontakt aufnehmen. Ihr könntet zusammen sein.
    »Nein«, sagte Ryan. »Wir können keine Gedanken lesen.«
    »Gott sei Dank«, hörte ich Zach murmeln. Er und Marcos waren näher an die Veranda herangekommen.
    »Jedes Tier hat seine Art zu kommunizieren«, sagte Brent. »Gesichtsausdruck, Stimmgebung und all so was, aber bei einem Alpha ist es mehr wie ein Gefühl. Manchmal manifestiert es sich als Bild oder Eindruck. Aber meistens ist es einfach so, dass wir das fühlen, was er fühlt.«
    »Was fühlt er denn?«, fragte ich, wenngleich ich fürchtete, die Antwort bereits zu kennen.
    Ryan und Brent sahen sich an, doch ich konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten.
    Marcos kam einen Schritt näher. »Er liebt Sie sehr«, sagte er mit seinem brasilianischen Akzent. »Er will, dass wir Sie beschützen … aber gleichzeitig fühlt es sich an, als ob ein Teil von ihm … ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll. Als ob sich ein Teil von ihm verabschiedet .«
    Ich nickte und biss mir auf die Lippe. Genau das hatte ich befürchtet. Ich musste nicht erst zum Wolf werden, um festzustellen, dass ein Teil von ihm – der Teil, der Daniel war – sich entfernte.
    Du kannst ihn nicht aufhalten. Nicht als schwaches menschliches Wesen, brüllte das Monster in meinem Kopf. Es war furchtbar, wie oft ich diese Stimme inzwischen hörte. Meine Hand wanderte zu meinem Nacken, wollte den Mondstein berühren, der mir helfen konnte, das Monster zu verscheuchen. Aber natürlich war der Stein nicht mehr da. Caleb hatte ihn im Lagerhaus gegen die Wand geschmettert, und mit dem Stein waren auch fast all meine Hoffnungen zerbrochen, seinem teuflischen Plan jemals zu entkommen.
    Fast ein Jahr lang hatte ich diesen Anhänger jeden Tag getragen, und nun vergaß ich immer wieder, dass er nicht mehr da war, bis ich nach ihm zu greifen versuchte. Ohne ihn

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