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Urmel fliegt ins All

Urmel fliegt ins All

Titel: Urmel fliegt ins All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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sich, «ich bin keine Vater- und Muttermörderin! Aber
wenigstens gewaschen und geschrubbt müssen sie werden! Darauf bestehe ich! Es
dauert schon eine Weile, bis sie wieder getrocknet sind!»
    «Sä kann das
Putzen einfach nächt lassen!»
    «Du meinst
doch nicht etwa, daß Wutz jetzt auch für uns so einen Wapfvollautomaten
anpfaffen will?» fragte Ping Pinguin voller Besorgnis. «Das wäre ja
pfrecklich!»
    «Wutsch ist
alles tschutschutrauen!» war Wawas Meinung.



Einiges wird versprochen
     
    Inzwischen
verstrich die Zeit — die Maschine schnurrte, Glühbirnen leuchteten, und der
Programmanzeiger drehte sich unaufhörlich. Als er nach dem «Aufheizen»,
«Schrubben» und «Reinigen» auf «Trocknen» vorrückte, ließ Neschnem-Kopf Otto
den Apparat zunächst noch ein wenig weiterlaufen. «Denn», so meinte Wutz, «was
ich überlebt habe, wird der Oberbauch wohl auch überstehen.»
    Im Inneren
fühlten sich der Oberbauch, seine Gattin und der Meisterkoch Mixam wie in der
Hölle. Es glühte. Feuchter Dampf machte ihnen das Atmen zunächst fast
unmöglich. Unbarmherzig zog sie das Förderband voran. Nun kamen sie in die
Trockenkammer. Soviel sie auch schrien — der Apparat funktionierte einfach
glänzend.
    Da half es
dem Oberbauch nichts, daß er jammerte: «Ich will auch nie, nie wieder Fleisch
essen!» In Gedanken sah er sich bereits fein säuberlich verpackt als Schnitzel,
Kotelett, Leber und Filet vorne aus der Klappe herausfallen. Vor Angst
vergingen ihm fast die Sinne, und nicht nur ihm, auch den beiden anderen.
    Da er als
erster die Anlage bestiegen hatte, war er auch als erster unter die heiße
Dusche gekommen und ringsum von harten Bürsten abgeschrubbt worden. Noch nie
hatte sein zarter Speckbauch eine so rohe Behandlung erlebt! Bis heute hatte er
ja nur im allerfeinsten Duftschaumbad mit seidenweichen Schwämmen gespielt. Und
nun schmorte er in der Trockenkammer!
    Endlich
unterbrach Neschnem-Kopf Otto das Schlachtprogramm. Er öffnete die
Kontrollklappe und schaute in die Anlage. Dies erschien dem Oberbauch Boban wie
eine göttliche Fügung, «‘rauslassen, sofort ‘rauslassen!»
    «Er ist noch
nicht genug bestraft — öfföff!» Wutz war empört.
    Neschnem-Kopf
Otto rief durch das Kontrollfenster: «Ich wollte mich nur vergewissern, ob die
Maschine richtig arbeitet. Ihr habt es bald überstanden, Wutz und Urmel!»
    «Wir sind
nicht Wutz und Urmel!» schrien der Oberbauch, seine Gattin und der Meisterkoch
durcheinander.
    «Seltsam»,
sagte Neschnem-Kopf Otto, «es scheinen drei Tiere zu sein. Umso besser! Dann
gibt es mehr Braten!»
    «Nein — nein
— nein!» Die unglücklichen Gefangenen bettelten. Zum Zeichen, daß sie wirklich
nicht Wutz oder das Urmel sei, warf die Oberbauch-Gattin ihren gesamten Schmuck
aus dem Guckloch.
    «Komisch»,
meinte Neschnem-Kopf Otto, «offenbar hat man diese Tiere vor dem Schlachten
geschmückt. Ich habe wahnsinnigen Appetit auf Schweinefleisch!»
    «Also, das
geht wohl zu weit — öfföff!» grunzte Wutz.
    Wawa
zwinkerte Ping Pinguin zu. «Sag das mal!»
    «Was?»
    «Schweinefleisch!»
    «Pfweinefleipf!»
    Wawa
kicherte vergnügt. Ping Pinguin pickte ärgerlich mit seinem Schnabel nach ihm.
    Aus der
Anlage tönte es dumpf: «Uns wird schon übel, wenn wir nur das Wort
hören! Wir versprechen feierlich, nie, nie wieder ein Stück zu
essen. Ich glaube, ich könnte keinen Bissen mehr herunterbringen! Lassen Sie
uns bitte ‘raus!»
    «Das hört
sich schon besser an!» sagte Neschnem-Kopf Otto.
    «Sie müssen
sich aber auch entschuldigen.»
    «Urmel und
Wutz, verzeiht uns!»
    «Wollen wir
ihnen verzeihen, Urmel — öfföff?»
    «Nein! Ich
verhaue sie alle drei mit meinem Schwanz.»
    «Verhauen
darf nur ich!» sagte Wutz.
    «Es wird gar
nicht verhauen!» meinte der Professor. «Sie sollen etwas Wohltätiges tun, eine
Stiftung...»
    «Ja, ja,
eine Stiftung. Wir stiften viel Geld für wohltätige Zwecke!»
    Neschnem-Kopf
Otto überlegte. Das war immerhin etwas. Außerdem durfte er ja nicht den
Erpresser spielen. Er einigte sich mit dem Oberbauch Boban. Als er aber die Tür
des Schlachtautomaten öffnen wollte, fiel ihm zu ihrer aller
Erstaunen die Tochter Alol in den Arm.
    «Halt! Ich
habe auch noch einen Wunsch!»
    «Du hast
Stubenarrest!» rief der Oberbauch. «Sei ganz still!»
    «Ich bin
nicht still! Ihr dürft erst herauskommen, wenn ihr mir ein feierliches,
unauflösliches Versprechen gegeben habt.»
    «Wie bitte?
Was denn noch?»
    «Ich will
nicht

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