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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
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Priester?«
    »Psst!« beruhigte Valeron sie. »Ich glaube, was ich sehen, berühren, hören und schmecken kann, Jheru. Ich spreche zu Wisensa, wenn ich in großer Not bin. Doch sonst …« Er hob die Schultern. »Du wolltest Wissen. Hör auf Saldon, Mädchen! Er hat es.«
    »Älterer Saldon, ich bin Sklavin und war es immer. Ich weiß nur sehr wenig. Gebt mir ein wenig von Eurem ungeheuren Wissen.«
    Die beiden Männer starrten sie überrascht an. Nicht nur Saldons Tonfall, auch seine Einstellung ihr gegenüber änderte sich, als er nun direkt zu ihr sprach.
    »Valerons Taktik, die die Sungoli schlug, war Wisensa, Mäd …, Jheru. Wisensa bewegt dieses Schiff. Und vielleicht ist auch das, wie eine eitle junge Frau ihren Körper halb bedeckt und sie ihr langes Haar noch bürstet, nachdem es längst wie ein Seidenumhang glänzt, eine Art Wisensa.«
    Jheru hielt im Bürsten inne und funkelte ihn an.
    »Unsere Schiffe haben nur sieben mögliche Kurse«, sagte Saldon und lächelte über ihren Blick. Er tupfte auf das Pult. »Hier sind sieben Knöpfe, einer für jede Welt. Man stellte diese Scheibe ein zur Vorbereitung – nein, frag mich nicht, was das bedeutet, ich bin mir selbst nicht ganz sicher. Dann zieht man diesen Hebel aus dem gleichen Grund, und spürt, wie das Schiff zu zittern beginnt. Dann drückt man auf einen der Knöpfe. Siehst du, in unserem Fall war es der dritte, der auch jetzt noch leuchtet. Er steht für Maruthia. Wir können unseren Kurs auch nicht ändern. Dieser rote Knopf löst ein Signal aus, um alle Türen zu schließen. Dann muss man gleichzeitig auf diese beiden Tasten drücken, um das Schiff in die Luft zu heben. Irgendwie benutzt  es die Sonne, um an sein Ziel zu kommen, wo es ohne Zutun landet und – sich selbst ausschaltet. Man braucht dann nur noch diesen Knüppel zurückzuziehen, und alle Hebel und Knöpfe kehren in ihre Ausgangsstellung zurück. Es ist keine Zauberei, nichts, das von den Göttern kommt. Es ist ein Ergebnis der Weisheit der Alten, die uns seit dem Grimm verloren ist.«
    Jheru nickte bedächtig, benetzte sich die Lippen und starrte auf das Pult. »Könnten wir – könnten wir es nicht vielleicht doch auf einen anderen Kurs setzen?« Sie machte eine weit ausholende Bewegung. »Nicht zu einer der sieben Welten, sondern – uh – zum Himmel?«
    Saldon lächelte. »In den Raum, den äußeren Raum. Den inneren Raum, glaube ich, nennt man das, was wir durchqueren, um von einer Welt des Reiches zur anderen zu kommen. Ja, wir könnten den Kurs wahrscheinlich ändern, wenn wir wüssten, wie. Aber diese Schiffe sind eingestellt – wie ein Rad können sie sich nur in eine Richtung bewegen, nicht seitwärts.«
    Jheru lächelte bei diesem Vergleich. Sie hielt ihren Blick fest auf ihn gerichtet und lauschte mit einer Aufmerksamkeit, die Saldon ungemein beeindruckte. Ein … ein Mädchen, ja noch nicht einmal eine Frau, und eine Sklavin noch dazu … wie wissensdurstig sie doch war! Er hatte wenige Schüler wie sie. Er musterte sie heimlich und dachte ein wenig beunruhigt:
    Sie hat Verstand, begreift schnell, und sie versteht zu kämpfen, sagt Valeron. Ich glaube, dass sie sehr viel für ihn übrig hat. Und was er von der Passivität der Kaiserin erzählte und ihrer Sanftheit … Es wäre besser für Valeron und Aleysha – ja und auch für Jheru, wenn sie nicht mit uns auf dem Schiff wäre und ständig in Valerons Nähe. Sie sieht aus wie eine Gebärerin – genau die Art Frau, die er immer bevorzugt hat!
    »Älterer?«
    »Uh – die Schiffe haben sieben Bestimmungshäfen«, fuhr er hastig fort. »Nur sieben! Wir wagen es nicht, auch nur das geringste an den Schiffen zu verändern, ehe wir nicht mehr über sie wissen. Sie könnten vielleicht geradewegs in die Sonne stürzen, täten wir es, oder – explodieren.«
     
    »Explodieren?«
    »Mit viel Krach auseinander fliegen – wie ein Vulkan, schlimmer als hundert Wirbelstürme gleichzeitig.«
    Jheru schauderte. »Ist es das, was den Alten passiert ist?«
    »Ja. Sie beherrschten die Schiffe und die Lichter und vieles andere – auch das Wetter, glauben wir. Sie beherrschten Wisensa – hör endlich auf! Wenn du das Zeichen noch einmal machst, werde ich meinen Lord ersuchen, dir zu befehlen, dass du dich wieder wie eine Sklavin auf Carmeis kleidest – entkleidest!« verbesserte er sich. Er bemerkte, wie sie Valeron, der sich scheinbar noch intensiver mit seiner Rüstung beschäftigte, einen Blick zuwarf. »Ihre Waffen waren

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