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Urmel zieht zum Pol

Urmel zieht zum Pol

Titel: Urmel zieht zum Pol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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Echolot, das auf festes Gestein
anspricht, auch Sonnenbrillen für uns alle...«
    »Schlittschuhe
für mich!« bat Tim.
    »Hilfe!«
rief der König. »Wer soll sich das merken? Geben Sie mir eine Liste! Und wo,
glauben Sie, bekomme ich Polarkleidung für die Tiere?«
    »Ich werde
Maß nehmen und sie zurechtschneidern!« erbot sich Naftaline. »Wer begleitet
Sie?«
    »Es ist
einfacher, ich sage, wer hierbleibt: Schusch, denn er ist ein Tropenvogel.
Wawa, denn er ist ein Kaltblüter, und nur Warmblüter haben
Überlebensaussichten...«
    Da reckte
Wawa seinen Echsenkopf. »Ich komme mit!« zischte er. »Du kannst mir ja das Blut
warm machen. Ich will auch Ping Pinguins Tschuhause sehen, das Märchenland aus
schimmerndem Eis!«
    »Ich werde
es mir überlegen«, meinte der Professor zögernd. »Jedenfalls braucht Wawa
keinen Schutzanzug. Er würde ihm nichts nützen. Seele-Fant und Ping Pinguin
haben keine nötig, und Babu dürfte sein dichtes Fell am besten schützen. So
blieben von den Tieren also nur Wutz und das Urmel. Das Urmel ist, als
Bindeglied zwischen den Dinosauriern und den Säugetieren, ein Warmblüter. Es
steht auf hoher Entwicklungsstufe...«
    »Sehr hoch
sogar!« quäkte es aus der Nilpferdschnauze.
    »Und Wutz
muß ihre schlanke Linie opfern und sich eine dicke Speckschicht anfressen!«
    »O du
geschabte Rübe, öfföff!«
    »Aber die
Kälte ist nicht die einzige Gefahr — Sie werden Eisbären begegnen —«, gab der
König zu bedenken.
    »Deshalb
bitte ich Sie, mir auch ein Betäubungsgewehr mitzubringen, wie es die Forscher
in der Arktis benutzen. Ich schieße keinen Bären tot!« Der König nickte. »Das
dachte ich mir. Aber noch eines: Was machen Sie, wenn wir uns am Pol zufällig
begegnen sollten? Ich meine — mit Onkel Zwengelmann!«
    »Verhindern
Sie es!« rief der Professor. »Die Arktis ist schließlich groß genug. Man
braucht sich dort nicht in die Arme zu laufen.«
    König
Pumponell aber dachte, daß er es nicht absichtlich verhindern wollte. Schon
lange meinte er ja, es sei Zeit, daß der Professor die Geheimnistuerei aufgebe.
Wenn er nun Zwengelmann begegnen sollte, würde den König diesmal keine
Verantwortung treffen.
    Später
wurden noch tausend Einzelheiten besprochen, aber das Wichtigste war gesagt. Im
Morgengrauen des folgenden Tages brachen die Gäste auf, versehen mit einem
dicken Notizblock voller Wünsche. Und sie versprachen, sich zu beeilen.
    Der
Professor bat Tim Tintenklecks, in die Tropfsteinhöhle zu gehen, wo der Erdwolf
aufbewahrt wurde: die Laserstrahlenkanone vom Planeten Futura. »Bitte putz sie
und befreie sie sorgfältig vom Rost. Im Packeis wird sie uns sehr nützlich
sein.«
    Tim
Tintenklecks holte sich von Wutz ein Poliertuch und Reinigungsmittel. Sie stand
am Küchenherd, schob sich einen Löffel Gemüsebrei nach dem anderen ins Maul und
rührte gleichzeitig in drei Töpfen. »Ich koche ein, öfföff!« schmatzte sie.
»Wir brauchen unheimlich viele Vorräte!«
    »Vor allem
frißt du!« stellte Tim Tintenklecks fest.
    »Naja — das
soll ich doch. Für die Wissenschaft muß man Opfer bringen, mein Lieber!«



Ein Schiff
wird getauft und geht auf große Fahrt
     
    Zwei Wochen
mochten vergangen sein, vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger. Auf
Titiwu achtete man nicht genau auf den Kalender. Ping Pinguin tummelte sich
gerade im Meer. Da sah er etwas, sauste auf den Strand und krakeelte so lange,
bis alles zusammenlief. Dann verkündete er: »Ein Pfiff kommt!«
    »Ping
Pinguin hat das tschweite Gesicht!« meinte Wawa. »Er sieht Gespenster...«, denn
das Meer lag offen und unbelebt unter der Sonne.
    Nein — da
tauchte eine Mastspitze aus der Flut, aus einer wurden zwei. Sie wuchsen höher
und höher. Die Reling folgte, das Schiffsgeländer. Der Rumpf stieg empor,
Wasserfälle platschten über die Bordwände, graugrün glänzte der kräftig
gebauchte Leib. Und dann grinsten aus den Luken der Kajüten die breitmäuligen
Köpfe der Homo-Saurier-Straßenreinigung. Sie schlürften das Wasser im Schiff
ein und spuckten es nach draußen. So hoben sie den Segler.
    Onkel Pitsch
schwamm zum Ufer. Er rief: »Dies püh ist dein Schiff! Getaucht schoben wir es
pitsch aus unserer Stadt hierher. Wir haben es sogar schon pfiff
saubergemacht!«
    »Saubermachen
und saubermachen sind zweierlei, öfföff!« grunzte Wutz. Sie holte gleich Eimer,
Schrubber und Seife aus dem Blockhaus. Danach war sie für viele Tage
beschäftigt. Und nicht nur sie. Das Urmel und Babu scheuerten

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