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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
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Eures Dienstes enthoben, mein Herr.«
    Abdu starrte ihn an. Natürlich wurde ihm sofort bewusst, dass dieser lügnerische Außenweltler den Palast überhaupt nicht benachrichtigt hatte. Er war hereingelegt, in die Falle gelockt worden und hatte mitgeholfen – was zu landen? Eine – Invasionsarmee? Undenkbar! Unvorstellbar! Aber – was dann? Er schaute hinunter aufs Feld. Weitere maruthische Krieger schwärmten über den Raumhafen aus. Eine Invasion? Die – die Könige?
    »Was … Ich verstehe nicht, Hauptmann. Was – was bedeutet das Ganze?«
    »Meine Männer werden Euch unterrichten. Ich sehe, dass Ihr unbewaffnet seid. Sie haben die Anweisung, Euch nach Eurem  Rang zu behandeln. Solange wir noch nicht unterscheiden können, wer schuldig ist und wer nicht, seid Ihr des Hochverrats beschuldigt.«
    »Hochverrat!«
    Graylon verbeugte sich knapp und stieg wieder aufs Feld hinunter. Abdu starrte seine beiden Bewacher an und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Er warf einen verstohlenen Blick auf das Lauthorn, dann auf die Soldaten, und entschied sich gegen sinnloses Heldentum. Die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf, und schließlich schien die seltsamste von Graylons Bemerkungen in seinem Gehirn aufzulodern. Sechs Könige!
    Seine zahlenmäßig geringe Raumhafenmannschaft war inzwischen völlig überrascht worden. Die meisten waren Ladearbeiter und infolgedessen unbewaffnet. Sie hatten sich sofort ergeben. Der zwanzig Mann starke Militärtrupp war nur leicht bewaffnet. Die Soldaten waren hauptsächlich zu Repräsentationszwecken hier eingeteilt gewesen, und ihre Schwerter hatten noch nie Blut gesehen. Ein Blick auf die Krieger der verschiedenen Welten, die aus den Schiffen gequollen waren, hatte genügt, dem Beispiel der Ladearbeiter zu folgen.
    Graylon meldete dem Befehlshaber der vereinten Streitkräfte des Rates, dass der Raumhafen sich widerstandslos ergeben habe.
    »Sehr gut«, sagte Valeron lächelnd. »Sehr, sehr gut, Hauptmann. Entwaffnet die carmeianischen Soldaten und setzt sie einstweilen alle in jenem Gebäude dort drüben fest. Und wir dürfen nicht vergessen, Graylon: das ist ungeheuerlich! Neue Sicherheitsmaßnahmen müssen für diesen wichtigsten aller Raumhäfen getroffen werden. Unsere Übernahme hätte keinesfalls mit solcher Leichtigkeit erfolgen dürfen!« Er deutete mit weit ausholender Gebärde auf die Gefangenen. »Diese Männer hätten eher alle sterben müssen, statt ihre Waffen niederzulegen. Wir sind hier in Carmeis, dem Herzen des Reiches! Denkt darüber nach, Graylon. Wir müssen einen Sicherheitsplan ausarbeiten, und die richtigen Männer hierher abordnen. Seid Ihr daran interessiert, den Befehl über die Verteidigung von Carmeis – des Reiches zu übernehmen?«
     
    Er ließ den völlig verblüfften Maruthier darüber in Ruhe nachdenken und wandte sich an seinen eigenen Adjutanten. Graylon musste sich wahrhaftig sehr anstrengen, die Fassung zu bewahren.
    »Burgon«, sagte Valeron, »meldet den Lord Königen, dass wir den Raumhafen kampflos eingenommen haben. Ersucht sie in meinem Namen, die Schiffe zu verlassen und ihre Truppen zu formieren.«
    Burgon salutierte und erteilte seinen Offizieren die nötigen Befehle.
    Abgesehen von den Königen von vier der fünf Welten – und Branarius – hatten die Schiffe eine vereinte Streitkraft von zweitausend Mann transportiert. Sie rannten die Rampen hinunter und stellten sich auf dem Feld in Reih und Glied auf. Präfekt Abdu blickte aus seinem Turm auf die geschlossenen Reihen in glänzender Rüstung mit den wippenden Federbüschen auf den Helmen und den wallenden Umhängen in sechs verschiedenen Farbtönen. Selbst in Abwesenheit seines Königs hatte Nyor seinen Anteil an Streitkräften geschickt.
    Breitbeinig, die Daumen im Waffengürtel, beobachtete Valeron die Aufstellung seiner Truppen. Er schaute hoch, als König Lexton mit flatterndem weißem Haar die Rampe herabkam und lächelnd auf die Formation blickte. Den maruthischen Herrscher begleiteten Saldon und Jheru, deren Augen an Valeron hingen. Als er sie ansah, blickte sie hastig zur Seite. Sie war auf der Reise hierher ungewohnt ruhig gewesen und hatte sich so wenig auffällig wie nur möglich benommen.
    Zuerst hatte Valeron sich nichts dabei gedacht, dann nahm er an, es sei die Ehrfurcht vor den hohen Herrschaften und vielleicht auch vor ihrer Mission von so monumentaler Bedeutung, denn selbst er empfand diese Ehrfurcht, wenn er nicht zu beschäftigt mit dieser

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