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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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uns aufgelesen hat«, sagte Jon. »Offenbar ist er durch die Gegend gefahren und hat nach uns Ausschau gehalten. Es ging nur darum, Rosie zu bestrafen.«
    Rosie wurde von einem Heulkrampf geschüttelt. Sie versuchte ihn zu ersticken. Auberon setzte sich neben sie und bald schon spürte sie, wie seine kräftigen Arme sich um sie legten.
    »Willst du damit sagen, er sei absichtlich in die Alte Eiche gefahren?«, schrie Matthew.
    »Das kann ich nicht sagen, aber er war völlig neben sich. Sah außerdem ganz danach aus, als hätte er ziemlich viel getrunken. Er wollte sich irgendwo abreagieren und wählte uns dafür aus. Ich glaube nicht, dass er einen Plan hatte, außer herumzufahren und uns mit seinem wirren Zeug zuzulabern.« Jon senkte errötend seinen Kopf. »Vielleicht lag es an einer Bemerkung, die einer von uns gemacht hat, ich weiß es nicht, jedenfalls drehte er plötzlich durch und fuhr auf den Baum zu. Wie man sonst auf eine Wand einschlägt oder in einem Wutanfall eine kostbare Vase zerschmeißt und das gleich darauf zutiefst bereut. Vielleicht wollte er uns damit auch nur Angst einjagen. Es ging alles so schnell. Er versuchte noch, den Wagen wieder unter seine Kontrolle zu bringen, aber es war zu spät. Wer konnte schon ahnen, dass er derart durchdrehen würde?«
    Matthew sprang wutschnaubend auf. »Du lügst! Wie kannst du nur behaupten, es sei kein Unfall gewesen? Alastair war mein bester Freund! Niemals würde er uns das antun!«
    »Was hast du zu ihm gesagt?«, fragte Rosie ihn flüsternd.
    Jon sah sie direkt an und sagte: »Ich habe keine Ahnung.«
    »Du solltest mit ihm reden, Ro!«, wütete Matthew mit knallrotem Gesicht. »Er war bereit, dir zu verzeihen, aber du musstest ihm ganz brutal sagen, dass es vorbei war. Warum?«
    »Weil es die Wahrheit war!«, schrie sie. »Du hast mir nicht gesagt, dass ich lügen soll, um zu verhindern, dass er versucht alle umzubringen!«
    »Schsch, Rosie«, sagte ihr Vater und verstärkte den Druck seines Arms.
    »Sag schon, Matt«, ergänzte sie bebend, »wusstest du, dass er zu etwas Derartigem imstande war? Wusstest du es?«
    »Nein, natürlich nicht! Er war verärgert!«
    »Verärgert?«, warf Jon ein. »Also auf mich machte er einen völlig durchgeknallten Eindruck.«
    Entsetzliches Schweigen folgte. Und mit sicherem Timing tauchte in diesem Moment Sam in der Tür auf. Sein Blick fiel auf Rosie, sie spürte ihn körperlich wie einen Sonnenstrahl, als sie versuchten sich anzusehen und zugleich so zu tun, als täten sie es nicht.
    »Da seid ihr«, sagte er leise. »Ich habe das ganze verdammte Krankenhaus nach euch abgesucht. Ihr habt ja keine Ahnung, wie groß das ist. Ich musste endlos weit weg parken und –«
    »Du Mistkerl«, knurrte Matthew und stürzte sich durch den Raum auf Sam. Er schlug ihn, packte ihn und drückte ihn gewaltsam gegen die Wand, schlug erneut auf ihn ein.
    Sam ging zu Boden. Er unternahm keinen Versuch zu seiner Verteidigung. Matthew griff nach ihm, um ihn wieder auf die Beine zu ziehen, doch Auberon, Lawrence und Sapphire zerrten ihn weg. Rosie warf sich zwischen ihn und Sam und schob ihren Bruder mit Jessicas Hilfe weg. Phyll ging hinaus auf den Flur und rief die Sicherheitsbeamten.
    »Du Mistkerl«, zischte Matthew erneut und versuchte sich zu befreien. Ihre vereinten Kräfte vermochten ihn kaum zu halten. »Du bist das reine Gift. Mein bester Freund ist tot und mein Bruder liegt im Sterben und alles nur deinetwegen.«
    Sam erhob sich, aus Nase und Mund tropfte Blut. Er hielt abwehrend die Hände hoch. »Was passiert ist, tut mir aufrichtig leid. Aber ich werde nicht mit dir in den Ring gehen, Kumpel.«
    Sapphire meldete sich zu Wort. »Bin ich die Einzige hier, die keine Ahnung hat, worum es geht?« Keiner antwortete.
    »Dafür wirst du bezahlen«, sagte Matt, der nicht klein beigeben wollte. »Komm mit. Nach draußen.«
    »Nein«, sagte Sam widerwillig. »Wenn wir nach draußen gehen, bringe ich dich womöglich um, und ich bin das Gefängnis ziemlich leid. Das wird nicht passieren.«
    »Dann lass es uns hier drin austragen.« Mit einem Satz riss er sich los. Sam sprang in Deckung. Im selben Moment kamen vier Sicherheitsleute herein und packten Matthew. Wie ein gefangener Bär stand er keuchend zwischen ihnen.
    »Darf ich dich daran erinnern, dass Lucas zufällig auch mein Bruder ist?«, sagte Sam aus sicherer Distanz.
    Eine wütende Krankenschwester tauchte auf und wollte wissen, worum es ging. »Um nichts«, sagte Lawrence. Er

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