Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
Vom Netzwerk:
Herstellungszeit wie die der anderen bedurft hatte.
    »Wir werden ihm ganz einfach mitteilen, dass er sich als verhaftet zu betrachten habe«, sagte Valeron.
    Vidul hob die dunklen Brauen, die anderen nickten. Jeder einzelne begegnete seinem Blick, als Valeron sie der Reihe nach ansah. Die Könige! dachte er. Der Rat der Könige! Sie hören auf mich, und ich führe sie! Soll ich euch den Rest meines Lebens führen, meine edlen Könige?
    Ob ich nicht ein wenig zu weit vorausdenke? fragte sich Valeron. Es könnte ja leicht sein, dass schon die nächsten Stunden mir den Tod bringen. Er drehte sich um und eilte zu den Unterkünften der Raumhafenwachen, um sich eine Uniform zu besorgen. Er fand einen Helm mit Punktim-Kreis, das Rangabzeichen eines Hauptmanns. Wieder musste er seinen branarischen Kriegerknoten darunter zwängen. Die passende Uniform war leichter zu finden. Er kehrte im weißen carmeianischen Umhang über himmelblauem Wams zu den Königen zurück.
    Sie blickten ihm entgegen, die vier Monarchen, die zum Kampf gerüstet waren.
    »Meine Lady – meine Lords, wir wollen aufbrechen.«
    Die fünf Könige setzten sich auf ihre Pferde.
    Valeron ritt mit seinen fünfzehn als carmeianische Leibgardisten verkleideten Branariern voraus. Ihm folgten dicht geschlossen die vier anderen Monarchen, die sich genau wie er Gedanken über den sechsten machten, der sich inzwischen bereits vierzehn Tage in der Stadt Carmeis aufhielt. Siebzig Soldaten, vierzehn von jeder ihrer Welten und von Jallads ebenfalls, ritten hinter ihnen.
    »Öffnet das Tor!« befahl Valeron, ehe er das Stadttor ganz erreicht hatte. »Ich eskortiere die Vier Könige!«
     
    Die Augen des Toroffiziers wurden groß. Deshalb also der ungewöhnliche Betrieb auf dem Raumhafen, die so kurz hintereinander landenden Schiffe … Mit einer tiefen Verbeugung drehte er sich um und erteilte die nötigen Befehle, dann wandte er sich wieder Valeron zu.
    »Wurde dem Palast ihre Ankunft gemeldet, Hauptmann?«
    Ein Kurier, der aus der Stadt zum Raumhafen galoppiert war, um sich zu erkundigen, was es mit der unerwarteten Landung so vieler Schiffe auf sich hatte, war mit den anderen festgenommen worden. Valeron nickte.
    »Selbstverständlich. Sie werden erwartet. Ihr hättet davon informiert sein müssen!«
    Der Carmeianer nickte, um vor den vielen Königen nicht zugeben zu müssen, dass auch kaiserliche Gardisten nicht immer im Bild waren.
    »Hauptmann – ihre Kleidung! Ich … ich erkenne zwei der Lord Könige von früheren Besuchen – aber … aber warum sind sie alle gerüstet und – bewaffnet?« stammelte der Offizier so leise, dass die Monarchen es nicht hören konnten.
    Valeron seufzte. »Noch ein Wort und Ihr werdet Euren Namen auf einer Liste finden, die nichts mit Beförderung zu tun hat, Mann! Natürlich sind sie gerüstet und bewaffnet. Oder glaubt Ihr vielleicht, die Fünf Könige leisten der Kaiserin den Treueeid mit Holzschwertern?«
    »Nein, tut mir leid, natürlich nicht.« Er verbeugte sich noch einmal ganz tief vor den Monarchen: »Meine Lord Könige – uh, und meine Lady König – uh …«
    Die Torflügel waren inzwischen aufgeschwungen. Valeron gab seinem Pferd die Sporen. Der Offizier hörte zu stammeln auf, und er und seine Männer blickten dem Zug der Könige nach, der durch das Tor in die Stadt trottete. Die letzten vierzehn des Ehrengeleits – deren Uniform mit Beinkleidern sie als Soldaten von Ghulan auswiesen – wendeten und kehrten zur Torwachmannschaft zurück.
    »Wie viele Männer sind zur Bewachung des Tores abgestellt?«
    Der Offizier hatte nicht die geringste Ahnung, welchen Rang  der bärtige Fragesteller hatte. Was wusste er überhaupt über diese Burschen, die in Pluderhosen herumliefen, statt auf männliche Weise die Beine unter den Kilts nackt zu tragen? Nichts wusste er über sie, außer dass sie von dieser fanatisch religiösen Welt Ghulan kamen.
    »Wir fünf«, antwortete er und fügte vorsichtshalber, »mein Herr« hinzu.
    In diesem Moment wurde den Carmeianern bewusst, dass sie umzingelt waren. Einer griff hastig nach der Hellebarde, die er an die hohe Mauer gelehnt hatte. Sofort beugte ein Ghulani sich aus dem Sattel und mit dem Plumpsen einer fallen gelassenen Wassermelone landete der Schädel des Carmeianers auf dem Boden.
    Der Offizier zog sein Schwert. Er stürmte auf die berittenen Außenweltler mit ihren Spitzbärten und Krummsäbeln ein, und eine dieser ungewöhnlichen Klingen schlitzte ihm die Brust vom Hals bis

Weitere Kostenlose Bücher