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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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Lungen geströmt und er hatte wieder angefangen zu zittern.
    Ihr war nichts Besseres eingefallen als ihn einfach in den Arm zu nehmen. Was sollte man sonst tun, wenn Worte nichts erreichen konnten um zu trösten? Sie hatte befürchtet er würde sie wegstoßen, aber er ließ sich von ihr halten, und als er seinen Gefühlen freien Lauf ließ hielt sie ihn noch fester. Er lag auf ihrem Schoß, das Gesicht in der Decke vergraben und seine massigen Schultern hoben und senkten sich in einem abgehackten Rhythmus, als ihn Welle um Welle überrollte.
    Leise öffnete sich die Tür zum Badezimmer und Sarah griff instinktiv nach einer freien Ecke der Bettdecke um Thore vor neugierigen Blicken zu beschützen. Niemand sollte ihn so sehen.
    Vali fing kurz ihren Blick auf und sie schüttelte kaum merklich mit dem Kopf, sein Gesicht wurde kurz von einem Schatten überzogen, aber er schloss wortlos die Tür.
    Sie wusste nicht wie lange es gedauert hatte, aber die Abstände zwischen den Wellen wurden größer und schließlich lag Thore ganz ruhig in ihren Armen.
    Sie hörte nicht auf mit ihrer Hand über seinen Rücken zu streicheln, und war sich nicht sicher ob sie damit ihn oder sich selbst beruhigen wollte.
    Es spielte auch nicht wirklich eine Rolle, solange er es zuließ würde sie weitermachen. Langsam löste er sich aus ihren Armen und setzte sich auf.
    Sein Gesicht von ihr abgewandt konnte sie nicht lesen was ihn ihm vorging. Nach einem letzten Seufzer schlug er die Decke zurück, und stand auf. Wortlos ging er in das Badezimmer, und sie hörte wie die Dusche angeschaltet wurde.
    Sarah wäre jetzt gern zu Vali gegangen, aber dann hätte sie durch das Badezimmer gemusst. So schlug sie sich einfach die Decke um den Körper, und ging zum Fenster. Als sie die schweren Vorhänge zur Seite schob stellte sie mit Erstaunen fest, dass mittlerweile heller Tag herrschte.
    Die Nachwirkungen des Erlebten kreisten in ihrem Kopf und sie kam zu dem Schluss dass es sogar besser war, dass sie einen Moment für sich hatte. In ihr tobten widersprüchliche Gefühle. Zwischen den Stühlen sitzend, empfand sie auf der einen Seite tiefes Mitgefühl für Thore und auf der anderen Seite hatte sie Valis Reaktion gesehen. Sie wollte beiden helfen, aber sie wusste nicht wie.
     
     
    Thore stand unter dem Strom des Wassers, das aus dem großen Duschkopf über ihm geströmt kam. Seinen Rücken unter den Strahl haltend, um die empfindliche Haut seiner Front zu schützen. Er wusste beim besten Willen nicht, was da eben über ihn gekommen war, er hatte noch nie in seinem Leben so die Kontrolle über seine Emotionen verloren. Es war ein Flashback vom Allerfeinsten.
    Plötzlich war er wieder der junge Krieger gewesen, der stundelang geschrien hatte vor Schmerzen, unfähig der Hölle zu entkommen.
    Was mochte Sarah jetzt wohl von ihm denken? Mit ihrer selbstlosen Gabe von Blut hatte sie ihm nicht nur das Leben gerettet. Ihr Blut war außergewöhnlich. Noch nie hatte er derartiges gekostet. Noch nie einen solchen Schub von Energie erfahren. Es hatte das Feuer gelöscht und seine äußerlichen Wunden geheilt, aber dabei hatte sie es nicht belassen. Nein, sie hatte ihn in ihre Arme genommen, ihn gehalten und ihm den Trost geschenkt, den er vor all den Jahrzehnten vermisst hatte.
    Sie war ein Wunder. Er betete darum, dass sie ihn nicht für schwach halten würde, und um eine Möglichkeit ihr Geschenk zurückgeben zu können. Thore musste einen Weg finden ihr begreiflich zu machen was sie für ihn getan hatte, ohne als sentimentaler Schwächling dazustehen. Er schaltete die Dusche aus und sah sich um. Aber vorher brauchte er was zum Anziehen, dringend.
    Die Badezimmertür öffnete sich, und Thore griff sich blitzartig ein Handtuch, aber es war nur Achill, der von der anderen Seite der Suite seinen Kopf in die Tür steckte.
    „Wie geht es dir?“ Die Stimme des rotblonden Kriegers klang tatsächlich besorgt, und das war ein weiterer Hinweis darauf wie schlecht es um ihn gestanden hatte.
    Thore ließ das Handtuch etwas weiter nach unten rutschen und wickelte es sich schnell um die Hüfte. Achill pfiff durch die Zähne, als er die Verletzung sah, die sich wie ein rosa Spinnennetz über Thores und Bauch und Brust ausbreitete.
    „Oh Mann. Du hattest da draußen einen Schutzengel mein Freund.“
    „Mein Schutzengel sitzt im Nebenzimmer . “, antwortete er wahrheitsgemäß, während er sich suchend nach seinen Sachen umsah.
    „Wenn du deine Klamotten suchst, die liegen

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