Urmel spielt im Schloß
Baumhaus ein. Tim
Tintenklecks freundete sich mit Naftaline an. Und Ping Pinguin und Wawa bekamen
von ihr Luftballons geschenkt.
Hatte sich
Habakuk Tibatong damit abgefunden, daß die Insel in Zukunft nicht mehr das
unbekannte Eiland war? Oder hatte er sich nur noch nicht entschieden, ob er
Naftaline ertränken oder heiraten sollte? Manchmal sah er ihr tief in die
Augen, dann erröteten sie beide.
«Jetscht
kennt sich überhaupt niemand mehr aus!» meinte Wawa. Und Ping Pinguin
antwortete: «Ja, sie sind pfrecklich durcheinander!» Und Schusch konjugierte:
«Sä läbt, er läbt, sä läben...»
«Soll das
nun sie leben oder sie lieben heißen?» begehrte Wawa zu wissen.
«Sä läben
natürläch!» sagte Schusch empört und flog davon.
«Sie lieben
— soll es heißen», meinte Wawa. «Aber sie trauen sich nicht, es sich tschu
gestehen!»
Da näherte
sich ein Brummen am Himmel. «Jetzt wird es spannend!» rief Ping Pinguin. «Jetzt
müssen sie nämlich...», er verdrehte die Augen, «jetzt müssen sie sich
entpfeiden!»
Der
Professor saß gerade auf einem umgestürzten Baumstamm an der einsamsten Stelle
der Insel, als er den Hubschrauber hörte. Schon? war sein erster Gedanke.
Wieviel lieber hätte er mit Naftaline gesprochen gehabt, bevor der König kam.
Zu spät!
Der
Hubschrauber landete unten am Strand. Dort warteten schon Naftaline, Tim
Tintenklecks, Schusch, Wawa und Ping Pinguin.
«Wutsch ist
mitgekommen!» bemerkte Wawa. «Ach, da wird Seele-Fant aber vor Glück
tscherspringen!»
«Hoffentlich
zerspringt nur sein Luftballon!» sagte Ping Pinguin.
Der König
und Wutz kletterten aus der Maschine. «Ich habe ein Schwein mitgebracht!»
versuchte Pumponell Naftaline zu erklären. Er wußte ja nichts von der neuen
Lage. «Ich fand, ein Schwein fehlte noch auf Titiwu!»
«Guten Tag,
Wutsch! Pfön, daß du wieder da bist!» riefen die Tiere.
«Oh, seid
doch still, öfföff!» quiekte Wutz, denn sie wußte genauso wenig wie der König.
«Ach was!»
sagte Ping Pinguin. «Es wird nicht mehr gepfwiegen! Hier gibt es überhaupt
große Überrapfungen!»
Naftaline
und der König sahen sich an und sagten kein Wort. «Wä gesagt...», plapperte
Schusch, «äch läbe, du läbst, er läbt...»
«Ich scheine
ja gerade zur rechten Zeit gekommen zu sein, öfföff!» grunzte Wutz, der es zu
dämmern begann. «Naftaline, ich möchte mit Ihnen reden!» Sie hatte einen sehr
energischen Ton in der Stimme.
«Das würde
ich gern lieber erst selbst tun!» stammelte der König.
«Unsinn!»
sagte Wutz. «Dabei kommt nur Unsinn heraus. Wo ist übrigens der Professor?»
«Er sitscht
am Wasser und starrt hinein!» sagte Wawa.
«Kümmern Sie
sich um ihn, Majestät!» sagte Wutz. «Kommen Sie, Naftaline, wir gehen ins
Zelt!» Sie stolzierte voran, sicher, daß Naftaline ihr folgen würde.
Diese warf
dem König noch einen Blick zu, zuckte mit den Achseln und ging hinter Wutz her.
Im Zelt war
es angenehm dämmerig. Wutz ließ sich auf einem Klappstuhl nieder, machte
«öfföff!» und fand es plötzlich sehr schwer, mit dem jungen Mädchen zu reden.
Dabei hatte sie sich alles so genau überlegt.
Naftaline
setzte sich auf die Bettkante und schlug die Beine übereinander. Sie schwieg
und wartete. Sie fühlte sich sogar ein wenig unbehaglich, denn sie kannte Wutz
ja nicht. War das rosarote Schwein nun bösartig, streitsüchtig oder gar bissig?
Endlich sagte sie: «Du siehst aus, als ob du mir den Kopf waschen wolltest!»
«Ach, man
hat Ihnen wohl erzählt, daß ich alles und jedes wasche? Aber das ist nicht
wahr, öfföff! Ich habe auch höhere Interessen. Trotzdem, einer muß die
Schmutzarbeit ja machen.» Sie sah Naftaline durchdringend an.
«Sehr
richtig», antwortete diese.
«Einer muß
dem Professor ja die Socken waschen, das Essen kochen und die Stube sauber
halten. Wollen Sie das vielleicht in Zukunft machen?»
«Ich, wieso
denn?»
«Ich sehe
schon, Sie haben über nichts nachgedacht, öfföff. — Wieso? Weil ich ausziehen
würde, wenn Sie den Professor heiraten. Oder glauben Sie, ich bleibe hier und
mache es für Sie beide?»
«Nein, das
hatte ich nicht gedacht!»
«Ich würde
zum König gehen!» fuhr Wutz unbeirrt fort. «Hier auf der Insel ist es mir
sowieso zu langweilig! Hier gibt es keine Besuche, keine Empfänge, keine Bälle,
öfföff, kein Kino, kein Theater, nicht einmal Radio. Es gibt keine neue Mode,
keine neuen Kleider... Es ist entsetzlich langweilig hier!»
«Wirklich?»
fragte Naftaline
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