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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
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vernommen.«
    »Deshalb habe ich sie nicht vergessen, Älterer. Vielleicht gewinnen wir das alte Wissen zurück – langsam zuerst, dann schneller, so, wie Ihr sagtet, dass es verloren ging. Doch im Augenblick gibt es Dringenderes.« Sie sprach den Namen des größten Verräters des Reiches, den es je gegeben hatte, als wäre er eine Obszönität: »Darcus Cannu.«
    Saldon seufzte und wandte sich wieder dem Armaturenpult zu. Sie hatte recht. Sie hatte einen erstaunlichen Verstand. Aber so schnell war diese Diskussion vorbei gewesen, ohne wirkliche Diskussion. Wie sehr er sich danach sehnte, sich mit dem Wisensa aufgeschlossenen jungen König von Nyor, Jallad car Ahmir, zu unterhalten!
    »Das sind sie gewiss«, murmelte Valeron und reinigte mit einem feinen Stocher Jimarahs verschnörkelten Griff. Er blickte nicht auf.
    Jheru hatte jetzt ganz aufgehört, ihr Haar zu bürsten. Sie starrte den großen Mann an, als verdächtige sie ihn, gerade aus dem Reichsirrenhaus entsprungen zu sein. »Was? Was sind wer gewiss?«
    »Du sagtest, gewiss seien Darcus Cannus Männer inzwischen auf Maruthia gelandet, und ich pflichte dir bei.«
     
    »Aber – ist das alles, was Ihr dazu zu sagen habt?«
    Saldon warf den Kopf herum. Die buschigen weißen Brauen zogen sich zusammen. »Hüte die Zunge, Odaliske!«
    Ihre Augen funkelten ihn an. »Was ist eine Odaliske?«
    »Eine sehr reizvolle Sklavin«, versicherte ihr Valeron lächelnd. »Also nimm davon Abstand, meinem Ersten Ratgeber die Augen auskratzen zu wollen.« Er wandte sich Saldon zu. »Lasst sie reden, Freund! Sie ist eine ungemein wertvolle Odaliske, und seit Jahren hat keine Frau gewagt, so zu mir zu sprechen, wenn sie überhaupt sprachen und nicht nur die Beine breit machten. Jheru ist sehr klug, ganz davon zu schweigen, wie hübsch sie anzusehen ist. Und – sie weiß mit einem Dolch umzugehen.«
    »Zu hübsch anzusehen«, brummte der Ältere. »Auf einem Schiff voller Männer wäre es klüger gewesen, dich von Kopf bis Fuß zu verhüllen, Mädchen.«
    »Welche Art von Empfang erwartet Ihr auf Maruthia, mein Lord?« fragte sie, nachdem sie sich offenbar entschlossen hatte, so zu tun, als existiere Saldon mit seiner Ketzerei, der scharfen Zunge und den viel zu vielen unvertrauten Worten nicht.
    Valeron hob die Schultern. »Einen kühlen, wenn nicht schlimmer. Vermutlich erwartet man uns mit gezogenen Schwertern. Glücklicherweise ist Lexton nicht wie wir, er ist kein Barbar, meine ich. Seine Männer werden uns nicht überfallen und töten und dir Gewalt antun. Das würde Lexton nicht zulassen – und dann muss er uns anhören.« Er las die Besorgnis in ihrem Gesicht. »Das Schreiben der Kaiserin mit ihrem Siegel und der Kinderring werden uns Gehör verschaffen. Und dann liegt alles bei uns. Saldon kann besser reden als ich. Uns wird nichts Schlimmes zustoßen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin froh, dass Ihr so zuversichtlich seid.«
    »Dass Ihr so zuversichtlich seid, Lord König!« rügte Saldon sie. Als sie sich nicht einmal dazu herabließ in seine Richtung zu blicken, seufzte er kopfschüttelnd – und studierte sie mit neuem Interesse.
    Angst scheint sie überhaupt nicht zu kennen, grübelte er. Wie  schade, dass nicht sie Velquens Tochter ist, sie würde sich gut auf dem Kaiserthron machen.
    Valeron grinste. »Jheru, was bist du für eine Frau! Ich kenne keine, die dir das Wasser reichen könnte – und wir haben beachtliche Frauen auf Branarius. Du hast diesem carmeianischen Gefangenenwärter die Klinge in die Kehle gestochen, als hättest du dein Leben lang nichts anderes getan. Aber …«
    Sie zuckte die Achseln, dass ihre Brüste wieder einmal aufreizend hüpften. »Er war ein Verräter, einer von Darcus Cannus Männern. Und – Ihr brauchtet Hilfe – Lord König.«
    »Aber er war dein Landsmann und …«
    »Landsmann!« brauste sie auf. »Ich bin keine verzärtelte Carmeianerin!«
    »Genau wie ich dachte«, warf Saldon ein. »Sie ist eine Höllenkatze aus Kroys finsterem Reich!« Diesmal warf sie ihm einen wütenden Blick zu und musste feststellen, dass er nicht auf sie achtete, sondern scheinbar in die Kontrollen vertieft war.
    »Wo bist du denn her, Jheru?« fragte Valeron interessiert.
    Sie zuckte wieder die Achseln und warf das pechschwarze Haar zurück. »Hör damit auf!« Valeron knirschte mit den Zähnen. »Hör auf, die Achseln zu zucken!«
    »Es … es stört Euch – mein Lord?«
    »Allerdings! Wofür hältst du mich? Für einen verzärtelten

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