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Urlaub mit Papa

Urlaub mit Papa

Titel: Urlaub mit Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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schön. Die male ich gleich mit rein. Marleen, ich hoffe, du vertraust mir.«
    Marleen nickte. »Deswegen habe ich dich ja gefragt. Ich habe ein paar Schüler engagiert, die können unter deiner Anleitung die großen Flächen streichen, dann hast du Zeit für die Feinheiten.«
    »Wunderbar. So etwas macht mir Spaß.«
    Marleen sah wieder auf den Plan. »Also, das Problem ist vor allem, wer wo wann mithelfen kann. Ich habe die Pension voll und kann deshalb nicht vor 10Uhr weg. Meine Aushilfe, die morgens Frühstücksdienst macht, hat sich den Fuß verletzt. Sie ist drei Wochen krankgeschrieben. Das kannst du übernehmen, Christine, nicht wahr?«
    Ich nickte wortlos.
    »Morgens kommen ab 8Uhr die Handwerker in die Kneipe. Die Toiletten müssen noch gefliest werden und die Elektrik ist auch noch nicht fertig. Ich weiß nicht, Dorothea, wann du morgens anfangen willst, aber eigentlich muss immer jemand da sein.«
    Dorothea schreckte auf. »Um 8 schon? Ist das dein Ernst? Da bin ich noch nicht ansprechbar.«
    Mein Vater setzte sich gerade hin. »Handwerker zu beaufsichtigen ist ja wohl Männersache. Ich werde pünktlich um 8Uhr auf der Matte stehen. Das ist überhaupt kein Problem.«
    Marleen lächelte ihn an. »Das hatte ich gehofft, Heinz. Du musst auch gar nicht den ganzen Vormittag danebenstehen. Es sollte nur jemand da sein, um sie reinzulassen. Und falls es irgendwelche Probleme gibt.«
    »Du, mit Handwerkern kenne ich mich aus. Man muss als Autorität auftreten, sonst tanzen die einem auf der Nase rum. Du bist bestimmt zu nett, das ist ganz gut, dass ich jetzt da bin.« Er sah sehr zufrieden aus. »Und Kalli kann ich auch am Nachmittag oder Abend besuchen. Der Bau geht jetzt vor.«
    Auf dem Rückweg erzählte mein Vater stolz von seinen Erfahrungen mit Handwerkern. Ich schwieg. Viele der Geschichten kannte ich bereits durch meine Mutter, es wäre unhöflich gewesen, die Versionen dieser Autorität zu korrigieren. Vor dem »Haus Theda« verabschiedeten wir uns von Marleen.
    »Bis morgen«, sagte sie, »zum Frühstück kommt ihr ja in die Pension, danach gehe ich mit Heinz und Dorothea in die Kneipe und zeige Christine alles weitere. Schlaft gut.«
    »Gute Nacht, Theda«, antwortete mein Vater, »Quatsch, ich meine natürlich Marleen. Nacht, Marleen.«
    »Apropos Theda.« Mir war eingefallen, dass wir gar nicht über Marleens Tante und ihren neuen Liebsten gesprochen hatten. »Wollten Hubert und Theda nicht kommen?«
    »Doch, wollten sie. Aber sie sind gerade in Konstanz am Bodensee und Theda findet die Blumen da so toll. Sie kommen nächstes Wochenende. Die beiden Turteltauben sind nur noch unterwegs.«
    »Tja, Reisen bildet, sage ich immer.« Heinz sah Marleen wichtig an. »Also, dann gute Nacht allerseits.«
    Er drehte sich um und steuerte auf unser Feriendomizil zu. Ich küsste Marleen auf die Wange.
    »Ich muss den Mann einholen, er hat gar keinen Schlüssel. Schlaf gut.«
    Noch bevor Dorothea sich verabschiedet hatte, hörte ich schon meinen Vater:
    »Christine! Die Tür ist zu.«
    Um Mitternacht saß ich endlich allein auf den Stufen, die von der Terrasse zum Garten führten und rauchte eine Zigarette. Es war sehr still, die Luft klar, ich sah in den Sternenhimmel.
    Ich hatte den Koffer meines Vaters ausgepackt, während er auf dem Bettrand saß und mir zuschaute.
    »Du kannst die Sachen, die zusammen gut aussehen, vielleicht aufeinanderlegen. Dann muss ich nicht dauernd fragen. Aber wir verlassen ja immer gemeinsam das Haus, oder?«
    Hörte ich da Angst in seiner Stimme?
    »Sag mal Papa, findest du es jetzt ganz schlimm, dass du mit hier bist?«
    Er dachte einen Moment nach. »Na ja, ich muss mir erst mal in Ruhe diese Insel angucken. Aber wie auch immer, ohne uns wäre Marleen doch aufgeschmissen. Und manchmal muss man eben Opfer bringen.«
    Ich hatte die Zigarette gerade aufgeraucht, als ich Schritte hinter mir hörte.
    »Rutsch mal.«
    Mein Vater trug einen blauweiß gestreiften Schlafanzug und hockte sich neben mich.
    »Grillen die hier? Es riecht so angekokelt. Guck mal, die Sterne. Wenn eine Sternschnuppe fällt, darf man sich was wünschen.«
    Wir saßen nebeneinander und starrten in den Himmel. Plötzlich fiel eine Sternschnuppe, gleich danach eine zweite. Keiner von uns sagte etwas. Ich wollte die friedliche Stimmung nicht stören. Ich hatte mir gewünscht, dass wir eine schöne Zeit vor uns hätten. Und dass meine Mutter ihre Knieoperation gut überstehen würde. Es waren ja zwei Sternschnuppen

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