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V8 – Komm, wenn du dich traust!

V8 – Komm, wenn du dich traust!

Titel: V8 – Komm, wenn du dich traust! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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seiner Schwester recht. Sie hasste den reichen Villensohn:
    „Dann schau dich mal um“, schalt sie David verärgert. „Für dein Papasöhnchen ist es hier viel zu dreckig.“

24
Du musst dich entscheiden, Robin
    Doch vielleicht irrte sich Kiki. Vielleicht machten sie ihre Angst, Wut und Verachtung auch blind. Blind und ungerecht. Oder zumindest sorgten sie dafür, dass sie ein vorschnelles Urteil fällte. Ein Urteil, das keine Neugier mehr zuließ. Die Neugier, jemanden kennenzulernen, der absolut anders war, als sie selbst.
    Robin war nicht mehr zu Hause. Er hatte sein Märchenschloss verlassen. Er stand jetzt am nördlichen Ende der Brücke und ging ganz langsam hinauf. Schritt für Schritt, bis zum Schlagbaum auf der Mitte. Schon schälten sich die Wohnwagen der Gipsys im Süden aus dem letzten Dämmerungslicht. Doch die waren noch Lichtjahre von ihm entfernt. Die Brücke war für Robin die längste Brücke der Welt. Er passierte den Schlagbaum. Südstadt stand da wie ein Ausrufezeichen und Robin hörte seinen Vater. Die Stimme seines Vaters in seinem Kopf:
    „Wenn du über diese Brücke gehst, sind wir geschiedene Leute!“

    Robin blieb stehen. Er drehte sich um. Es zog ihn mit aller Kraft nach Hause zurück. Doch dann dachte er an die magische Münze. Er sah, wie sie sich drehte und unter zuckenden Blitzen zu leuchten begann.Er sah die Boliden in den flackernden Bildern. Er hörte die Stimme und er hörte den Satz von Sam. Sam Kamschik, dem bescheidenen Kartbahnbesitzer, als der Wind über die Kartbahn wehte. Der Wind, der ihn zur Brücke rief:
    „Das ist der Augenblick, in dem man an sich selbst glauben muss!“

25
7 Strassen 7 Siege 7 Türme
    „Verteufelte Reps- und Sektenspotze!“, fluchte Luca, die immer noch dachte, dass Robin in der Villa seines Vaters schlief. „Jetzt würd ich gern wissen, was die gleich mit uns anstellen werden.“
    Doch ihrer Fantasie blieb nicht viel Zeit, um sich die Schrecken auszumalen. Der Kerl mit dem schwarz-weißen Irokesenhaarkamm – der Kerl, der wie eine Elster aussah, eine Elster im Wolfspelz, hauchte mit seiner in Kreide getauchten Monsterstimme:
    „Das werdet ihr gleich erfahren.“
    Er kam aus dem Nichts. Das schien seine besondere Begabung zu sein. Er stieß wie ein Hai aus dem lichtlosen Meer und ging zu dem Mob der Barakuda-Fans.
    „Hey, Leute, macht Platz!“, sagte er mit einem lässigen Winken und die Mädchen und Jungen gehorchten sofort. „Macht Platz für den Champ!“, sprach der Elstertyp weiter, als kündigte ein König einen anderen an. Als hieße der Fürst der Finsternis seinen Bruder willkommen. „Macht Platz für die Kugel! Den Missile Man. Macht Platz, verflucht, für Hell GTI!“
    Und bevor David verstand, was Missile bedeutete. Bevor Kiki kapierte, dass „Hell“ Hölle hieß: Hölle GTI. Bevor Luca sich ausmalen konnte, was in dieser Hölle passierte, kehrten die silbernen UFOs zurück.
    Sie schossen aus der Tiefe der Höhle und bremsten mit quietschenden Reifen rechts und links vom Elster-Wolfsmann zwischen den Barakuda-Fans. Der Bolide, der rechts hielt, trug die Nummer eins und neben dem Cockpit stand der Name des Fahrers: Hell GTI.

    Der Kerl war ein Hüne. Er stieg lässig aus. Er zog seinen Helm ab und setzte sich mit dem coolsten Lächeln, das David gesehen hatte, vorn auf sein Auto. Und das war verdammt noch mal mehr als ein Traum.
    „Und das sind die Greenhorns?“, fragte Hell GTI und Luca, die ihren Bruder jetzt noch mehr hasste, entdeckte ein Mädchen: eines der beiden Biester des Champs, die diesem nie von der Seite wichen.
    Es kam aus dem Dunkel zwischen den Säulen und seine Stiefel klackten auf dem Beton. Der taubengraue Minirock wehte um die knallengen Shorts, und während es aus dem Schatten trat, zischte es mamba-echsen-giftig: „Sie wissen von nichts!“
    „Dann wollen wir das doch mal ändern, Liv!“, lachte der Missile Man.„Wir sind nämlich euer Empfangskomitee.“
    Er nickte Liv zu und die stellte sich neben einen Kerl, den David zuvor nicht gesehen hatte. Er sah aus wie ein Maulwurf. Ein Maulwurf im Overall. Über seiner Brust kreuzten sich Gurte wie die Patronengurte eines Banditen. Doch anstelle von Patronen, steckte Werkzeug darin und auf seinem Kopf trug der Kerl einen Helm, der aus einer mit Lupen und Lampen gespickten Fliegermütze bestand.
    „Darf ich euch Da Vinci vorstellen?“, säuselte Liv und Da Vinci verdrehte beschämt seine Augen. David mochte den Kerl, auch wenn er zu seinen Feinden

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