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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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seiner Hand regte. Thore wollte sie nicht wecken, er genoss das Gefühl einmal nicht alleine aufwachen zu müssen, und er wollte es noch etwas länger genießen. Mit seiner Nase schob er vorsichtig eine Locke ihres Haares zur Seite die ihn an der Wange kitzelte. Hmmm, sie roch gut. Kein Parfum, kein Haarspray nur ein Hauch ihres Shampoos und etwas Seife vermischten sich mit ihrem natürlichen Duft. Er hätte stundenlang nichts anderes atmen können.
    Er musste noch träumen, und er hoffte der süße Traum würde noch eine Weile anhalten, es war eine mehr als willkommene Abwechslung zu den Träumen, die ihn sonst verfolgten.
    Als sie wieder tiefer schlief, wagte er es seine Erkundung fortzusetzen. Seine Hand fand den Weg vorsichtig vom Oberschenkel wieder nach oben und erreichte wieder ihre Taille. Diesmal strich er einmal sanft über ihren flachen Bauch nach vorne und auf dem Rückweg etwas höher unter der leichten Schwellung ihrer Brüste, die sehr zu seinem Unmut in einem BH steckten.
    Die Bewegung hatte aber auch den Vorteil, dass er seinen kompletten Unterarm über ihren reiben konnte. Ihre Reaktion brachte ihn zum schnurren, ihre feinen Härchen stellten sich auf und die Berührung erinnerte ihn an die einer Feder. Seine Zärtlichkeiten wurden belohnt, indem sie sich noch tiefer in seine Umarmung kuschelte und nicht mal ein Blatt Papier zwischen seine Brust und ihren Rücken gepasst hätte. Jedoch folgte auf den Genuss der Schmerz, der sich quer über seine Brust zog. Was zum Teufel hatte er bloß angestellt? Er rückte ein Stückchen zurück und fluchte leise, als ihm der Halbschlaf entglitt und Platz machte für einen unsanfteren Start in den Tag.
    Beim Versuch sich aufzusetzen hatte er das Gefühl seine Brust würde ihm auseinander gerissen. Thore legte schützend eine Hand über die schmerzende Stelle und blinzelte als sich seine Augen an das Dämmerlicht im Zimmer gewöhnten.
    Die Haut über seinen Brustmuskeln fühlte sich anders an als sonst. Die Narben die er schon seit Jahrzehnten trug waren plötzlich wieder wie neu und statt der schmalen flachen Linien in die sie sich verwandelt hatten als die Zeit verging, erhoben sich neue ausgeprägte Muster von Unebenheiten.
    Als hätte man ihn… - die Erinnerung kam mit einem Schlag zurück.
    Panisch suchte er nach einem Lichtschalter neben dem Bett. Seine Hand beförderte gleich die ganze Lampe vom Nachttisch, die mit einem Klirren in ihre Bestandteile zerbrach. Thore versuchte aufzustehen, aber seine Beine waren in der Decke verknotet, und irgendwie bekam er sie einfach nicht frei.
    Hilflos zappelte er im Bett hin und her wie ein Fisch auf dem Trockenen, bis eine Hand an seiner Schulter ihn zum Stillstand brachte.
    „Hey! Hey schon gut, ist schon gut. Ich mache das Licht an okay?” Sarah, das war Sarahs Stimme. Er versuchte sich zu beruhigen, aber sein Puls hatte die Frequenz eines Technosongs und dröhnte auch genauso laut in seinen Ohren. Licht er brauchte…. Das Licht ging nach einer gefühlten Ewigkeit an und er riss sich die Decke vom Körper. Ein Teil von ihm wollte nicht sehen, wie schlimm es diesmal war, der andere Teil sorgte jedoch dafür dass er den Kopf senkte um den Schaden zu begutachten. Mein Gott, es war genauso, wie er es gefühlt hatte. Valis Feuer hatte ganze Arbeit geleistet. Seinen Bauch hatte es am schlimmsten erwischt, hier hatte ihn die Kugel getroffen, und ihre Energie beim Aufprall freigesetzt. Die Haut begann sich bereits zu erneuern, aber darunter war noch ein tiefes Loch im Gewebe zu sehen, von dort aus hatte sich das Feuer durch seinen Körper gefressen in Richtung seines Herzens. Wie ein Geschwür hatten sich Tentakel ausgebreitet und sich hungrig  in sein Fleisch gebohrt.
    Er hatte keine Erinnerung mehr an die Schmerzen, die er gehabt haben musste. Wäre der Treffer etwas höher gelandet hätte er dieses Mal nicht überlebt. Was hatte er getan um Valis Zorn auf sich zu ziehen?
    Wieder landete Sarahs Hand auf seiner Schulter. Vorsichtig rückte sie an ihn heran, und als sie ihn wortlos in ihre Arme zog bemerkte er, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. Wie ein Kind, ließ sich in ihre Arme fallen und weinte.
    Sarah war schlagartig wach gewesen, als Thore damit begonnen hatte wild um sich zu schlagen. Er war in Panik geraten und hatte dabei die Lampe vom Nachttisch gestoßen.
    Sein Blick auf die Verbrennungen, hatte ihr das Herz gebrochen. Es lag soviel alter Schmerz darin, soviel Qual. Sein Atem war stoßweise aus seinen

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