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Urlaub mit Papa

Urlaub mit Papa

Titel: Urlaub mit Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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reden, er hat mir vorhin erzählt, dass es heute Abend ein konspiratives Treffen gibt. Dieser junge Mann, dieser Gilbert oder Giselher…«
    »Gisbert von Meyer.«
    »Genau, der hätte jetzt Beweise und morgen wollen sie zuschlagen. Das hat er wörtlich gesagt. Hoffentlich blamiert sich Heinz nicht. Du weißt ja, wie er sich benimmt, wenn er von einer Sache überzeugt ist.«
    »Ja, das wissen wir.«
    »Dann rede nachher mit ihm. Am besten, du stellst ihm den jungen Mann gleich vor.«
    »Papa schlägt ihn sofort nieder.«
    »Ach Unsinn. Du übertreibst immer so, von mir hast du das nicht. Du, jetzt kommt gerade mein netter Therapeut, ich muss trainieren. Viel Spaß beim Putzen und bis bald.«
    Bevor ich in die Kneipe zurückging, warf ich noch einen schnellen Blick auf mein Handy. Nichts. Johann hatte meine SMS nicht beantwortet. Vielleicht hatte er am Strand keinen Empfang. Er hätte aber auch von sich aus Sehnsucht zeigen können. Das gehörte sich nach der ersten Nacht.
    »Christine, warte mal.«
    Ich drehte mich um und sah Gesa, die von ihrem Fahrrad absprang und es einfach fallen ließ.
    »Rauchst du noch eine Zigarette mit mir?«
    »Ich muss eigentlich weitermachen.«
    »Ach, komm, ich helfe gleich mit. Das schaffen wir doch locker. Wo ist Heinz?«
    Irgendwie begriff ich nicht so richtig, was sie eigentlich wollte. Ihr Gesicht war gerötet, ihre Haare hatte sie zu einem unordentlichen Zopf geflochten.
    »Ist was passiert?«
    Gesa wich meinem Blick aus. »Nein, nein, ich war beim Sport. Ich wollte nur noch eine rauchen und was trinken, bevor ich die Putzlappen schwinge. Komm, zehn Minuten im Strandkorb.«
    Ich spähte vorsichtig durchs Fenster. Onno stand auf der Leiter, Kalli reichte ihm Schrauben, mein Vater und Carsten saßen nebeneinander am Tresen und malten etwas auf einem Blatt Papier. Vermutlich entstanden hier Pläne für die Möbelpacker, die mit Nils Entwürfen nichts mehr zu tun hatten.
    »Ich komme mit.«
    Gesa holte zwei Gläser und eine Flasche Wasser aus der Küche und setzte sich neben mich. Sie wirkte nervös, sah mich immer wieder von der Seite an, sagte aber nichts. Irgendwann verlor ich die Geduld. »Sag mal, Gesa, ist irgendwas?«
    Sie schluckte und zündete sich eine Zigarette an.
    »Ich gehe zweimal in der Woche in die ›Georgshöhe‹ zum Sport, habe ich das schon erzählt?«
    »Nein. Und?«
    »Sie haben dort so einen ganz großen Wellness-Bereich. Da bin ich Mitglied. Ich mache erst Fitness, dann gehe ich in die Sauna. Macht Spaß.«
    »Ja. Toll.«
    Sie trank ihr Wasser aus, drehte die Kappe der Flasche umständlich ab und schenkte nach. Dann drehte sie den Verschluss wieder zu und sah mich an. Schweigend.
    »Gesa? Und?«
    »Ich habe Gisbert von Meyer da gerade eben getroffen. Er sitzt mit Schirmmütze und Sonnenbrille auf der Terrasse und observiert Johann Thiess.«
    Ich legte meine Hand auf ihr Bein. »Und weiter? Du weißt doch, dass Gisbert ein Idiot ist.« Plötzlich begriff ich, was sie gesagt hatte. »Johann? In der ›Georgshöhe‹?«
    Gesas Stimme klang gepresst. »Ja. Er war auch da.«
    Ich tätschelte ihr Bein. »Er ist zum Strand gefahren. Wahrscheinlich hat er Durst oder Hunger bekommen und hat oben angehalten.«
    Wieso hatte er sich dann nicht auf meine SMS gemeldet? In dem Hotel hatte man Empfang.
    »Ach, Christine, ich habe ja auch gedacht, dass Heinz und Gisbert spinnen, aber Johann Thiess saß im Restaurant mit einer alten Dame, die ziemlich reich und verknallt aussah. Sie hat ihn auch dauernd angefasst.«
    Mein Hirn wurde bleiern. »Wie? Angefasst?«
    »Seine Hand gedrückt, ihm über die Wange gestrichen, das ganze Programm eben. Ach, Christine, es tut mir so leid.«
    »Und er?«
    »Wie, und er?«
    »Was hat Johann Thiess gemacht?«
    »Er hat gelächelt. Und er hat sie geküsst, als er ging.«
    »Bist du sicher?«
    Gesa nickte traurig. »Ja. Und Gisbert von Meyer hat das alles mit seinem Handy fotografiert.«
    »Es wird eine ganz normale Erklärung dafür geben.« Bleib ruhig, dachte ich.
    »Sicher.« Gesa drückte ihre Zigarette frustriert aus. »Ganz bestimmt. Ach, Christine, ich finde ihn so sympathisch, ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass Heinz und Gisbert recht haben, aber das war schon ziemlich eindeutig.«
    Sie sah so verzweifelt aus, wie ich mich gerade fühlte.
    »Komm, Gesa, wir gehen putzen.«
    Mein Vater hatte mich zur Disziplin erzogen.
    Ich schrubbte meine ganzen Gedanken in die Holzbohlen. Weder mein Vater noch der Rest der Crew hatte auch

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