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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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dann wohl nebenan.“, Achill grinste schon wieder. „Gib diesem Jungen eine Nacht mit einer schönen Frau, und er überlebt selbst eine Supernova.“ Thore wollte ihn zurechtweisen, aber Achill war schon lachend verschwunden.
    Er ging zu der gegenüberliegenden Tür und klopfte an.
    „Ja?“ Thore öffnete die Tür und trat ein. Sarah stand in eine Decke gewickelt vor dem Fenster. Die langen braunen Locken fielen ihr über die nackten Schultern, das Sonnenlicht tanzte in goldenen Facetten über sie hinweg. „Ein Engel“, stammelte Thore, völlig gefesselt.
    „Wie?“, sie drehte sich zu ihm um, und strich sich verlegen eine Strähne hinter das Ohr. Thore räusperte sich verlegen.
    „Ich sagte eben zu Achill du wärst mein Schutzengel.“
    „Ich wollte dir nur helfen.“ Mit einiger Genugtuung sah er, dass sein Kompliment ihr ein zartes rot auf die Wangen gezaubert hatte. Sarah sah buchstäblich zum Anbeißen aus. Thore erinnerte sich nur zu gut wie sich ihr Körper angefühlt hatte, als sie sich so vertrauensvoll an ihn geschmiegt hatte. Aber er wusste auch, dass ein solcher Moment nie wieder kommen würde. Ihr Herz gehörte Vali, auch wenn sie es selbst vielleicht noch gar nicht wahrhaben wollte. Die beiden waren eine tiefere Verbindung eingegangen, und Thore konnte jetzt absolut verstehen warum Vali so verzweifelt versuchte, Sarah zu beschützen.
    Ihm blieb nur die Hoffnung vielleicht irgendwann auch so eine Frau zu finden, die sein Herz mit einem Blick im Sturm eroberte, aber er wusste auch dass der Orden so eine Verbindung verdammte.
    Es würde ein harter Kampf werden, aber er würde ihnen beistehen, und damit seine Schuld bei Sarah begleichen.
     
    Thore sah gefasst aus, als hätte er einen Schalter umgelegt und hätte einen Neustart durchgeführt. Er bewegte sich mit dem gleichen arroganten Selbstbewusstsein wie vorher, aber seine Augen zeigten seine innere Veränderung. Er hatte die Oberflächlichkeit abgestreift, und in der Tiefe lag eine traurige Gewissheit. Er hatte sie Engel genannt, und Sarah war sie nicht sicher, ob sie ein solches Lob verdiente. Schließlich hatte sie nur getan, was notwendig gewesen war.
    Sie drehte ihm wieder den Rücken zu, als er sich anzog. Thore im Arm zu halten, wenn er verletzt war, war etwas völlig anderes, als ihm dabei zuzusehen, wie er sich anzog. Als sie seine Hand plötzlich auf ihrer Schulter spürte, zuckte sie leicht zusammen.
    „Ich habe gar nicht gemerkt, dass du schon fertig bist.“, sie sprach immer noch leise und sanft zu ihm, als wolle sie in Watte packen.
    Thore seufzte, und drehte sie dann zu sich um.
    „Sarah, ich bin okay.“ Er legte ihr zwei Finger unter das Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. Diese türkisblauen Augen zogen sie in ihren Bann, wie immer, wenn er sie so ansah. Der Blick bohrte sich direkt in ihre Seele.
    “Dank dir bin ich okay. Ich weiß nicht was vorhin in mich gefahren ist, aber ich bin dir unendlich dankbar, dass du mich nicht allein gelassen hast. Nichts desto trotz bin ich ein Soldat, ein Krieger, und Verletzungen stehen da mit in der Jobbeschreibung. Ich weiß es sieht übel aus, aber ich habe das schon einmal überlebt, ich werde es wieder überleben. Die Narben werden Zeit brauchen, aber es ist nicht so, dass ich nicht vorher schon mit ihnen gelebt hätte.“ Das war schon einmal passiert, schoss es Sarah durch den Kopf, er war schon einmal, so verletzt worden. Ihr Herz brach ein Stück für ihn. War es damals auch Vali gewesen? Vielleicht war Vali deswegen so geschockt? Ihre Gedanken rasten und sie hoffte, dass sie damit falsch liegen würde.
    „Dein Blut ist etwas besonderes, das letzte Mal hat es Wochen gedauert, bis ich wieder aufstehen konnte. Du hast mich schneller geheilt, als es unsere Heiler je gekonnt hätten.“ Er räusperte sich bevor er weiter sprach.
    „Du bist mein Schutzengel, und ich hoffe, ich kann irgendwann meine Schuld begleichen, und der deine sein.“ Damit sank er vor ihr auf ein Knie und nahm beide ihrer Hände in seine. Thore berührte mit ihren Händen seine Stirn und beugte tief seinen Kopf vor ihr.
    „Ich danke dir. Filia“
    Sarah war etwas perplex. Es war neu für sie, dass man sich bei ihr für irgendetwas bedankte, erst recht wenn es ein fast zwei Meter großer Hüne tat, der sie mit einer Hand hätte zerbrechen können wie einen Zweig. Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme und in seinem Handeln, berührten ihr Herz und sanken in ihre Seele wie Balsam. Thore war ein wahrer Freund

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