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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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geworden, und sie konnte zum ersten Mal in ihrem Leben wieder jemandem rückhaltlos vertrauen. Tränen glitzerten in ihren Augen, als sie zu ihm auf die Knie sank und seine breiten Schultern umarmte. Seine Arme schnappten um sie herum und beide seufzten gleichzeitig, und als sie die Umarmung lösten hatten beide ein befreites Lachen auf den Lippen.
    Unbemerkt von ihnen wurde eine Tür leise geschlossen, und Vali glaubte zu ersticken. Er rang um Luft, als hätte ihm jemand mit einer 45er mitten in die Brust geschossen. Direkt ins Herz, aus nächster Nähe, um dann die Reste dieses sinnlosen Organs mit einem Löffel aus seinem Brustkorb zu schälen. Suchend griff er sich an die schmerzende Stelle, aber da war kein Einschussloch. Kein blutender Krater, nur Haut, Muskeln und Knochen. Sein Herz schlug noch, aber er wusste nicht warum, eigentlich fühlte er sich als würde er sterben.
    Die beiden hatten so verflucht glücklich zusammen ausgesehen, als er die Tür geöffnet hatte, sah er sie zusammen auf dem Boden. Sarah strahlte förmlich, und das Lächeln auf ihren Lippen als sie in Thores Armen lag.
    Mit allen Mitteln versuchte er, das Bild aus seinem Kopf zu bekommen. Er musste jetzt da rein, denn es gab wichtige Neuigkeiten. Neuigkeiten die nicht warten konnten.
    Ein Stoßgebet zu den Ahnen auf der Zunge wappnete er sich so gut es eben ging, und klopfte vernehmlich an die Tür.
    Vali erwartete irgendetwas in der Art von „Moment! –Warte einen Augenblick!“, oder zumindest das Rascheln von Decken zu hören, aber es kam ein promptes „Ja!“
    Als er den Raum betrat war Thore damit beschäftigt die Scherben der Nachttischlampe aufzusammeln, und Sarah hob  ihre Hose und ihr Shirt auf. Keine verschlungenen Körper, kein Stöhnen und nicht der geringste Hauch von Sex lag in der Luft. Valis Überraschung war so groß, er bemerkte nicht wie beide ihre Tätigkeit unterbrachen, und ihn fragend ansahen.
    „Was ist los?“, Sarah ergriff das Wort und Vali musste sich räuspern, bevor er ihr antworten konnte.
    “Grischa ist zurück, und er hat Neuigkeiten mitgebracht. Am Besten ihr kommt rüber, und hört es euch selbst an.“, damit machte er auf dem Absatz kehrt und stürzte aus dem Zimmer.
    Sarah zog die Augenbrauen hoch und sah zu Thore, dessen Gesichtsausdruck hatte sich jedoch so verfinstert, dass sie gar nicht zu fragen brauchte. Okay zwischen uns mag alles Bestens sein, aber ihr beide habt noch  mächtig Klärungsbedarf.
    Thore ging vor und sie zog sich schnell an, auch wenn sie lieber erst eine Dusche genommen hätte. Im Badezimmer fand sie wenigstens eine Gästezahnbürste, und so musste die Katzenwäsche vorerst reichen, auch wenn ihr Blick sehnsüchtig auf die große Wanne fiel.
    Da sonst keine andere Option vorhanden war, ging sie durch die andere Tür und fand dort einen zweiten Schlafraum vor, der identisch mit ihrem war, nur eben spiegelverkehrt.
    Auf der Sitzgruppe lümmelte sich Achill und spielte mit der Fernbedienung des Fernsehers.
    Tomasz saß wie immer über einem Laptop und tippte fieberhaft auf das Ding ein. Thore war über einen Servicewagen gebeugt, der Essbares und mehrere Thermoskannen feilbot. Sarahs Magen begann laut zu knurren. Bevor sie Vali der am Fenster stand auch nur eines Blickes gewürdigt hatte, folgte sie Thores Beispiel und schnappte sich ein Croissant und einen Kaffee.
    Das Croissant war himmlisch, bis ihr der letzte Bissen im Hals stecken blieb, als Grischa den Raum betrat. Mit seinem Bart und der Tränen-Tätowierung in seinem Gesicht, sah er schon gruselig genug aus, aber nach seinem Auftritt in der Küche des Hauptquartiers machte er ihr nur noch Angst.
    Sie hatte sich auf den einzigen freien Platz, neben Thore gesetzt, aber wäre im Grunde am liebsten zu Vali ans Fenster geflüchtet, als der Rasputinverschnitt ins Zimmer trat.
    Dummerweise hätte sie dafür an ihm vorbei gemusst, also blieb sie wo sie war, und rückte dafür noch ein kleines Stückchen näher an Thore heran.
    Vali bemerkte als Einziger die subtile Bewegung, und der Scherbenhaufen, aus dem sein Herz bestand, zersplitterte in Moleküle. Er musste sich zusammen reißen, um Grischas Bericht folgen zu können.
    Grischa berichtete von einem Hinterhalt, genauso wie Achill. Nur das die Angreifer ihn mitgenommen hatten. Sie hatten ihn gefoltert, um an Informationen über Sarah heran zu kommen. Er hatte sich befreien können, als sie ihn zu Lucius bringen wollten. Dummerweise kannte er nicht das Versteck des Kaders,

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