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Urlaub mit Papa

Urlaub mit Papa

Titel: Urlaub mit Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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hole dir eine Tasse. Beim nächsten Mal könntest du vielleicht rufen, dass du es bist. Schade um die Zigaretten.«
    »Wie alt seid ihr eigentlich?« Marleen setzte sich auf Gesas freien Platz und lehnte sich zurück. »Ich hasse diese Bankgespräche. Außerdem dauern sie immer länger, als sie sollen. Und? Wie weit seid ihr?«
    »Der Möbelwagen ist fast leer. Wir liegen gut in der Zeit. Sag mal, konntest du meinen Vater gestern Abend nicht stoppen? Ich werde behandelt, als wäre ich nicht bei mir. Was hat er euch denn alles erzählt?«
    »Viel.« Marleen grinste und trank schon mal aus meiner Tasse. »Er hat uns alle Liebeskummer deines Lebens geschildert und dass es schwer für ihn war, diese Männer nicht einfach vermöbeln zu dürfen. Und Kalli und Carsten haben noch nachgelegt, ihre Töchter hätten auch immer so gelitten, wir…«
    »Frau de Vries!«
    Die Stimme klang laut, ungeduldig und sauer. Und sie gehörte dem blonden Möbelpacker, den ich vorhin beim Ausladen gesehen hatte. Jetzt stand er vor dem Strandkorb, seine Halsader pochte.
    »Ich habe Sie gerade kommen sehen. Ich muss mit Ihnen sprechen, so können wir nicht arbeiten.«
    »Hallo, Herr Keller. Was ist denn passiert?«
    »Wir sollen hier Möbel anliefern. Wir tragen sie selbstverständlich auch ins Lokal. Das gehört zu unserem Service. Aber ich weigere mich, zum dritten Mal alles umzustellen, nur weil die Herren sich nicht einigen können. Und jetzt wollen sie auf einmal alles in U-Form.«
    Das klang nicht gut. Ich nahm mir eine zweite Zigarette. Herr Keller wischte sich den Schweiß von der Stirn. Marleen wirkte verständnislos.
    »Es gibt doch einen genauen Plan, wo was hinkommt. Ich verstehe das Problem nicht.«
    »Plan?« Er schrie jetzt fast. »Was für einen Plan? Der Mann mit der Mütze hat so einen komischen Zettel und die anderen machen dauernd neue Vorschläge. Wir müssen in zwei Stunden auf der Fähre sein. Die Folien geben sie uns auch nicht wieder. Ich dachte, wir sollen den Müll wieder mitnehmen. Mir ist das alles zu viel. Entweder klären Sie das mit denen oder wir fahren sofort.«
    Ich hatte kein gutes Gefühl. Wir standen zusammen auf, um uns die Katastrophe anzusehen. Im selben Moment kam Anna Berg mit den Zwillingen in den Garten.
    »Hallo. Soll ich die Mädchen rüberbringen oder nehmt ihr sie mit?«
    »Wo sollen sie denn hin?«, fragte Marleen ahnungslos.
    Jetzt war Anna Berg verwirrt. »Heinz hat gesagt, sie könnten ihm helfen. Mein Mann und ich sind noch einmal zum Segeln eingeladen.«
    Es wäre schön, wenn mein Vater ab und zu mal Dinge mit anderen absprechen würden. Dass er so gar kein Talent dafür hatte, konnte man ja nicht an den Kindern auslassen. Ich atmete tief durch.
    »Natürlich können sie helfen, ich nehme sie gleich mit rüber. Viel Spaß beim Segeln.«
    Herr Keller schnappte nach Luft. »Noch mehr, die 
helfen.
 Frau de Vries, wenn jetzt auch noch…«
    »Kommen Sie, wir sehen mal nach, was da los ist.«
    Entschlossen griff Marleen nach seinem Arm und zog ihn in Richtung Kneipe. Ich folgte ihr langsam, Emily und Lena im Schlepptau.
    Das Bild, das sich uns bot, ließ mich an ›Versteckte Kamera‹ denken: An der linken Wand waren ungefähr zehn Tische aufgereiht, auf denen Stühle gestapelt waren. Rechts und links vom Tresen standen weitere Stühle, die Zwischenräume waren mit Folie ausgestopft. In der Mitte des Raumes stand mein Vater. Alle übrigen Tische und Stühle waren in U-Form angeordnet, an einer Seite ordentliche Reihen von Stühlen. Mein Vater sah aus wie ein Lehrer in einem leeren Klassenzimmer.
    Onno entdeckte uns als Erster und stellte das Radio aus. Marleen starrte meinen Vater und die Tischformation an. Heinz drehte sich zu ihr um und strahlte.
    »Da bist du ja wieder. Waren die Bankgeschäfte erfolgreich? Guck mal, die ganzen Tische und Stühle an den Wänden haben wir über. Die können die Jungs gleich wieder mitnehmen. Da sparen wir schon wieder Geld. Das ist doch super, oder?«
    »Wo ist denn der Plan von Nils?« Marleens Stimme klang ein bisschen angestrengt.
    »Ach, der Plan.« Carsten wedelte mit einem Blatt, das er vom Tresen nahm, »das ist doch kein richtiger Plan. Mein Junge hat eine ganz normale Kneipe gemalt. Das war langweilig. Wir wollen doch eigentlich was Besonderes, oder nicht?«
    Marleen schwieg. Mein Vater schob seine Hände in die Jeanstaschen und wippte vergnügt auf den Fußspitzen.
    »Ich finde diese U-Form klasse. Die Leute können sich angucken und die

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