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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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einen letzten Blick, und konnte nicht widerstehen. Er beugte sich über sie um ihr ins Ohr zu flüstern. “Wir sehen uns wieder, Prinzessin. Vorausgesetzt du bist Kämpfer genug, um das zu überleben.“
    Er kicherte und steckte ihre Jacke unter seine eigene. Ohne einen weiteren Blick preschte er den Hügel auf der gegenüberliegenden Seite hinunter.

Kapitel 4
     
    Im Hauptquartier der Wächter dröhnten Kampfstiefel im Gleichschritt durch den langen Flur.
    „Was genau meinst du mit Malachi ist verschwunden?“ fragte Vali seinen Begleiter. Zügig gingen sie den Weg zum Kontrollraum entlang. Die nackten Betonwände warfen den Schall zurück, und mit dem Echo klang es wie nahende Trommeln.
    „Tomasz sagt er ist seit fünfzehn Minuten nicht mehr auf dem Schirm. Da muss was schief gelaufen sein.“
    Die Sorge in Thores Stimme war keineswegs unberechtigt. Wenn jemand vom Überwachungsschirm verschwand, dann geschah das in aller Regel nur aus einem Grund. Der GPS Chip wurde deaktiviert. Was wiederum bedeutete, die Person war in ernsthaften Schwierigkeiten, oder schon tot.
    Beide Szenarien waren nicht gerade das, was man sich unter einer gelungenen Operation vorstellte. Als sich die Türen zum Kontrollraum mit einem Zischen öffneten, drehten sich die schon besetzen Stühle in ihre Richtung.
    Gut, die anderen vom Team waren schon da, stellte Vali zufrieden fest, und ließ seinen Blick kurz durch den Raum wandern. Er begrüßte seine Männer mit einem knappen Kopfnicken. Noch während er zu seinem Stuhl am Kopfende des Einsatztisches ging, fragte er in Richtung Tomasz „Was haben wir?“
    Tomasz, ein knapp 1,90m Hüne mit dunkelbraunen langen Haaren, drehte sich zu einem großen Monitor, der in die Wand des Raumes eingelassen war. Er drückte einige Knöpfe auf seiner Fernbedienung, und auf dem Bildschirm erschien eine Landkarte.
    „Malachi war bis vor kurzem noch in einem Bereich ungefähr hier unterwegs.“ Er ließ einen Mauszeiger auf dem Kartenausschnitt kreisen.
    “Er hat sich von hier gemeldet, und gesagt er habe wichtige Informationen für uns. Er bat um Schutz. Nur Minuten später brach sein Signal abrupt ab.“
    „Das gefällt mir nicht.“, sagte Vali, „Wir rücken sofort aus.“ Ohne Zögern begaben sich die Teammitglieder zum Ausgang. Alle bis auf Tomasz, der warf noch einen nachdenklichen Blick auf die Bildschirmanzeige, und sah dann über seine Schulter. “Sei vorsichtig da draußen Vali.“
    „Ist nicht meine erste Rettungsaktion“, kam die mehr geknurrte als gesprochene Antwort.
    „Niemand wusste, dass Malachi dort sucht.“, fuhr Tomasz fort, aber Vali war schon durch die Tür gestampft.
    Sein Team bestand aus fähigen Kämpfern, und er war sich absolut sicher, dass sie das Ratsmitglied schnell finden würden. Schließlich waren sie die Wächter.
     
    Die Welt bestand nur aus Schmerz, als sie aus ihrem traumlosen Schlaf erwachte. Was zum Henker war passiert? Ihre Hand fuhr suchend an ihre Schläfe, und ertastete dabei weichen Stoff. Was war das, und warum hatte sie - „Au“ das tat weh. Ihr ganzer Schädel brummte.
    Sarah kam sich vor, als würden hundert Zwerge mit kleinen Hämmern aus ihrem Hirn eine neue Skulptur bauen. Wer hatte die da rein gelassen? Und wer hatte das Licht ausgeschaltet?
    Es war wie durch Zuckerwatte zu waten, alles war weich schwammig und klebrig. Als hätte man ihr die Synapsen verkleistert. Jeder Alternative beraubt, begann sie eine vorsichtige Bestandsaufnahme. Hmmm, sie lag auf etwas weichem, die Beine taten weh, aber anders als der Kopf. Die Zehen waren wohl noch dran, denn sie ließen sich bewegen. Linke Seite check, rechte Seite check. Ihr Hintern schien auch noch dran zu sein und ihre Hüfte tat zwar weh, aber es war im Großen und Ganzen in Ordnung. Ihr Magen jedoch fühlte sich an, als hätte man ihn ausgebaut und verkehrt herum wieder angeschlossen. Ein vorsichtiger tiefer Atemzug wurde mit Schmerzen im Brustkorb belohnt, die ihr ein paar Lichtblitze hinter geschlossenen Augenlidern einbrachten.
    Okay - nicht gut, tief atmen unterlassen. Diese Information gespeichert, setzte sie ihre mentale Reise fort und gelangte zum Kopf. Der fühlte sich an, wie ein Klumpen Blei, den man ihr auf die Schultern geklebt hatte. Sie war definitiv noch am Leben, aber was war passiert? Wo war sie hier?
    Der Verstand nahm vorsichtig Fahrt auf im Zuckerwattegemisch, und setzte die Bausteine zusammen. Sie lag offenbar in einem Bett, ihr tat alles weh, aber ihr Schädel hatte wohl

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