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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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war.
    »Und Sie möchten ihn auch gern weiterhin besuchen?«, fragte er.
    »Wenn Sie beide das wollen, ja.«
    »Ich bin Ihnen unbeschreiblich dankbar«, sagte Lawrence. »Besitzen Sie denn einen Albinitstein, Rosie?«
    »Äh, nein. Die sind ziemlich teuer und ich trage auch nicht viel Schmuck …«
    »Suchen Sie sich einen aus«, forderte er sie auf und schob ihr das Tablett hin. Die geschnittenen Edelsteine funkelten in allen Regenbogenfarben wie Schmetterlingsflügel. »Dieser Stein hat ungewöhnliche Eigenschaften. Wenn Menschen ihn tragen, bleibt die Farbe bestehen, aber an Elfenwesen reagiert er auf höchst interessante Weise. Die Mine ist erschöpft, und das bedeutet, dass sie weiterhin im Wert steigen werden.«
    »Nein«, sagte sie verblüfft. Reisespesen waren eine Sache, aber Edelsteine von einem Mann anzunehmen, der einmal der Liebhaber ihrer Mutter gewesen war? »Nein, nein, nein. Danke. Das kann ich nicht annehmen.«
    Er nickte. »Ich verstehe. Sollten Sie es sich anders überlegen, sagen Sie mir Bescheid.«
    Auf ihrem Rückweg durchs Haus schaute Rosie sich in dem höhlenartigen Flur um und spürte Dumannios in der Luft, eine brennende Kälte voll geisterhafter Schatten. Hier also war es, wo Sam … das wollte sie sich lieber nicht ausmalen.
    Und was Sapphire betraf, wie sollte Rosie es anstellen, auf der Suche nach belastendem Beweismaterial im Umfeld von Stonegate herumzuwühlen, und wonach sollte sie überhaupt suchen? Sam hatte es nie wieder angesprochen, aber es war ihr nicht aus dem Kopf gegangen.
    Seufzend betrat sie die Küche und lief dort direkt Sapphire in die Arme. »Rosie, ich habe uns Kaffee gekocht«, sagte sie und lächelte dabei freundlich und einladend. »Wir trinken ihn im Garten. Wie ich weiß, sind Sie eine Gartenexpertin, und ich brauche Ihren Rat bei den Azaleen.«
    Ihre Stimme war samtig und ihre Finger lagen weich auf Rosies Arm, als sie über die weite Rasenfläche schritten, bis sie außer Sichtweite des Hauses und inmitten von Bäumen und Büschen waren. Sapphire trug einen pastellfarbenen Hosenanzug aus weich fließender Seide und einen einzigen runden Elfenstein um ihren Hals. Sie untersuchten die Pflanzen und tranken ihren Kaffee, und Rosie fragte sich, was eigentlich dahintersteckte.
    Doch sie spielte mit und meinte: »Ihre Azaleen sind ganz wunderbar. Wenn Sie möchten, könnte ich den pH-Wert des Bodens testen, aber ich finde, dass sie recht gesund aussehen.«
    Sapphire nahm ihr den leeren Becher ab und stellte ihn zusammen mit ihrem ins Gras. »Ich würde gern Pflanzen oder Blumen ziehen, die so beeindruckend sind, dass sie es in die Landwirtschaftsausstellung von Cloudcroft schaffen. Ich freue mich jedes Jahr auf diese kleine Landwirtschaftsausstellung im Mai. Und dieser Umzug am Ende – der erinnert mich an den Karneval von Rio. Jedes Jahr ist er anders.«
    »Rio? Sind Sie schon mal dort gewesen?« Gegen ihren Willen nutzte sie die Chance, ein wenig zu schnüffeln.
    Sapphire lächelte geheimnisvoll, antwortete aber nicht darauf. »Was Sie für uns tun, indem Sie Sam besuchen, ist wirklich wunderbar. Ich muss Sie um Verzeihung bitten, Rosie.«
    »Wofür?«
    »Dass ich Lawrence überredet habe, die Sache mit Lucas zu klären. Ich wollte wirklich nur helfen und die Wahrheit musste ans Licht kommen, aber ich möchte mich für den Kummer entschuldigen, den das hervorgerufen haben muss.«
    »Es wäre sicherlich keine schlechte Idee gewesen, erst mit meinen Eltern zu sprechen«, erwiderte Rosie steif.
    »Genau das hatte ich von Lawrence erwartet, aber er ist unberechenbar. Es tut mir unendlich leid.« Sapphire löste plötzlich ihren Elfensteinanhänger und hielt ihn Rosie hin. »Hier, ich möchte, dass Sie ihn bekommen. Ein Friedensangebot. Albinitsteine passen viel besser zu Ihnen als zu mir.«
    »O nein!« Während Rosie erschrocken Sapphires Hand wegschob, leuchtete der Stein kurz violett auf. »Nein, bitte nicht, Sie brauchen mir nichts zu geben.«
    »Oh, haben Sie die Farbveränderung bemerkt? Sie sind ein Elfenwesen wie Lawrence und ich bin Ihnen so nah, aber ich kann nicht in Sie hineinsehen.« Sie bekam einen gierigen, sehnsüchtigen Ausdruck.
    »Warum möchten Sie denn in mich hineinsehen können?«, fragte Rosie mit großen Augen.
    »Ich meine das natürlich nicht wörtlich, meine Liebe. Mein Problem ist, dass ich gerne meinem Mann helfen würde, aber um das zu tun, müsste ich die Elfenwesen verstehen. Ich bin eine Außenseiterin.« Sapphire hakte Rosie unter

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