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Valadas versinkende Gaerten

Valadas versinkende Gaerten

Titel: Valadas versinkende Gaerten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Waldtraut Lewin
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erkennen, gleich ehrfurchtsvoll zurück.
    »Ich muss dich sprechen, Ibn Abdus! Sofort!«
    Wie sie leuchtet und funkelt, wenn sie wütend ist! Hoffent lich bringe ich sie noch zu wütendem Erröten.
     
    So gebe ich mich als treu sorgender Landesvater. »Hochgeborene Prinzessin! Soll ich wirklich all diese armen Leute vertrösten auf die nächste Woche? Vielleicht haben sie ja dringende Anliegen an den Emir oder an mich, die keinen Aufschub dulden! Zum Beispiel Angehörige, die zu Unrecht im Gefängnis schmachten oder . . .«
    Ich habe es erreicht. In Wolken breitet sich zarte Röte über ihren Hals und Nacken aus.
    »Meine Angelegenheit dauert nicht lange!«, erwidert sie und beherrscht sich mühsam. »Jedenfalls, wenn es nach mir geht.«
    »Und wann sollte es nicht nach dir gehen, Verehrte. Aber die Leute . . .«
    Ich breite bedauernd die Arme aus, »die Leute« jedoch machen mir einen Strich durch die Rechnung, indem sie übereinstimmend erklären, sie würden selbstverständlich warten, bis die Herrin ihre »Angelegenheit« mit mir hinter sich gebracht hätte. Sie wird nach wie vor geliebt, dies ungebärdige Geschöpf.
    So führe ich sie also aus dem großen Saal fort in den kleinen abgeschlossenen Raum, in den ich mich bei großen Audienzen von Zeit zu Zeit zurückziehe, um mich zu erfrischen oder eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen.
    Sie lässt sich auf ein Polster fallen, unbekümmert darum, wie sie mir dabei ihren Körper präsentiert, die Beine gespreizt unter dem hauchdünnen Leinen, die Brüste vorgereckt, eine einzige Herausforderung für einen liebeskranken Mann. (Nimm dich zusammen, Ibn Abdus!)
    »Du weißt, weshalb ich hier bin!«
    Ich nicke. »Zweifellos, weil du dich bedanken willst für die große Gnade, die unser Emir bereit ist, dir einzuräumen. Du kannst einen Gefangenen freikaufen.«
    Sie will auffahren, aber ich koste meinen Triumph aus und stoppe sie mit erhobener Hand. »Schließlich kannst du nicht jedes Mal, wenn du einen Mann aus unseren Gefängnissen holen willst, damit rechnen, dass man ihn einfach laufen lässt.« Ich gönne mir ein Lächeln, fahre dann verbindlich fort: »Soll ich den Katib az-Zimam, den Leiter der Obersten Behörde für das Geldwesen, und den Muhtasib, den Ordnungsbeamten, rufen lassen? Dann können wir alles gleich schriftlich fixieren, und meine Männer holen das Geld noch am heutigen Tag von deinem Verwalter ab. Zwei Stunden später ist der Mann frei.«
    Valada holt tief Luft.
    »Das ist doch . . . was du dir da ausgedacht hast . . . so eine abgefeimte, hinterlistige . . .« (Ich bemerke mit Vergnügen, dass sie ins Stammeln gerät.)
    »Ich habe mir gar nichts ausgedacht, meine Schöne. Ich habe, wohl wissend, dass dieser Mann der Vater jener Person ist, die du mir bei deinem letzten Fest vorgestellt hast, den Richter und den Repräsentanten ausländischer Kaufleute zu mir gebeten und versucht, sie zur Milde zu bewegen.
    Die Herren meinten, man müsse ein Exempel statuieren, denn allein der Verlust an Ansehen, der Cordoba durch dieseüblen Machenschaften erwachse, sei immens. Man würde ihren guten Namen und ihre Redlichkeit als Händler insgesamt in Zweifel ziehen   – von den Geldeinbußen einmal ganz abgesehen. Schließlich konnte ich sie nach langem Hin und Her überreden, eine Geldsumme zur Auslösung des Mannes festzulegen. Das ist nun geschehen. Und ich hoffe, du weißt das zu schätzen.«
    Sie mustert mich von oben bis unten, mit Veilchenaugen voll einer Verachtung, die mich noch mehr erregt.
    »Und du glaubst, ich zahle für diesen kleinen Schurken eine Summe, für die man eine Privatarmee aufstellen könnte? Was bezweckst du mit dieser Absurdität? Dass ich mein Gesicht verliere vor Muhdja?«
    Ich gucke betrübt. »Herrin, die Höhe des Lösegelds wurde nicht von mir festgelegt. Die ausländische Kaufmannschaft, deren Vertreter der Wakil Ibn Al Hatimi ist, ließ sich nicht von diesen Forderungen abbringen.«
    Valada starrt mich an: »Wenn der Kadi ihn einen Kopf kürzer gemacht hätte, wären sie leer ausgegangen, nicht wahr?«
    Ein Argument, das ich übergehe. Ich glaube, meine Stunde ist jetzt da. Ich setze mich zu ihr auf die Polster (ihr Moschusgeruch macht mich krank), greife väterlich nach ihren Fingern und sage leise, im Ton eines Vertrauten: »Herrin, ich verstehe deine Empörung, und ehrlich gesagt, ich teile sie. Es ist wirklich unverschämt. Aber mir sind die Hände gebunden. Ich bin nur ein Diener Cordobas, weiter nichts.«
    Unter gerunzelten

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