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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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deutete auf Matthew. »Nur er macht Ärger.«
    »Sie müssen das Gebäude verlassen, Sir«, sagte einer der Wachleute. »Sie können freiwillig mit uns kommen, sonst rufen wir die Polizei. Es liegt bei Ihnen.«
    »Schön«, grunzte Matthew und schaute Sam dabei finster an. »Sie können mich loslassen. Ich gehe. Aber vorbei ist das noch nicht.«
    Rosie stahl sich aus dem Raum und ging ein Stück den Flur entlang, um zu verfolgen, wie ihr Bruder hinauseskortiert wurde. Sam kam ihr nach und stellte sich neben sie ohne den Versuch, sie zu berühren. »Das war nicht anders zu erwarten«, sagte er schniefend.
    »Das muss wehtun.« Rosie reichte ihm ein sauberes Taschentuch und er tupfte sich das Blut ab. »Gut gemacht, Vergeltung bringt gar nichts.«
    »Und nach allem, was passiert ist, braucht einen Faustkampf nun wirklich keiner«, sagte er gelassen. »Und schon ist mein Ruf als Dorfirrer beim Teufel.«
    Auf diese Bemerkung reagierte sie mit einem schwachen blassen Lächeln. »Ich sollte wütend sein auf Matt. Aber … er hat seinen engsten Freund verloren.«
    »Hast du eine Ahnung davon, wie es passiert ist?«
    Sie erschauderte von Kopf bis Fuß. »Du hast Jons Rede verpasst. Allem Anschein nach ist das alles unsere Schuld. Alastair hat wohl zu viel getrunken und sich Jon und Luc geschnappt, um mir wehzutun und dann in einem reinen Wutanfall das Auto zu Schrott gefahren.«
    Sam stöhnte leise. »Das kann doch nicht dein Ernst sein.«
    »Ist es aber«, sagte Jon hinter ihnen.
    Sapphire schob ihn. Vor Sam und Rosie blieb sie stehen und sah die beiden forschend an. Rosie hätte sie am liebsten erwürgt, als sie ihre weltkluge Mitleidsmiene sah. »Wie üblich bin ich wieder mal die Letzte, die es erfährt, aber endlich hat sich alles geklärt. Also wirklich, Sam, hättest du nicht jemanden finden können, der nicht verheiratet ist?«
    Er zog seine Brauen hoch. »Offensichtlich nicht.«
    Er ließ keinen Zweifel daran, dass er auf Sapphires Bemerkung nicht anbeißen wollte, aber Rosie sagte eisig: »So was passiert eben, wenn Affären ans Tageslicht kommen.«
    Und sah bei diesen Worten Sapphire direkt an. Und das gab ihr die Befriedigung, Sapphire einen Moment erstarren und sich ihrer Sache nicht mehr sicher zu sehen. Sie tat ihr sogar den Gefallen, zu erbleichen. »Ich bringe Jon jetzt zurück auf seine Station.«
    »Lass mich das machen«, sagte Sam und drängte sie beiseite. »Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, ihn zu sehen.«
    »Danke, Bruder«, sagte Jon müde und hob seine Hand, um Rosie zuzuwinken. »Gute Nacht. Wir sehen uns morgen.«
    Während sie davonfuhren, ergriff Sapphire Rosies Arm mit warmer, fester Hand und grub ihr leicht die Nägel in die Haut. »Es tut mir aufrichtig leid, Rosie. Das ist für alle eine schlimme Zeit. Lawrence ist völlig verzweifelt.«
    »Lucas ist noch nicht tot«, erwiderte sie matt.
    »Doch ihr müsst darauf vorbereitet sein, dass Leute, die ein solches Koma überleben, womöglich nie wieder dieselben sind.« Sapphire rückte noch näher und ihre Stimme überschlug sich vor zärtlicher Besorgnis. »Sie scheinen am Leben und bei Bewusstsein zu sein, aber eigentlich sind sie nur noch eine Hülle. Die Person darin ist nicht mehr vorhanden.«
    Rosie biss sich auf die Zunge, bis sie den Eisengeschmack von Blut kostete. »Man nennt es Wachkoma«, sagte sie. »Das haben uns die Ärzte gesagt.«
    »Die schreckliche Folge einer – was war es? Eine impulsive kleine Affäre? Seien Sie nicht zu hart zu sich selbst. Welche Frau kann schon ahnen, dass ihr Mann tatsächlich ihretwegen Selbstmord begeht? Ich möchte Sie wissen lassen, dass Sie mit unserer vollen Unterstützung rechnen können. Und wenn es in die Zeitungen kommt – werden Sie die brauchen.«
    »Ich muss gehen«, sagte Rosie, weil sie spürte, dass sie sich gleich vergessen würde. »Danke, aber ich möchte mich darüber jetzt nicht unterhalten.«
    »Ich wollte nur versuchen, Sie zu schützen«, sagte Sapphire.
    »Und wie?«
    »Indem ich Ihre Nachrichten an Sam zurückhielt. Ich wusste, dass er etwas im Schilde führte. Er ist instabil und nicht vertrauenswürdig und er wird Ihnen Schaden zufügen. Das müssen Sie sich um Ihrer selbst willen klarmachen. Er wird Ihnen das Herz brechen.« Da Rosie ohnehin am Boden war, gaben Sapphires Worte ihr noch einen Tritt dazu. Und sie verfluchte ihre eigenen Augen dafür, dass sie vor ihrer Peinigerin Tränen vergossen.
    »Da müsste er schon ein Genie an Boshaftigkeit sein, um das hier zu

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