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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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schlüpfte in den Geist des Fahrers und bediente sich seiner Sicht. Wenn Jonah glaubte er würde ihn nicht in seinem Loch ausfindig machen können, dann würde er seinen Irrtum erst begreifen, wenn es zu spät war. Grischa war kein Wandler, und hatte auch nicht die Fähigkeit Blitze zu steuern, seine Kraft lag in der Beeinflussung schwacher Geister.
    Er zwang ihnen Illusionen auf, verwirrte sie mit Wahnsinn und manipulierte ihre Wahrnehmung. Selbst Vali und der Rest der Wächter kannten seine wahre Stärke nicht, und mit jedem Jahr das verging ließ er sie in dem Glauben, er sei noch zu schwach seine Fähigkeiten gezielt zu steuern.
    Sie würden die Wahrheit bald genug erfahren, die Zeit war reif.
    Der Wagen fuhr mehrere Schleifen und Umwege, aber als er letztendlich in eine Seitenstrasse einbog, nahm er an Geschwindigkeit auf, und die Seitentür wurde geöffnet. Grischa ahnte den Tritt voraus, bevor der ihn in die Seite traf, die Landung würde weh tun.
    Hart schlug er auf dem Asphalt auf und rollte noch ein gutes Stück über die Strasse, bevor er in der Lage war seine Fesseln zu sprengen und die unfreiwillige Karussellfahrt zu stoppen.
    Er riss sich die Augenbinde herunter und sah gerade noch das Heck des Transporters mit quietschenden Reifen um die nächste Ecke biegen.
    Seine Lederklamotten hatten das schlimmste beim Aufprall verhindert, aber die Prellungen und zwei gebrochene Rippen von Jonahs Spezialbehandlung, ließen ihm die Tränen in die Augen steigen.
    Er brauchte Blut, und zwar schnell, wenn er seinen Plan in die Tat umsetzen wollte. Sich die Strasse entlang schleppend, auf der Suche nach einem geeigneten Opfer, wurde er schnell fündig.
    Die Nutte, die zugedröhnt über den Bürgersteig wackelte sah ihn nicht einmal kommen. Er zerrte sie in den Eingang eines Gebäudes und versenkte seine Fänge tief in ihrem Hals. Das Blut war mit Drogen und diversen Krankheiten kontaminiert, und es kostete ihn Überwindung es zu schlucken. Trotzdem ließ er nicht viel davon übrig.
    Den ohnehin geschundenen Körper entsorgte er anschließend in einem Müllcontainer, und wischte sich mit dem Handrücken das letzte Blut vom Mund.
    Nach dem Trinken hätte er sich eigentlich ausruhen müssen, aber dafür blieb keine Zeit. Tomasz Handy war unerreichbar, die Leitung tot. Grischa fragte sich, ob Jonahs Männer nicht doch erfolgreich gewesen waren. Die nächste Nummer im Kurzwahlspeicher war die von Vali. Es klingelte nur einmal, Grischa stellte sicher, dass seine Stimme zitterte und schwach klang, bevor er sich den Standort des Teams durchgeben ließ.
    Fast wäre er von Valis Angebot ihn abzuholen gerührt gewesen, aber das genau war Valis große Schwäche. Seine Loyalität gegenüber seinen Männern, seinem Auftrag, dem Orden und jetzt Sarah. Das würde am Ende der Grund sein, warum er sterben würde.
    Grischa machte sich auf den Weg zu dem Hotel, das Vali ihm genannt hatte.
    Das Gehen fiel ihm noch schwer, aber die Reste der kalten Nachtluft klärten ihm den Geist. Der grauende Morgen tauchte die Spitzen Betonfassaden in goldenes Licht, als er einen Schritt vor den nächsten setzte und sich bemühte den Schmerz zu ignorieren.

Kapitel 35
     
    Thore wurde geweckt, als sich neben ihm ein Körper unter der warmen Decke streckte, und auf die ihm abgewandte Seite drehte, nur um sich tiefer in die Decke einzukuscheln.
    Noch im Halbschlaf folgte er der Bewegung und rückte der weichen Wärmequelle etwas näher. Seine Brust fühlte sich an, als hätte jemand mit einem Tacker eine Hautstraffung durchgeführt und seine Glieder waren bleischwer. Er kannte das Gefühl, es sagte ihm, dass er sich kürzlich genährt hatte. Also beschloss er noch ein bisschen, den angenehmen Zustand des Halbschlafs auszukosten. Wer auch immer da neben ihm lag, war offenbar freiwillig hier gelandet, denn der Frauenkörper schmiegte sich klaglos an seinen. Die Bewegung ihres Hinterns als sie sich an ihn kuschelte, schenkte ihm eine Gänsehaut der besten Sorte und er wurde neugierig. Behutsam ließ er seine Hand für ihn sehen, als er mit ihr langsam über den Oberarm nach unten glitt. Die Haut war samtig weich, die Muskeln darunter straff aber nicht zu ausgeprägt. Da sie ihren Arm offenbar vor sich angewinkelt hatte, kam er vom Ellenbogen direkt zu der Kurve ihrer Taille. Sie war schmal, aber die Art wie die Kurve zu ihrer Hüfte anstieg, sagte ihm sie war kein Magermodell. Er ließ seine Hand einen Moment auf ihrem Oberschenkel ruhen, als sie sich unter

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