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Urmel fliegt ins All

Urmel fliegt ins All

Titel: Urmel fliegt ins All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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gruselig verkleidet wie möglich. Denk dir nur, vielleicht werden wir sogar
Blut trinken! Kommt als Hexen, Vampire, Wölfe, Teufelspriester. Ich werde mir
extra zwei lange Schneidezähne in Silber anfertigen lassen. Oder glaubst du,
Gold wäre vielleicht doch besser? — Na, jedenfalls, kommt in schwarz und mit
weißgepuderten Gesichtern und langen Krallen an den Fingern...»
    Genauso
sprach Arabrab Oberbauch mit fast allen Bäuchen. Es waren mindestens zweihundertunddrei.
    Aber nun
kam der Oberbauch Boban zurück. Sein winziges Gesicht wirkte griesgrämig, denn
er hatte gerade erfahren, daß die Kurse seiner Vereinigten
Mars-Ausbeutungsaktien gefallen waren.
    «Sie kommen
alle — alle!» jubelte ihm Arabrab ermattet, aber glücklich entgegen.
    «Lade sie
wieder aus!» grollte er.
    «Erfinde
eine Lüge, sag ihnen, ich sei plötzlich krank geworden! Wir hätten uns vorher
überlegen sollen, wie wenig Schweinebraten für uns beide übrigbleibt, wenn über
zweihundert gierige Gäste mit scharf gefeilten Schneidezähnen kommen! Nichts!
Wir wollen uns den Bauch ganz allein mit Braten vollschlagen! — Und ob das
Urmel genießbar ist, wissen wir nicht einmal!»



Allerlei Vermutungen über Wutz’ und
Urmels Fehlen werden angestellt
     
    Das
Erstaunen des Professors wuchs, je tiefer er in den Garten der Allfrucht-Bäume
eindrang. Für uns normale, zurückgebliebene Menschen, die wir uns noch mit der
Pflege zahlloser verschiedener Bäume und Pflanzen quälen, ist es doch
verblüffend, Bäume zu sehen, die unabhängig von Klimaschwankungen alle nur
denkbaren Früchte hervorbringen.
    «Es genügen
kleinste Veränderungen in der Zusammensetzung des chemischen Düngers», erklärte
Neschnem-Kopf Otto, «um je nach Belieben mehr Apfelsinen oder mehr Gurken, mehr
Nüsse oder mehr Pflaumen wachsen zu lassen.»
    Dabei
schmeckten die Früchte gut und würzig!
    «Kein
Wunder», meine Wawa, «daß sich Wutsch und Urmel gründlich den Bauch
vollschlagen!» In Wahrheit begann er aber bereits, sich Sorgen über ihr
Ausbleiben zu machen.
    «Ach was»,
beruhigte ihn Ping Pinguin. «Wutz ist heimlich ins Haus zurückgelaufen, um beim
Professor Staub zu wipfen! Ich glaube, sie traut dieser Annim mit den verflixt
vielen Armen und den zwei Köpfen doch nicht zu, daß sie richtig saubermacht!»
    «Aber ähr
Scheuerlappen segelt ja als Stern durch den Weltraum. Und bestämmt gäbt es här
keinen, sondern ärgend so ein automatäsches Reinägungsgerät, vor dem sä
davonläuft, wenn es zu surren begännt. Hoffentläch wärd sä nächt aus Versähen
auch automatäsch gereinägt!»
    Trotz
dieser vielen beruhigenden Worte plagte den Professor die Sorge um Wutz und
Urmel. Zwar meinte auch Neschnem-Kopf Otto, daß ihnen sicher nichts zugestoßen
sei, aber er schlug vor, langsam zum schwebenden Haus zurückzugehen und nach
ihnen zu suchen.
    «Wahrscheinlich
sitschen Wutsch und Urmel vor dem Fernseher und gucken sich eine von diesen
ulkigen Geschichten an, wo’s immer-tschu knallt und pufft...», meinte Wawa. Und
Ping Pinguin fuhr fort: «Ja, und wo immer alles gut ausgeht und geheiratet
wird. Nichts sieht Wutz so gerne wie pföne, rührende Liebesgepfichten!»
    Sie
durchstreiften trotzdem den Park nach allen Richtungen und schrien laut: «Wutz,
Urmel, wo seid ihr?» Mit dem einzigen Erfolg, daß sie sich ständig selbst in
die Arme liefen, so daß Ping Pinguin Wawa empört zurief: «Du Dummkopf, kannst
du nicht da suchen, wo ich nicht suche?»
    Schusch
flog über die seltsamen Bäume dahin: «So leid es mär tut, Professor, aber äch
sehe nächts — entweder hat Wutz eine unterärdäsche Schlummertonne gefunden...»
    «Oder eine
Mupfel?» fragte Ping Pinguin.
    «Oder sä
sänd wäder än eine Höhle gefallen...»
    «Hier gibt
es keine Höhlen.» Neschnem-Kopf Otto schüttelte den Kopf. Er bedauerte es sehr,
daß er seine Flugdüsen gerade nicht dabei hatte.
    Endlich
gelangten sie an ihr Haus, und hier mußte sich ja nun das Rätsel lösen.
    Aber das
intelligente Tier Annim, die vielgliedrige Haushälterin, sagte mit ihren beiden
Köpfen, daß sie weder Wutz noch Urmel gesehen habe. Die große Wohnstube war
leer, weder auf den Schaummatratzen noch in Wutz’ Unterschlupf mit dem
Märchenerzählapparat fand sie die kleinste Spur.
    «Das
verstehe ich nicht!» rief Neschnem-Kopf Otto. «Sollten sie unser
Forschungsgelände oder gar die Insel Leregnu verlassen haben? Aber wozu? Oder
hat sie jemand entführt? Ach, bestimmt steckt einer von diesen

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