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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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blickgeschützt und abhörsicher ist. Der Direktor der Klinik hat mir versichert, dass uns hier niemand stören wird. Das ist auch wichtig, weil die Bilder und Dokumente, die ich hier auf dem Datenstick gespeichert habe, für gehöriges Aufsehen sorgen würden, sollten sie in falsche Hände geraten. Du musst mir versprechen, dass du mit niemandem darüber redest. Weder zu Freunden noch zu Mitgliedern deiner Familie noch zu irgendjemand anderem. Wirklich mit niemandem.«
    »Du machst es ja ganz schön spannend.«
    »Bitte, Hannah. Wenn es nach mir ginge, würde ich dir die Aufnahmen nicht zeigen, aber wie du selbst sagst: Du hast ein Recht, es zu erfahren. Lieber wäre mir allerdings, du würdest darauf verzichten. Du kannst es dir immer noch anders überlegen …« In seinen Augen lag ein Hoffnungsschimmer.
    Hannah zögerte. Seit sie zusammen waren, hatte sie ihn noch nie so besorgt erlebt.
    »Nein, ich will es sehen«, sagte sie. »Solange mein Gedächtnis mich im Stich lässt, bin ich auf Informationen von außen angewiesen; ich würde mich sonst bis ans Ende meiner Tage mit Fragen quälen. So gesehen gibt es gar keine Alternative. Ich verspreche dir, dass niemand ein Sterbenswörtchen von mir erfahren wird. Du weißt, dass du dich in dieser Hinsicht auf mich verlassen kannst. Und jetzt los.«
    John nickte. Er schaltete den Beamer ein, stöpselte seinen Laptop in die Buchse und wartete, bis das Betriebssystem hochgefahren war. Dann steckte er den Stick in die betreffende Schnittstelle und rief die Daten auf.
    »Mr. Stromberg, wären Sie so freundlich, das Licht auszuschalten? Hannah, hier ist ein Stuhl. Setz dich.«
    Das Licht ging aus, und Hannah hörte, wie der Schlüssel herumgedreht wurde. Sie konnte nicht umhin, aber ihr wurde mulmig zumute.
    »Die Aufnahmen sind chronologisch, also wundere dich nicht, wenn sie vor unserer Ankunft einsetzen. Ich hatte eine kleine Digicam dabei, später habe ich dann noch ein paar Fotos gemacht.«
    Ein verwackelter Filmausschnitt erschien. Im unteren Bildrand lief eine Uhrzeit mit, und aus den Lautsprechern drang ein Dröhnen. Verzerrte Stimmen waren zu hören.
    »Das habe ich im Frachtraum der Hercules gedreht, auf dem Weg nach Spitzbergen«, erläuterte John. »Was du hier siehst, sind die beiden Hovercrafts, mit denen wir über der Einsatzzone an Fallschirmen abgeworfen werden. Das Bild wackelt deswegen so stark, weil wir immer noch mit Sturmböen zu kämpfen hatten. Der Pilot war ein wahrer Künstler, wie er uns durch diesen Sturm manövriert hat. Aber es ging ja auch um Leben und Tod. Jede Stunde zählte.« Das Bild wechselte. »Hier siehst du ein paar von den norwegischen Soldaten. Alle in polartauglicher Kleidung. Ein ziemlich verwegener Haufen, das kann ich dir sagen. Ah, hier kommt der Moment, wo sich gleich die Frachtluke öffnen und uns in den tosenden Sturm entlassen wird. Kein angenehmes Gefühl, das kann ich dir sagen. Die Vorstellung, die Fallschirme, an denen die Hovercrafts hängen, könnten reißen, hat mich Jahre meines Lebens gekostet.«
    »Dafür siehst du aber immer noch sehr gut aus.«
    Johns Lächeln wirkte verzerrt im Widerschein der Aufnahmen.
    Das Bild wechselte. Hannah sah Scheinwerfer durch die Dunkelheit zucken, Schneeflocken trieben an der Linse vorbei. Ein paar schemenhafte Gestalten huschten durchs Bild. »So, jetzt sind wir schon unten. Die Crew sammelt die Fallschirme ein und verstaut sie. Und jetzt gehen wir wieder zurück an Bord der Luftkissenfahrzeuge. Wir sind etwa drei Kilometer vom Zielort entfernt niedergegangen, was aber angesichts des heftigen Windes immer noch eine Meisterleistung war. Hier siehst du, wie eng es im Cockpit war, der Stauraum hinten war deutlich größer. Dort konnte man sich auch umziehen. Mittlerweile haben wir alle unsere Schutzanzüge an, was ein großes Glück war, wie du nachher noch sehen wirst. Jetzt aber erst noch ein paar Eindrücke von der Fahrt.«
    Im grünlichen Licht der Armaturen sah Hannah vermummte Gestalten, die konzentriert auf die Anzeigetafeln blickten. Ein gespenstischer Anblick, der dadurch verstärkt wurde, dass draußen der Wind gegen das Fahrzeug brüllte und donnerte. Ob der Lärm tatsächlich vom Sturm herrührte oder ob die Motoren so laut waren, konnte sie nicht sagen. Fest stand nur, es war höllisch, und sie konnte nur hoffen, dass die Crew Ohrenschützer angelegt hatte.
    Dann kam etwas in Sicht. Ein paar Schneeraupen, Wohncontainer und eine hohe Stahlkonstruktion, die wie ein

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