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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Seminaren sowie ein kleines Waschbecken und ein Handtuch. Der graue Teppich war an manchen Stellen durch Kaffeeflecken verunziert, und die Topfpflanze sah nur deswegen so grün und gesund aus, weil sie aus Plastik war. Auf dem Ecktisch stand ein Tablett mit ein paar kleinen Mineralwasser- und Saftflaschen, dazu ein paar Kekse und etwas Obst.
    »Sorry, Hannah. Glaub mir, ich hätte liebend gern etwas Adäquateres aufgetrieben, aber das war das Einzige, was ich hier in Oslo auf die Schnelle ausfindig machen konnte. Na ja, immerhin haben wir einen Beamer.«
    »Und keine Fenster, durch die man uns von außen beobachten kann. Darf ich hereinkommen?«
    Hannah fuhr herum. In der Tür stand Norman Stromberg, einen großen Blumenstrauß in der Hand.
    »Mister Stromberg.«
    »Hannah, meine Liebe, ich bin so froh, Sie wieder wohlauf zu sehen. Wie geht es Ihnen? Haben Sie sich einigermaßen erholt?«
    Der Magnat sah müde aus, erschöpft. Als ob er gerade aus dem Flugzeug gestiegen wäre.
    »Es geht mir gut.«
    »Ich habe mir erlaubt, Ihnen einen kleinen Strauß mitzubringen, verbunden mit den allerherzlichsten Glückwünschen. Wann ist es denn so weit?«
    »Laut Kalender erst Mitte bis Ende Juli. Die Glückwünsche sind also etwas verfrüht.« Sie roch an den Blumen, die herrlich dufteten. »Vielen Dank für den schönen Strauß, er ist wirklich wundervoll.«
    »Papperlapapp.« Er ging zum Waschbecken hinüber, nahm einen Krug, füllte ihn mit Wasser und stelle die Blumen hinein. »Wenn es so weit ist, werde ich Ihnen mehr mitbringen, das dürfen Sie mir glauben. Ich schulde Ihnen noch etwas. Doch zunächst mal bin ich einfach nur froh und glücklich, dass Sie am Leben sind. Geht es Ihnen wirklich gut?«
    »So gut wie schon lange nicht mehr. Von der Schwäche kurz nach meinem Erwachen keine Spur mehr. Um ehrlich zu sein, ich könnte Bäume ausreißen.«
    »Und Ihr Baby?«
    »Dick, rund und gesund, wenn man das von so einem Däumling behaupten darf. Die Messwerte könnten nicht besser sein.«
    »Das freut mich. Das freut mich sehr, zumal ich mitbekommen habe, dass es bald nach der Geburt sterben könnte.«
    »Sterben
wird
, Mister Stromberg. Sterben wird. Die Chancen, dass es überlebt, sind verschwindend gering.«
    »Und trotzdem haben Sie sich entschieden, das Kind auszutragen?« Er zog zweifelnd eine Braue in die Höhe.
    Sie zuckte die Schultern. »Ich bin ein unverbesserlicher Optimist. Wenn es stirbt, dann … musste es so sein. Aber bis dahin werde ich jede Sekunde meines Lebens daransetzen, unser Kind zu retten.«
    Stromberg blickte sie voller Respekt an. »Sie sind eine bewundernswerte Frau, Hannah. Sie können sich gar nicht vorstellen, was ich mir für Vorwürfe gemacht habe. Hätte ich nur die geringste Ahnung gehabt, was für einer Bedrohung Sie dort ausgesetzt sind, ich hätte Sie niemals beauftragt, dorthin zu reisen.«
    »Das weiß ich.«
    »Mir ist mittlerweile klargeworden, wie leichtfertig ich gewesen bin. Ich hatte nur Augen für die Wunder der Vergangenheit und habe dabei völlig übersehen, dass die Ruinen vielleicht schon von jemand aus der Gegenwart entdeckt sein könnten.«
    »Dass die Nazis dort eines ihrer gefürchteten Biolabors errichtet haben, damit war nun wirklich nicht zu rechnen«, sagte Hannah. »Wer käme denn auf so einen Gedanken? Manchmal lassen sich eben nicht alle Faktoren einkalkulieren.«
    »Trotzdem. Als Kopf dieser Organisation gehört es zu meinen Aufgaben, solche Dinge zu wissen. Zumal sich die Informationen zum Zeitpunkt der Ereignisse bereits in meiner Hand befanden.« Er seufzte. »Wenn die Mail nur nicht so lange im Spamfilter hängen geblieben wäre und wenn nur das Wetter besser gewesen wäre. Wenn, wenn, wenn.« Er schüttelte betrübt den Kopf. »Aber hinterher ist man immer schlauer, nicht wahr?«
    Hannah sah ihn an. Stromberg war zwar ein durchtriebener Stratege, doch dass er sie bewusst in Gefahr gebracht hätte, das traute sie ihm nicht zu.
    »Betrachten wir es einfach als höhere Gewalt«, sagte sie, »und wenden wir uns den Dingen zu, die dort unten passiert sind. Ich habe so ziemlich alles erfahren, was ich wissen wollte, nur nicht, was mit dem Rest des Teams passiert ist. Sie sind tot, so viel ist klar. Doch wie und warum? Was bewirkt dieses Virus, und warum sind alle so aus dem Häuschen deswegen? Ich finde, ich habe ein Recht, es zu erfahren.«
    »Das hast du«, sagte John. »Und deswegen sind wir hier. Ich habe diesen Raum gemietet, weil er abgelegen,

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