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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen und hatten den Boden regelrecht aufgewühlt. Anstelle normaler Grabsteine war jedes Grab mit einem Kreuz gekennzeichnet worden. Allerdings mit einem besonderen.
    Kreuze aus Knochen!
    Suko erinnerte sich daran, was ihm sein Freund John Sinclair berichtet hatte. Einer der Polizisten war durch ein Kreuz aus Knochen umgekommen. Es war ihm in die Stirn geschlagen worden, und auch hier sah er nichts anderes als die Knochenkreuze, die wie bleiche Andenken am Boden lagen oder noch in der Erde steckten, als wären sie dort von Klauen festgehalten worden.
    Die Erde war nicht mit Spaten oder Schaufeln aufgewühlt worden, sondern der weiche Boden hatte Kräfte erlebt, die von unten her hochgekommen waren. Aus der Tiefe, in denen einst das Böse gelegen hatte.
    Lange waren die lebenden Leichen noch nicht aus dem Boden gestiegen, denn über dem Friedhof hing noch immer widerlicher Gestank der Verwesung. Der Wind vermischte ihn mit dem Gestank der Umgebung zu einer besonderen Mixtur, die Suko so auch noch nicht wahrgenommen hatte. Hinzu kam das Zwielicht, das sich seinen Weg durch die wenigen Lücken bahnte und auf dem Grund mehr Schatten als Licht hinterließ.
    Die Sonne war irgendwo im fernen Westen verschwunden. Ein noch glühender Ball, schon zur Hälfte ins Meer getaucht, um vom Wasser ausgelöscht zu werden.
    Suko hörte, wie Hank stöhnte. Er schien überrascht zu sein. Mit einem derartigen Bild konnte er nicht gerechnet haben. Möglicherweise hatte er etwas geahnt, doch die Dinge jetzt als Tatsche zu sehen und akzeptieren zu müssen, das ging ihm gegen den Strich. Er trat dicht an Suko heran, wie jemand, der Schutz sucht.
    »Es ist keiner mehr da. Wir sind zu spät gekommen. Wir haben es nicht geschafft. Die Toten sind stärker. Sie haben die Welt der Lebenden erreicht. Es ist nicht nur schrecklich. Es ist zugleich der Beginn der Apokalypse.«
    Suko gab ihm keine Antwort. Er versuchte, die Zahl der Kreuze zu zählen. Anhand derer war leicht auszurechnen, mit wie vielen lebenden Toten man es zu tun hatte. Es gefiel ihm nicht, daß er beim ersten Überblick schon zwölf Kreuze zählte.
    Hank faßte ihn an. Seine Stimme klang flüsternd und beschwörend. »Wir haben Glück gehabt, Suko, verdammtes Glück sogar. Sie sind schon weg. Keiner hat auf uns gewartet. Das genau ist unsere Chance, mein Freund. Wir können fliehen und von der Insel verschwinden, ohne daß sie es merken.«
    Suko räusperte sich. »Ich will nicht weg von der Insel! Wir müssen sie stoppen.«
    Hank begann bitter zu lachen. »Tut mir leid, aber du bist ein Narr. Das ist nicht zu schaffen. Unmöglich. Wir können es nicht.«
    »Wo können sie sein?«
    »Das liegt auf der Hand. Im Hotel. Da finden sie ihre Beute. Ich hätte auf meine Frau hören sollen, ja, das hätte ich.«
    »Was hat sie denn gesagt?«
    »Nichts Konkretes, aber Carla hat es gespürt. Sie hat gewußt, daß das Grauen kommt.«
    »Dann müssen wir zum Hotel.«
    »Nein, ich bleibe!«
    »Das hatte ich dir auch vorschlagen wollen, Hank.«
    »Dann bist du allein.«
    »Nicht ganz.«
    »Wieso?«
    »Im Hotel warten zwei Freunde auf mich.«
    »Auch die sind verloren.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Suko. »Ich werde mir den Friedhof genauer anschauen. Dann werde ich zum Hotel zurückfahren.«
    Hank sagte nichts mehr. Er blieb stehen wie angewachsen und hatte die Finger ineinander verschränkt. Ein einsamer Beter in einer Welt, die für ihn ihre Unschuld verloren hatte. Es war nicht so falsch, daß er von einer Apokalypse gesprochen hatte. Wenn die Toten aus den Gräbern steigen, war es wirklich nicht mehr weit bis zum Ende der Welt. Und auch Suko spürte einen Druck im Magen, wie er ihn seit seiner Ankunft auf Adventure Island noch nicht erlebt hatte.
    Er ging über die weiche Erde und auch durch die Stille, denn es gab keinen Vogel, der ein schrilles Lied gepfiffen hätte. Nur seine eigenen Geräusche waren zu hören, wenn er ein- und ausatmete oder mal gegen ein Blatt stieß.
    Die Kreuze hatten die Gräber bedeckt. Bleiche Knochen. Nicht alle mehr sauber. Einige von ihnen waren verschmutzt oder stark angerauht. Aber alle waren mit Stricken zusammengebunden. Suko ging davon aus, daß es nicht die Zombies gewesen waren. Sie mußten einen oder mehrere Helfer auf der Insel haben. Vielleicht sogar welche, die zum Hotel gehörten. Da war alles möglich.
    Die Stille empfand er wie eine Last. Zusammen mit der feuchten Wärme drückte sie gegen ihn. Der Wind, der am Strand stets wehte, war hier

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