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Urmel taucht ins Meer

Urmel taucht ins Meer

Titel: Urmel taucht ins Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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aufrichtig, daß wir
uns als Ihre Freunde betrachten!»
    «So, so — pitsch pfüff! Daß wir
sprechen können, haben Sie auch schon gehört? Püüh! Sehr pitsch schlecht für
euch! Eure Sprache, pfüff...»
    «Wunderbar!» rief der
Professor, obwohl die mit vielen Pfüff- und Zischlauten untermischten,
quatschenden Geräusche nur sehr schwer verständlich waren. Das Maul des
Homo-Sauriers war sehr breit und weich, die Muskeln waren nicht kräftig genug,
um die Lippen überall gleichmäßig zu schließen. So quatschte es mal hier, mal
dort — ganz nebenbei und unkontrolliert. Trotzdem wiederholte der Professor:
«Wie wunderbar!»
    «Nun pitsch, aber das ändert
gar nichts daran, püh, daß ihr sterben müßt, pitsch püh — leider, leider!»
    «Aber warum, großmächtiger
Pitscher?»
    «Nun, püh, du mußt wissen,
pfiff, daß wir an sich sehr friedliebende, freundliche und püh gutherzige Wesen
sind!»
    «Ach, wie schön, öfföff!»
quiekte Wutz.
    «Nein, das ist eine sehr
schädliche Eigenschaft, pfiff püh, denn sie macht uns fast unfähig, pitsch, uns
zu schützen. So püh großartig wir aussehen — pfüh, unser Gemüt ist so weich wie
unsere tranige Haut, wir püh haben keinen Panzer wie die Schildkröte, unsere
Verwandte, pitsch püh!»
    «Ihr seid eine hochentwickelte
Saurierart, nicht wahr?» fragte der Professor.
    «So pfiff nennt ihr es! Pütsch!
Vor Milli-pfiff-ionen von Jahren zogen unsere püh Vorfahren aufs Land. Damals
gab es euch Menschen noch nicht, püh, und wir breiteten uns rasch aus, pitsch.
Aber vor der großen Kälte und dem Eis pfüff zogen wir uns wieder ins Wasser
zurück. Wären wir an Land geblieben, pfüh, die Menschen hätten uns längst
ausgerottet. Aber ins Meer pfüh vermochten sie uns bisher noch nicht pitsch zu
folgen. Bisher! Das ist nun anders geworden, pitsch püh, und teilweise pitsch
püh auch durch deine Schuld!»
    «Ich beginne zu verstehen!»
murmelte der Professor.
    «Ich verstehe gar nichts! Ich
will hier ’raus, und ich will wissen, wie es dem Urmel geht, öff!»
    Der Homo-Saurier machte einen
Schwanenhals, um den Kopf auf den Tisch herunterzubeugen. Auf diese Weise
konnte er sich im Nacken kratzen. Das tat er ausgiebig. Irgend etwas brachte
ihn in Verlegenheit.
    Wenn sie nur gewußt hätten,
was?



Es wird keine gute Meinung von den Menschen vertreten
     
    Endlich fuhr der Herr am Tisch
mit seiner Pitsch-pfüh-püff-Rede fort, von der ihr Leben abhing. Er hörte auf,
sich den Hinterkopf zu schaben, und reckte das Haupt erneut zu imposanter Höhe
auf. Schöner wurde er freilich dadurch nicht — im Gegenteil. Zuvor hatte er
eher etwas Rührendes gehabt.
    «Ja, also, pitsch püh, wie ich
schon sagte, ihr werdet das Licht der Sonne nicht pfüh lebend wiedersehen. Ihr
werdet pitsch hingerichtet. Und das habt ihr pfüh der Krabbe und pitsch eurer
Neugier zu verdanken, pitsch püh! Jawohl, so ist es! Denn jetzt sind wir pitsch
unseres Daseins nicht mehr sicher. Wir haben hier nämlich ganz gut und vor
allem pfüh vollkommen ungestört gelebt! Unsere Ur-pitsch-ur-pitsch-Ahnen
entdeckten in grauer Vorzeit einmal hier ein Schiff. Ein untergegangenes püh
Schiff. Darin wohnte eine Krabbe, pitschpitsch. Diese gefiel uns gar nicht!
Aber das Schiff paßte uns, püh! Die Krabbe pfiff vertrieben wir, das Schiff püh
bezogen wir, pfüh, vielmehr unsere Ur-pfüff-urahnen. Wir hätten die Krabbe
töten sollen, pfüh, aber sie entwischte uns, pitsch, und dann tat sie uns auch
leid!»
    «Sie ist sehr nett!» sagte der
Professor. «Ich habe mit ihr gesprochen!»
    «Ich weiß, ich weiß, pitsch!
Sie hat dir unser Versteck pfüh verraten! Da siehst du mal, pitsch, wie recht
ich habe!»
    «Kann er sich nicht ein bißchen
beeilen, öff?» fragte Wutz, sie wurde immer ungeduldiger.
    «Ich möchte nicht, pfiff, daß
ihr uns für ungerecht haltet, pfüff, deshalb erkläre ich euch alles so genau!»
bemerkte der oberste Homo-Saurier ungnädig. «Es macht uns nämlich keine Freude,
pitsch, euch abzumurksen, püh!»
    «Warum durfte die Krabbe nicht
in ihrem Elternhaus bleiben?» wollte der Professor wissen.
    «Elternhaus? Pfifferlapfiff!
Wir mochten sie nicht. Sie hat einen harten Panzer und sehr scharfe pitsch
Scheren, und wir haben nur eine pfüh schwabbelweiche Haut. Das paßt nicht
zusammen!»
    «Irgendwie hat er recht,
Professor, öfföff! Aber ich möchte trotzdem lebendig wieder an die Luft!»
quiekte Wutz.
    Dem Professor fiel mit Bangen
ein, daß die Tauchtabletten nicht unbeschränkt

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