Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Urmel fliegt ins All

Urmel fliegt ins All

Titel: Urmel fliegt ins All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
Vom Netzwerk:
oder der Kühltruhe über das Zubereiten bis zum Servieren,
besorgte dieser technische Wunderapparat. Mixam hatte ein jahrelanges Studium
der Mathematik benötigt, um ihn bedienen zu können.

    Ihn rief
Neschnem-Oberbauch Boban am nächsten Morgen zu sich ans Bett, und er
unterbreitete ihm den Plan, Wutz und das Urmel zu braten. Für Mixam war das
eine großartige Gelegenheit, wieder einmal sein Können an einer ungewöhnlichen
Aufgabe zu beweisen. Er rieb sich begeistert die Fetthändchen und überlegte,
welche Schneid-, Hack-, Rühr- und Würzknöpfe er zu drücken haben würde.
    Der
Oberbauch Boban berichtete ihm weiter von dem nächtlichen Telefongespräch mit
Wutz und daß er, Mixam, die Sau und das Urmel entführen solle.
    Mixam war
Feuer und Flamme. Er sah im Fernsehen mit Vorliebe historische Filme, in denen
die Leute sich gegenseitig mit dem Säbel umbrachten und durch die Fenster in
Schlösser hineinsprangen, um zauberhafte Frauen zu rauben. Er verkleidete sich
mit einem schwarzen Schlapphut und einem schwarzen Umhang, holte das Flugmobil
aus der Garage und stieg lautlos in die Luft.
    Und der
Oberbauch Boban schickte seine kleine Tochter Alol zu Freunden, die sie schon
lange einmal besuchen wollte. Gleich nach dem Frühstück schnallte sie sich die
Flugdüse auf den Rücken und schwirrte davon wie ein niedliches Insekt.
    An diesem Morgen
waren das Urmel und Wutz zwar unausgeschlafen, aber doch sehr vergnügt.
    Das Urmel
tänzelte zum Frühstück so beglückt in den gemeinsamen Aufenthaltsraum, daß Ping
Pinguin besorgt fragte: «Du hast doch nicht etwa pfon Geburtstag? Nein, wie die
Zeit vergeht!»
    «Warum
sollte ich denn nicht fröhlich sein dürfen, auch wenn ich nicht Geburtstag
habe?» fragte das Urmel geheimnisvoll.
    Und Wutz
saß mit verklärter Miene am Tisch und beachtete die Haushälterin Annim kaum,
die allen gleichzeitig mit ihren vielen Armen die Kaffeetassen reichte oder die
Früchte — und die mit ihren zwei Mündern den Professor und Tim Tintenklecks in
derselben Sekunde nach ihren Wünschen fragte.
    Sie war —
das mußte man zugeben — eine sehr praktische Züchtung, und mit der weißen
Schürze über der Wespentaille sogar recht appetitlich anzusehen — wenn man sich
erst einmal an ihren Anblick gewöhnt hatte. Neschnem-Kopf Otto lud sie ein, die
Fruchtplantage zu besichtigen, die unterhalb des schwebenden Hauses lag.
    Der
Professor interessierte sich sehr für Botanik.
    «Übrigens,
weiß jemand, wie spät es ist?» grunzte Wutz.
    Wozu wollte
sie wohl die Zeit wissen?
    Auf der
Rolltreppe gelangten sie mühelos hinab auf festen Boden. Neschnem-Kopf Otto,
der schlecht zu Fuß war, setzte sich in einen kleinen Elektrowagen, die anderen
sagten, daß sie lieber laufen würden.
    So führte
Neschnem-Kopf Otto sie in einen Garten mit seltsamen Bäumen. Auf den ersten
Blick sahen diese aus wie andere Bäume — sie hatten große, dunkelgrüne Blätter — , aber ihre Zweige neigten sich unter der Last zahlloser,
verschiedener Früchte!
    Stolz
erklärte Neschnem-Kopf Otto: «Dies sind unsere Allfrucht-Bäume. Auf ihnen
wachsen zu allen Jahreszeiten sämtliche bekannten Früchte nebeneinander. Äpfel,
Birnen, Pflaumen, Tomaten, Nüsse, Orangen, Zitronen. Der Nutzen dieser Züchtung
ist groß. Pflege und Ernte werden außerordentlich erleichtert.»
    «In der
Tat, sehr praktisch!» rief der Professor. «Und wie groß die Früchte sind! Äpfel
wie Kohlköpfe, Erdbeeren wie Gummibälle...»
    «Komm,
Urmel», flüsterte Wutz, «jetzt ist die beste Gelegenheit, uns
davonzuschleichen. Obwohl ich verdammt gerne diese saftigen Früchte gekostet
hätte!»
    Während der
Professor bewundernd von einem Baum zum anderen schritt, duckten sich Urmel und Wutz, und als die dichten Äste sie verdeckten, schlenderten sie
anscheinend ganz harmlos zurück. Sie durchquerten das Eingangstor des
Forschungsgebietes.
    Dicht an
der hohen Mauer, halb verborgen hinter Büschen, wartete ein großes,
buntlackiertes Gefährt. Ein dicker Mann saß darin, mit Umhang und Schlapphut.
Er lächelte. «Zur Fee Zimberimbimba?» fragte Wutz.
    Der Mann
schien stumm zu sein. Er legte einen dicken Finger auf die Lippen und nickte.
    Da
kletterten Wutz und Urmel schnell auf die Sitze — und hast-du-nicht-gesehen —
schwebten sie über die Bäume.
    Gerade fiel
dem Professor ihr Fehlen auf.
    «Ach»,
beruhigte ihn Ping Pinguin, «wo sollen sie pfon sein?» Und Wawa meinte: «Sie
sitschen hinter einem Baum, um gantsch ungestört schmatschen

Weitere Kostenlose Bücher