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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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ununterbrochen versuchte Grischa zu erreichen, aber bislang ohne Erfolg.
    Grischa war noch jung, seine Fähigkeiten noch nicht voll ausgeprägt, aber seine verbissene Kampfweise, der Wille zum Sieg unter allen Umständen hatten selbst Vali beeindruckt. Entgegen der Empfehlungen vom Ältestenrat hatte er Grischa unter seine Fittiche genommen, und jetzt hatte der Kleine den Status MIA. Was würde dieser Auftrag noch kosten?
    Tomasz ließ das Handy auf die Tischplatte fallen und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht.
    Sein Frust war mindestens genauso groß wie der von Vali, aber wie immer hatte er sich bestens unter Kontrolle.
    „Wir müssen vorsichtig sein, wem wir ihm Orden noch vertrauen können.“, sagte er durch seine Hände und stütze dann seine Arme auf den Oberschenkeln ab. „Der Angriff erfolgte zu synchron, alle unsere Standorte waren den Angreifern bekannt.“
    Vali dachte darüber nach, er hatte einen ähnlichen Schluss gezogen, aber er wollte nicht so einfach glauben, dass es in den Reihen des Ordens Verräter gab. Er wusste keinen, der ein Interesse daran gehabt hätte nicht nur Malachi zu töten, sondern auch ein Wächterteam auszulöschen.
    Natürlich hatte es immer wieder mal Angriffe gegeben, aber meistens waren es irgendwelche Schatzsucher gewesen, die sich ihre Entdeckungen nicht so ohne weiteres abjagen lassen wollten. Gezielte Angriffe, wie der von letzter Nacht waren selten und trugen die Handschrift von Lucius.
    „Wonach genau suchen wir hier?“, fragte er mehr sich selbst, als die beiden anderen. „Was ist so entscheidend an Malachis Artefakt, dass es diese Reaktionen hervorruft? Wenn im Orden Verräter sind, warum treten sie erst jetzt auf den Plan?“
    „Das wissen wir erst, wenn wir es gefunden haben.“, Tomasz war die Erschöpfung anzuhören.
    „Du solltest dir eine Mütze Schlaf gönnen, Professor Duracell.“ Achill amüsierte sich über seine neueste Wortschöpfung und ließ sich auf das Sofa der kleinen Sitzgruppe plumpsen.
    „Grischa ist noch irgendwo da draußen. Wie kannst du jetzt an Schlaf denken?“ Kam prompt die gereizte Gegenfrage.
    Achill wurde bitterernst, “Das ist genau der Punkt. Wir nützen dem Kleinen überhaupt nichts, wenn wir nicht in Vollbesitz unserer Kräfte sind. Im Gegenteil, wir spielen damit unserem Gegner in die Karten. Also streng deine grauen Zellen mal ein bisschen an, und sag mir welchen Nutzen es hat hier rumzusitzen und zu grübeln, über Dinge die wir erst erfahren, wenn du dein verfluchtes Laptop hast und Grischa orten kannst? Ich will den Kleinen auch zu Hause haben, aber er ist zäher als ihr glaubt.“, damit legte er die Füße hoch und schloss die Augen.
    „Es gefällt mir zwar nicht, aber er hat tatsächlich recht.“, sagte Vali schließlich, dessen eigene Erschöpfung sich ebenso bemerkbar machte.
    „Hau dich hin, ich übernehme die erste Wache.“, als Tomasz protestieren wollte hielt er nur seine Hand abwehrend hoch und fügte an “Das ist keine Bitte.“
    Vali drehte den Sessel, und schaltete den Fernseher ein. Die Nachrichten hatten keine Neuigkeiten parat, also schaltete er ihn wieder aus und nahm sich einen Kaffee aus der Thermoskanne die Achill geordert hatte. Er war müde, aber er würde dafür Sorge tragen, dass alle sicher waren solange er Wache hielt.
    Das Handy auf dem Tisch zeigte keine neuen Nachrichten und er begann zu beten, dass Achill mit seiner Einschätzung richtig lag.

Kapitel 34
     
    Grischa saß auf der Rückbank eines Transporters, seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Seine Augen hatte man ihm verbunden.
    Die Idioten dachten wohl, so könnten sie den Standort ihres Zentrums geheim halten. Seine Kräfte mochten noch nicht ihre volle Macht entfaltet haben, aber hier draußen war er nicht völlig wehrlos. Sobald er den Raum verlassen hatte, in dem man ihn gefangen gehalten hatte, waren seine Kräfte ganz langsam zurückgekehrt. Der Lauf einer Sig Sauer bohrte sich unbequem in seine Leber, und hielt ihn davon ab, die Besatzung des Wagens kurzerhand ihrem Schöpfer vorzustellen.
    Jonah vertraute ihm nicht, und er tat gut daran. Grischas Körper hatte sich noch nicht von den Schlägen erholt, aber wenn er die leiseste Chance sehen würde zu kämpfen, dann…
    Grischa streckte seine mentalen Tentakel nach dem Fahrer des Wagens aus, und stellte zufrieden fest, dass der Mann über keinerlei Schutz verfügte. Wie die meisten Menschen war er auf dem telepathischen Auge blind wie ein Maulwurf. Er

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