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Urmel fliegt ins All

Urmel fliegt ins All

Titel: Urmel fliegt ins All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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tschu können!»
    «Ach ja»,
plapperte Schusch, «äch fürchte, Professor, du wärst für Wutz so einen
Allfrucht-Baum auf der Änsel Tätäwu pflanzen müssen. Bestämmt wünscht sä säch
einen zu Weihnachten!»
    «Er ist ja
auch wirklich sehr praktipf!»
    Sie irrten
sich alle! Wutz hätte vielleicht wirklich gern einen Allfrucht-Baum gehabt —
fraglich war nur, ob sie sich überhaupt jemals noch einen wünschen konnte!



Wutz fühlt sich ins Schlaraffenland versetzt
     
    Das
Flugmobil brachte Wutz und Urmel rasch zum Landgut des Neschnem-Oberbauches
Boban. Rundherum wuchsen die schönsten Bäume. Der ganze Abhang über dem Meer
war bedeckt mit ihrem dunkelgrün leuchtenden Laub.
    Der Flug
verlief wie im Märchen — geräuschlos und blitzschnell sausten sie durch die
Luft, so daß sie kaum Zeit hatten, das Land unter sich zu betrachten.
    Übrigens flogen überall Flugmobile herum, die durch sinnreiche
Radar-Abtaster gegen Zusammenstöße geschützt waren. Weiter unten, in niedriger
Höhe, schwirrten Neschnem mit angeschnallten Flugdüsen
von Haus zu Haus. Auch schwebende Häuser sah man sich bewegen, deren Insassen
gerade umzogen. Mixam ließ das Flugmobil über das Ufer des Lettim-Meeres
gleiten, über das Dach der Oberbauch-Villa, und dann landete er auf dem
gepflegten Kunststoffrasen vor der Erholungsterrasse.
    Kaum waren
sie dort niedergegangen, da glitten der Oberbauch und seine Gattin in
Rollsesseln aus der weißen Tür ihres Luxusspeiseraumes. Sie streckten Wutz und
Urmel ihre fetten, kleinen Händchen entgegen. «Willkommen, willkommen!»
knautschte der Oberbauch Boban, seine Gattin Arabrab säuselte: «Nein, wie
reizend!» Die beiden benutzten — wie alle hier — den kleinen
Übersetzungscomputer, wenn sie mit Wutz und Urmel sprachen. Jetzt aber stellte
der Oberbauch ihn einmal kurz ab und sagte zu Arabrab: «O uasch run, saw rüf
nie segitfas Schielf! — О schau nur, was für ein saftiges Fleisch!»
    Oberbauch
Gattin Arabrab teilte seine Meinung und rollte dicht an Wutz heran, um ihr beglückt
den Rückenspeck zu tätscheln. Außerdem betrachtete sie Urmels Haut
wohlgefällig. Die würde einen prächtigen Mantel abgeben, ja, vielleicht sogar
noch zu einer Handtasche reichen!
    «Fette
Leute!» schnaubte das Urmel Wutz leise zu.
    «Fette
Leute sind immer freundlich — öfföff!» antwortete Wutz ebenso leise.
    Die
kugelrunde Dame Arabrab war auch heute von oben bis unten mit Gold,
Perlenketten und Edelsteinen behängt. Sogar ihre Zähne waren aus reinem Gold.
Und an den Wurstfingern des Oberbauches Boban funkelten kieselsteingroße
Diamanten.
    Urmel und
Wutz waren aus dem Flugmobil geklettert. Der Koch Mixam brachte es in die
Garage.
    Das Urmel
wollte nun sofort das andere Urmel sehen. Deshalb quiekte es: «Wo ist...»
    Rasch fuhr
da der diamantenbesetzte Zeigefinger des Oberbauches Boban auf die wulstigen
Lippen: «Pscht!»
    Neschnem-Oberbauch
Boban drückte auf ein Knöpfchen an seinem Anzug — er hatte eine ganze
Knopfleiste dort, wo unsere Generäle ihre Orden tragen — , und gleich stiegen zwei bequeme Liegestühle aus dem Kunststoffrasen auf. Er
drückte ein anderes Knöpfchen, und ein großes Schwimmbecken öffnete sich. Ein
Sonnenschirm stieg empor — wie eine Blume, die innerhalb von Sekunden aus dem
Boden wächst — , und dann bat er Wutz und das Urmel,
es sich doch recht gemütlich zu machen.
    Urmel und
Wutz ließen sich in den Liegestühlen nieder. Das Urmel schlug seinen Schwanz
über die Beine, und Wutz stützte die Vorderpfoten auf die Armlehnen, wobei sie
zierlich die Klauen spreizte.
    Der
Oberbauch schnurrte mit seiner Gattin ins Haus zurück, um — wie er sagte —
etwas Wichtiges zu erledigen. Aber sie erledigten gar nichts, sie besprachen
sich nur.
    «Was
glaubst du, liebe Wampe, mir läuft zwar sämtliche Spucke...»
    «Pfui»,
sagte sie, «du sollst dich nicht so gewöhnlich ausdrücken!»
    «Mir läuft
zwar schon das Wasser im Mund zusammen, aber meinst du nicht, wir sollten die
beiden noch etwas mästen?»
    «Ja»,
pflichtete sie ihm bei, indem sie mit sämtlichen Schmuckstücken klirrte, «wenn
schon, denn schon! Ich habe diese Sau ja eben in den Speck gezwickt, es könnte
ihr nichts schaden, wenn sie noch einige Kilo zunähme.
    Das Urmel
scheint überhaupt mager zu sein!»
    «Schon,
doch ich glaube, wir werden herrliche Urmel-Schwanz-Suppe schlürfen. Aber
abgemacht, wir füttern sie zunächst tüchtig!» Während sie so redeten, rutschte
das Urmel ungeduldig im

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