Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
V8 – Komm, wenn du dich traust!

V8 – Komm, wenn du dich traust!

Titel: V8 – Komm, wenn du dich traust! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
Vom Netzwerk:
Schlitzen: „… und dann steht er auch noch auf Kiki Lilou.“
    Sie ließ David stehen und der merkte plötzlich, was er für diese Kiki empfand. Nein, nicht nur für Kiki, sondern genauso für Robin. Für den hatte er alles aufs Spiel gesetzt. Er hatte für ihn seinen Hintern verwettet und mit ihm auf Tod und Leben geschworen. Doch jetzt war er weg und David, der das alles erkannte, ging schweigend neben Luca nach Hause zurück. Schweigend, denn in seinem Kopf tobten tausend Fragen.

28
Papa, ich werde dich nicht noch einmal enttäuschen
    Es war höchstens fünf, fünf Uhr in der Früh, als Robin die Villa seines Vaters erreichte. Er war den ganzen Weg von der Brücke gerannt. Er war außer Atem. Sein Herz pochte im Hals. Das Blut rauschte wasserfalllaut hinter der Stirn und den Schläfen. Er lief an dem schwarz-gelben Chevy Monza vorbei, sprang über den Zaun neben dem elektrischen Tor, lief über den Kiesweg, klaubte den Schlüssel aus dem Versteck neben der Tür und stürmte die Treppe zu seinem Zimmer empor. Da hörte er Stimmen im Wohnzimmer.
    Obwohl es so früh war, war sein Vater schon wach. Und er war nicht allein.
    „Nein. Davon hab ich noch nichts gehört“, sprach er zu jemandem, den Robin nicht kannte. Selbst als er durch die Tür ins Wohnzimmer spähte.
    Dort stand ein Mann hinter dem Wohnzimmertisch, der eine Lederjacke trug. Eine Rennfahrerlederjacke mit einem Habichtskopf auf dem Rücken.
    „Illegale Autorennen, die Kinder austragen? In den Straßen im Süden? Haben sie das schon einmal Ihrem Vorgesetzen erzählt?“, fragte sein Vater und warf ein Polaroid auf den Tisch, das er die ganze Zeit betrachtet hatte.
    Robin zuckte erschrocken zusammen. Denn obwohl er das Foto nurvon Weitem sah, konnte er ganz deutlich die rosa Punkte darauf erkennen. Die rosa Punkte der Schnuller und Windeln und sofort fiel ihm Dadidas ein:
    „Und jetzt haut ab, bevor die Bullen die da finden!“, hatte der Wolfsmann sie gewarnt und anscheinend waren sie alle gerade noch rechtzeitig aus der Höhle verschwunden. Bevor die Polizei dort aufgetaucht war.
    Doch das galt nicht für ihn. Robin war dran. Er war jetzt geliefert. Denn die Polizei war bei ihm, im Haus seines Vaters, und der Polizist in der Lederjacke ignorierte die Frage, die sein Vater ihm stellte: Haben sie das Ihrem Vorgesetzten erzählt?
    „Nun, ich würde lieber mit Robin reden“, sagte der Kerl mit dem Habichtskopf und Robin erschrak.
    Was wusste dieser Mann? Der war nicht gefährlich. Nein, der war viel mehr. Das war kein Erwachsener, der Kinder nicht ernst nahm. Er nahm sie zu ernst.
    „Das würde ich lieber Robin fragen!“, sagte Habicht noch einmal. Und während sein Vater verdattert sagte: „Das geht leider nicht. Mein Sohn schläft unten in seinem Zimmer!“, floh Robin die Treppe zu seinem Zimmer hinab.
    „Darf ich mal nachschauen?“, hörte er den Bullen noch sagen und dann hörte er, wie die Tür zu seinem Zimmer aufschlug. Habicht stürmte zu seinem Bett, riss die Decke herunter und starrte triumphierend auf den von Hand beschriebenen Zettel, der einsam neben dem Kopfkissen lag.
    „Ich werde dich nicht noch einmal enttäuschen“, las er laut vor undschaute zur Tür, in der jetzt Robins Vater erschien. „Ich werde dich nicht noch einmal enttäuschen. Papa!“, las er noch einmal und Robin, der draußen auf der Terrasse saß, ging leise und weinend in die Knie.

29
In der Falle
    Robin sackte einfach zu Boden. Den Muskeln in seinen Beinen versagte die Kraft und in seinem Kopf wirbelten die Gedanken wild durcheinander.
    Was sollte er tun?
    Für Erwachsene war die Burg tabu und er hatte geschworen, sie nicht zu verraten. Bei seinem Leben hatte er das getan. Doch jetzt stand ein Kerl mit einer Habichtkopflederjacke in seinem Kinderzimmer und scherte sich einen Dreck darum, dass er ein Erwachsener war. Ein erwachsener Bulle. Ja, das musste er sein. Denn der Kerl wusste alles. Er hatte sogar ein Foto von den Bobbycar-Baby-Nitros gemacht und jetzt jagte er ihn, Robin V. Acht. Und der konnte sich nicht mehr hinter seinem Vater verstecken. Er hatte seinen Vater nicht nur enttäuscht. Er hatte auch gegen das Verbot verstoßen. Das strengste Verbot, dass es in seiner Welt gab.
    „Wenn du über diese Brücke gehst, sind wir geschiedene Leute“, hallte die Stimme seines Vaters in seinem Kopf und dann hörte er ihn in Wirklichkeit.
    „Finden Sie ihn!“, hörte ihn Robin durch das offene Fenster. Verflucht! Das Fenster war auf und wenn das so war,

Weitere Kostenlose Bücher