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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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stolz auf sie wäre. Sie wirft einen letzten Blick auf die Klippe und wird sich bewusst, wie knapp sie heute davor gewesen ist, ihr Leben wegzuwerfen. Doch sie wird weiterleben. Für Thomas. Aber wird sie jemals wieder lieben können?

Tina
1984
    Auf dem gesamten Flug von Mailand nach Berlin fragt Tina sich, warum sie Phil angelogen hat. Obwohl es das erste Mal war, ist ihr die Lüge ganz leicht über die Lippen gegangen.
    »Ich muss nach Berlin. Sie haben niemand anders für die Aufnahmen gefunden. Es geht nicht anders.«
    Sie hatte das Gefühl gehabt, ihr stünde das Wort Lügnerin auf die Stirn geschrieben, aber Phil hatte keinen Verdacht geschöpft. Warum sollte er auch?
    »Ach, das ist ja schade. Ich wollte dich morgen Abend zum Essen ausführen. Es ist unser Jahrestag.«
    »Wir sind noch nicht einmal verheiratet, Phil.«
    »Der Tag, an dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind«, hatte er grinsend erklärt. »Erinnerst du dich? Du bist wie eine Irre mit diesem kleinen Triumph gedüst. Ich dachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen.«
    »So schlimm war es auch nicht«, grummelte Tina.
    »Und ich weiß, dass wir nicht offiziell verheiratet sind, aber wir sind so lange zusammen, dass es sich anfühlt als … Nun, deshalb dachte ich jedenfalls, wir könnten ausgehen. Wir sind fünfzehn Jahre zusammen.«
    Tina hatte ihm den Rücken zugewandt und sich eine kleine Tasse schwarzen Espresso aus der Kanne eingeschenkt.
    »Ist es so lange, dass du dich eingeengt fühlst?«, fragte sie.
    »Natürlich nicht«, hatte Phil entgegnet, sich hinter sie gestellt, einen Arm um ihre Taille gelegt und sie auf den Nacken geküsst. »Obwohl ich manchmal die Anfangszeit vermisse, als wir nicht die Hände voneinander lassen konnten.«
    Tina hatte sich ihm entzogen und ihren Espresso getrunken.
    »Ein Baby verändert eine Frau …«
    »Ich weiß, ich weiß«, seufzte Phil. »Ich habe die Bücher auch gelesen. Aber jetzt, wo Mattia aufs Internat geht und fast erwachsen ist …«
    »Er ist erst zwölf, Phil.«
    »Ja, aber da er aufs Internat geht, können wir quasi noch einmal neu anfangen.« Er rieb seine Nase an ihrem Nacken und ließ seine Hand über ihren Rücken gleiten. Früher hatte es ihr gefallen, wenn Phil sie so anfasste, doch jetzt wandte sie sich von ihm ab.
    »Ich muss los«, sagte sie.
    Er runzelte die Stirn.
    »Was ist los, Tina?«
    »Nichts«, entgegnete sie und wich seinem Blick aus.
    »Hast du genug von mir?«, fragte er.
    »Nein. Mir ist nur gerade nicht nach Sex«, presste sie hervor. »Ist das vielleicht erlaubt?«
    »He.« Er hob verteidigend die Hände. »Ich frage ja nur. Es kommt mir so vor, als hättest du schon ziemlich lange keine Lust mehr auf Sex. Was ist los?«
    Sie hätte ihm erzählen können, wie sie sich fühlte, aber sie hatte nicht gewusst, wie. Er würde es persönlich nehmen, es auf sich beziehen, aber es hatte nichts mit ihm zu tun. Tina liebte Phil. Sie wollte im Moment nur von niemandem berührt werden. Sie wollte allein sein. Deshalb hatte sie ihn wegen Berlin angelogen. Sie hatte um diesen Auftrag gebeten, nicht umgekehrt.
    »Nichts.« Tina schüttelte den Kopf. »Ich habe nur so viel um die Ohren, es ist ziemlich viel zu tun.«
    Phil hatte den Kopf schiefgelegt und sie traurig angelächelt.
    »Du weißt ja, jeder Mann braucht hin und wieder ein bisschen Aufmerksamkeit, sonst gerät er in Versuchung …«
    »Drohst du mir etwa?« Ihre Stimme wurde lauter. »Willst du sagen, dass du jemand anders vögelst, wenn ich nicht mit dir schlafe?«
    »Herrgott, Tina, beruhige dich. Es war nur ein Scherz.«
    Sie sah ihn wütend an, stürmte aus der Küche und griff ihren kleinen Koffer und die Kameratasche, die neben der Tür standen.
    »Wir sehen uns in ein paar Tagen«, sagte sie.
    »He, Tina, es tut mir leid.« Phil folgte ihr in den Flur. »Geh nicht im Zorn. Ich vermisse dich doch nur.«
    »Wie kannst du mich vermissen? Wir leben schließlich zusammen.«
    »Du weißt, was ich meine, Schatz.«
    In dem Augenblick hatte sie sich selbst gehasst. Jede Frau mit ein bisschen Herz wäre in dem Moment in die Arme ihres Geliebten gesunken und hätte ihm gezeigt, wie viel er ihr bedeutete. Doch Tina fühlte sich innerlich kalt, ihre Gefühle waren wie abgeschnitten. Es war verwirrend und erschreckend. Seit ungefähr zwei Jahren musste sie sich jedes Mal überwinden, wenn sie miteinander schliefen. Sie kam einfach nicht in Fahrt. Jetzt verstand sie, was der Begriff frigide bedeutete – eine Zicke, die

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