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Urmels Lichterbaum im Eismeer

Urmels Lichterbaum im Eismeer

Titel: Urmels Lichterbaum im Eismeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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ich nicht hinaus.
Auch wenn es eine besonders milde Nacht wird — für ihn ist es zu kalt. Er muss
in seiner Muschel im warmen Wasserbad bleiben. Alle anderen nehmen
ausnahmsweise einmal doppelt so viele Tropfen ›Habakuk Tibatongs Innere Heizung‹
wie sonst und schlüpfen in die Thermoanzüge.«
    »Wir
können doch Wawas Mupfel ganz dicht an das Bullauge pfieben, damit er durchs
Fenster rauspfauen kann. Dann sieht er auch alles! Und es ist fast so pfön wie
dabei sein!«, schlug Ping Pinguin vor.
    Der
Professor nickte. »Das geht.«
    Tim
Tintenklecks installierte die aufklappbare Treppe. Er hatte es ja schon
mehrfach getan und wusste genau, wie es ging. Angakorok und das Urmel halfen
ihm.
    Als
die Treppe schräg an der Bordwand hing und bis zur Eisfläche hinabführte,
erklärte der Eskimo: »Angakorok verlässt seinen Freund Hagebutt Tintengong
jetzt.« Er nahm den eingepackten Weihnachtsbaum unter den Arm und schritt die
wacklige Treppe hinab. Tim Tintenklecks und das Urmel folgten mit den Kartons,
in denen sich die Kerzen und der Schmuck befanden.
    Seele-Fant
hatte bereits seinen Ärger vergessen. Er war hoch erfreut, dass die ganze
Gesellschaft heute Nacht nicht auf Deck, also ohne ihn, sondern unten auf dem
Eis Weihnachten feiern würde. Bei ihm! Mit ihm! Hallöluja! Das war ja
wundörbar!
    Bevor
Angakorok ging, nahm er allen, auch »seinem Freund Haderlump Bibabong«, das
feierliche Versprechen ab, vom Einbruch der Dunkelheit an unter Deck zu
bleiben. Keiner durfte hinausschauen, nicht durch die Bullaugen und schon gar
nicht vom Oberdeck.
    »Kochen
kann Angakoroks Freundin Mutz ja trotzdem«, meinte er freundlich. »Nach der
Weihnachtsfeier freut sich jeder über einen Teller warme Suppe!«
    Angakorok
ging winkend zu seinem Schlitten hinüber. Seine Hunde begrüßten ihn freudig,
sie wedelten, bellten, jaulten. Er schlug seine Kapuze wieder über den Kopf, setzte
sich auf den Schlitten und ließ die Peitsche mit der langen Schnur knallen. Da
stürmten die Schlittenhunde davon — dorthin, wo sie alle hergekommen waren. Die
Kufen sausten über das Eis, Angakorok verschwand so schnell, wie eine
Sternschnuppe über den Himmel zischt.
    »Ein
höchst bemerkenswerter Mann«, murmelte der Professor.
    »Hm,
ja, öfföff, aber irgendwie kam er mir verändert vor!« Wutz grübelte. Aber sie
konnte nicht erklären, was ihr an Angakorok anders erschienen war als früher.
Nun, dachte sie, er ist halt einfach auch älter geworden, wie wir alle.
    Dagegen
rief das Urmel: »Ich weiß, was du meinst. Er hat dir keinen Heiratsantrag
gemacht!«
    »Was
du manchmal für dummes Zeug redest, öfföff!« Wutz schüttelte den Kopf so, als
ob sie ein lästiges Insekt verscheuchen wollte. Dabei gab es in dieser Kälte
gar keine Insekten.
    »Das
Urmel hat trotzdem Recht«, plapperte Ping Pinguin. »Angakorok hat Wutz wirklich
keinen Heiratsantrag gemacht. Warum wohl? Findet er sie nicht mehr so pfön wie
früher?«
    »Ich
kann dieses Geschwätz nicht mehr hören, öfföff. Ich geh kochen!« Wutz setzte
sich in Bewegung und verschwand im Bauch des Schiffes.
    »Und
wir müssen auch hinab«, mahnte der Professor, ausnahmsweise einmal energisch.
»Ich habe es Angakorok versprochen. Hinein mit euch! Alle! Und wehe, es schaut
jemand hinaus.«
    »Ja,
aber was ist mit Seele-Fant?«, fragte Ping Pinguin.
    »Wahrhaftig,
das ist ein Problem!« Der Professor rieb sich die Nase. »Armer Kerl. Aber es
ist nun einmal so, dass er nicht an Deck kommen kann. Also muss er die eine
Ausnahme bleiben, von der die Regel bestätigt wird!«
    »Vielleicht
übt er inzwipfen Weihnachtslieder«, meinte Ping Pinguin.



Ein
kleiner Wawa bleibt ein kleiner Wawa
     
    In der Küche
war es mollig warm. Es wurde nicht nur draußen rasch dunkel, Wutz verhängte
auch die beiden Bullaugen mit frischen, unbenutzten Scheuerlappen, die sie aus
dem Vorratsschrank geholt hatte. Dann zündete sie die Campingleuchte an. Sie
verstrahlte ein angenehmes Licht und fauchte leise.
    Die
Spiritusflamme und das Wasserbad mit Wawas Muschel standen unter einem der
Bullaugen. Wutz brauchte seine Muschel also nur umzudrehen, mit dem Ausguck zur
Wand. Wenn sie dann den Scheuerlappen wieder vom Fenster wegnahm, konnte er
hinausschauen. Es war wie in einer Opernloge, die manchmal ja auch die Form
einer Muschel hat.
    Wawa
war schon ein wenig traurig, dass er nicht hinausdurfte mit den anderen.
    Aber
Ping Pinguin tröstete ihn: »Pfau mal, du kannst von hier oben alles so pfön
sehen, und du

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