Urmels Lichterbaum im Eismeer
öfföff!«
»Ja
dann...«, murmelte der Professor. »Dann dürfen wir freilich nicht lange
überlegen. Wir müssen reisen und Onkel Pitsch bitten, dass er uns noch einmal
das großartige Segelschiff ausleiht!«
Das
Urmel klatschte begeistert in die Hände.
Die Reise
wird geplant
Der
Professor brauchte keinem zu erklären, wer Onkel Pitsch war. Alle kannten den
pitschenden, quabbelnden Bürgermeister der Homo-Saurier, die von törichten Leuten
auch als See-Ungeheuer bezeichnet werden. Sie wohnten nicht weit entfernt von
Titiwu auf dem Meeresboden, tief unter der Wasseroberfläche, in der Stadt der
gestrandeten und untergegangenen Schiffe. Onkel Pitsch hatte dem Professor
schon früher einmal ein versunkenes Segelschiff ausgeliehen und von Tang und
Algen gereinigt.
Zum
Dank hatte ihm der Professor einen halb verrosteten, im ewigen Eis
festgefrorenen Dampfer losgeeist. Die Meeresströmung hatte das Wrack dann zu
den Homo-Sauriern getrieben, die es zu sich ins Meer hinabzogen. Und vor allem
— der Professor hatte ihnen das wunderbare, geheimnisvoll strahlende
Himmelsgestein, den Meteoriten vom Nordpol geschenkt, der nun die Stadt der
versunkenen Schiffe mit seinem milden Licht erleuchtete.
Aber
auch ohne Geschenke hätten Onkel Pitsch und seine Genossen, die Bürger von
New-Uwatown — der Neuen Unterwasser-Stadt, wie sie kürzlich getauft worden war
— , immer geholfen. Man mochte sich.
Schusch
hatte also völlig Recht, wenn er krähte: »Nur Freunde machen das Leben
lebenswert!« Dann klapperte er wieder mit dem Schnabel und zwinkerte mit den
Augen. Er lobte sich selbst, weil er so etwas Bedeutendes gesagt hatte, und
überlegte, wie es eigentlich gewesen war, als die Schneeschwalbe zu ihm
gekommen war. Er konnte sich beim besten Willen nicht mehr an alles erinnern.
Da gab er es auf, noch weiter darüber nachzudenken. Er wiederholte seinen
klugen Gedanken noch einmal: »Nur Freunde machen das Leben lebenswert!«
Seele-Fant
fand das auch. Er nickte ihm zu. »Das müssön abör auch Freundö seun, dö söch um
eunön kümmörn! Freundö, dö söch nöcht um eunön kümmörn, könnön mör göstohlön
bleubön!«
»Mit
›um einen‹ meinst du wohl ›um mich‹, öfföff«, grunzte Wutz.
»Nun
ja!«, antwortete er. »Man macht doch so seunö Örfahrungön!«
»Zurück
zum Thema«, rief der Professor. »Unsere Reise! Da ist so viel zu bedenken. Ach,
mir verwirrt sich alles!«
Wutz
legte ihm eine Klaue auf die Schulter. »Keine Sorge, lass mich nur machen,
öfföff!«
»Jawohl,
lass Wutz nur machen!«, stimmte das Urmel zu. »Ich helfe ihr ja. Ich weiß noch
genau, dass unser Schiff Der Fliegende Habakuk hieß!«
»Das
stimmt, öfföff. Wenn Onkel Pitsch und seine Leute von der Stadtreinigung es von
Tang und Algen gesäubert haben, dann muss es bestimmt noch einmal gründlich
geputzt werden, öfföff! Ich kenne die Homo-Saurier!«
»Komm,
Ping, wenn Wutsch vom Putschen redet, gehen wir lieber«, zischelte Wawa seinem
Freund zu. Aber es dachte niemand daran, sich gerade jetzt zu entfernen. Es war
ja viel zu spannend.
»Wir
werden die Homo-Saurier bitten, das Schiff möglichst gründlich sauber machen zu
lassen, Wutz«, beruhigte sie der Professor.
»Pah!
Dafür machen sie dann selbst jede Menge Schmutz. Überall hinterlassen sie
Pfützen, igitt, öfföff!«
»Dafür
gibt es unter Wasser keine Spinnen, die Netze weben!«, erklärte das Urmel. »Du
schaffst das schon, Wutz. Pass mal auf, wie gern du reinemachen wirst. Du bist
doch nur glücklich, wenn du richtig was zum Putzen hast!«
»In
welch großer Gefahr Angakorok wohl stecken mag?«, murmelte der Professor.
»Hoffentlich leidet er nicht an einer schlimmen Krankheit! Jedenfalls muss ich
genügend Medikamente mitnehmen.«
»Ja,
und einen Weihnachtsbaum!«, rief das Urmel. »Denn wenn du Angakorok wieder
gesund gemacht hast, dann feiern wir Weihnachten! Ich meine — wenn wir schon
mal in einer so dick vereisten und verschneiten Landschaft sind!«
»Meinetwegen«,
murmelte der Professor. »Es ist ja nur ein Abend.« Er war mit seinen Gedanken
ganz woanders.
»König
Futsch soll uns einen Weihnachtsbaum besorgen, weil auf Titiwu doch keine
Tannen wachsen!«
»Jaja,
schon recht!«
Da
rief Wutz energisch: »Hinaus mit euch, öfföff! Der Professor muss nachdenken —
und ich muss ihm dabei helfen!«
Tim
Tintenklecks wird gebraucht
Nicht nur
Wutz, auch der Professor drängte jetzt zur Eile. Er wollte die warme Jahreszeit
nutzen. Wenn
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