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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht zu spüren. Das dichte Laub der Bäume hielt ihn auf, und Suko kam sich vor wie jemand, der durch Nebel schritt, ähnlich einem Geist.
    Spuren entdeckte er genug. Leider keine konkreten. Die Erde war aufgebrochen, aufgewühlt, wie umgegraben, doch Fußabdrücke sah er nicht. So war auch nicht herauszufinden, ob die lebenden Leichen tatsächlich in Richtung Hotel gegangen waren.
    Er blieb am anderen Ende stehen. Zwischen den Bäumen war es dunkel. Unterholz bildete einen Sperrgürtel. Er holte seine Lampe hervor und leuchtete so gut wie möglich in die Lücken hinein. Möglicherweise hatte er Glück und sah ein halb verwestes Gesicht, weil sich ein Zombie versteckt gehalten hatte.
    Er hatte Pech.
    Keiner war da.
    Suko drehte sich wieder um. Auf diese Bewegung hatte Hank gewartet, denn er winkte ihm zu. »Ich will hier nicht mehr länger bleiben«, rief er mit halblauter Stimme. »Das kommt mir hier vor wie ein großes Grab. Kannst du das verstehen?«
    »Keine Sorge, ich komme.«
    Er ging quer über den alten Waldfriedhof zurück und bemühte sich dabei, nicht auf die Knochenkreuze zu treten. Obwohl sich kein Zombie mehr in der Nähe befand, hatte der Friedhof seinen Schrecken nicht verloren. Er lagerte hier wie die schwere Last der Erinnerung an das kurz zurückliegende Grauen.
    Als er neben Hank stehenblieb, atmete dieser heftig. »Verdammt«, sagte er. »Als du fortgegangen bist, fühlte ich mich plötzlich so allein. Wie von allen verlassen. Ich will es auch noch immer nicht fassen, daß es diese Brut gibt, obwohl fast jeder auf der Insel daran glaubt. Aber wenn es soweit ist, dann sind sie alle wie vor den Kopf geschlagen. Das kann ich dir versichern.«
    »Komm zum Roller.«
    »Das ist das beste, das ich in den letzten Minuten gehört habe. Freiwillig gehe ich nicht mehr zurück.«
    »Ist verständlich. Nur sollte man die Realität nicht aus den Augen verlieren«, sagte Suko. »Ich kenne mich etwas aus, und ich glaube fest daran, daß die Leichen nicht von allein erwacht sind und ihre Gräber verlassen haben. Irgend jemand muß sie leiten. Einer muß dafür gesorgt haben, daß sie es schaffen konnten.«
    »Kann sein.«
    »Hast du keinen Verdacht?«
    »Nein, wie sollte ich?«
    »Ganz einfach, Hank. Du kennst dich auf der Insel aus. Du weißt, was hier abläuft, wer hier wohnt und...«
    »Alle haben Angst!« unterbrach Hank. »Alle kennen sich aus.« Er fuchtelte mit seiner Hakenhand. »Aber niemand traut sich, die Wahrheit zu sagen.«
    »Es gibt sie also?«
    »Klar. Wir können sie nur nicht namentlich benennen, wenn du verstehst. Ich weiß, worauf du hinauswillst. Du glaubst, daß jemand dahintersteckt, der Macht hat. Ein Chef der Voodoo-Wächter. Sozusagen ihr Meister.«
    »Gut kombiniert.«
    Hank lachte auf. »Das glaube ich auch, Suko. Aber ich wüßte keinen, der die Macht dazu hätte. Ich lebe ja zwischen den Insulanern. Sie alle wissen von der Macht des Voodoos. Sie glauben auch daran. Das steht fest, aber sie kennen sich nicht bei den Einzelheiten aus. Sie alle sind keine Meister. Und ich wüßte auch niemand, der das überhaupt sein könnte.«
    »Schade.«
    Hank hatte eine Idee. »Es muß ja nicht unbedingt jemand von dieser Insel sein. Du glaubst gar nicht, wie viele kleine und größere Inseln es hier gibt. Überall hat sich der alte Glaube noch erhalten, und um geheimen feiern sie auch die furchtbaren Feste und führen auch die Beschwörungen durch.«
    Hank sprach noch weiter, und das war gut so. Suko konnte ich auf die schattenbedeckte Umgebung konzentrieren. Es war durchaus möglich, daß die Zombies nicht alle zu ihrem neuen Ziel gegangen waren und unterwegs noch lauerten.
    Der Friedhof lag hinter ihnen. Die Luft war zwar besser geworden, aber nicht viel. Auf den Leichengeruch mußten sie zum Glück verzichten, aber der feuchte, dumpfe Druck war noch immer vorhanden.
    Hank atmete auf, als er den Roller sah und war auch froh darüber, daß sich in seiner Umgebung nichts bewegte. Sie wirkte wie eingeschlafen, und auch der Wind hatte sich gelegt.
    Suko kickte den Ständer los. Er griff nach dem Helm, setzte ihn auf und stieg auf den Roller.
    Hank wartete noch. Suko ließ ihn auch in Ruhe. Es fiel ihm nur auf, daß sich Hank mehrmals umdrehte und dabei die Luft einsaugte, als wollte er schnüffeln.
    »Was ist?«
    Hank zuckte mit den Schultern. Mit seinem Haken beschrieb er einen Bogen. »Ich weiß es auch nicht so recht, aber ich glaube, daß dieser verdammte Geruch wieder zugenommen hat.«
    »

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