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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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wahrnahm. Tomasz? Sie durchkreuzten wieder seine Pläne und er konnte nichts dagegen tun, oder doch?
    „Wir sollten die Umgebung abchecken, vielleicht verstecken sich noch ein paar von denen, und warten draußen auf uns.“, sagte er zu den anderen.
    Achill hatte einen Streifschuss erlitten, aber war schon wieder auf den Beinen: „Der Kleine hat Recht.“
    Auch Thore nickte zustimmend, und die drei machten sich auf den Weg nach draußen, wo sie sich aufteilten, um nach weiteren Männern des Kaders zu suchen.
    Vali blieb bei Sarah, die ihren Oberkörper immer noch schützend über Tomasz gebeugt hatte.
    Als Achill und er sich weit genug vom Haus entfernt hatten, gab Grischa sein Zeichen an Jonah. Thore durchsuchte den Rest des Gebäudes und wäre beschäftig im obersten Stockwerk.
    Nur Vali stellte noch ein Problem dar.
    Sarah sah zu Vali auf, der wie ein Bollwerk vor der Tür stand und sie und Tomasz beschützte. Sein Blick war auf den Flur gerichtet. Sein Kieferknochen zeichnete sich deutlich unter der Haut ab und seine Stirn hatte er in tiefe Falten gelegt.
    Er wartete konzentriert auf ein Zeichen seiner Männer, und sprach mehrmals leise in sein Headset. Thore hielt ihn wohl auf dem Laufenden, dachte Sarah und hoffte sie würden alle an einem Stück hier raus kommen. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Tomasz zu, als Vali sich plötzlich mit beiden Händen an den Kopf griff und zusammenbrach. Fast im selben Moment stand ein schwarz gekleideter Mann im Raum, und stürzte sich auf ihn. Vali drängte den Mann, beim Versuch sich zu verteidigen, aus dem Zimmer. Sarah zog ihre Waffe, aber sie war kein geübter Schütze, dass Risiko Vali versehentlich zu treffen, zu groß.
    Der Angreifer war ein starker Gegner, und es gelang ihm mehrfach, Vali mit seinen Fäusten zu treffen, auch wenn der ihm erbittert Widerstand leistete. Vali schien geschwächt, einige seiner Schläge landeten wirkungslos in der Luft, als würde er den Angreifer nicht richtig sehen können. Schließlich gelang es ihm den Mann am Kragen zu packen, und mit sich in den nächsten Raum zu zerren. Sie war so gefesselt von dem Kampf, der mit unverminderter Härte im Badezimmer fortgeführt wurde, dass sie nicht einmal bemerkte wie sich eine weitere Gestalt näherte. Sie wurde plötzlich an ihren Haaren nach hinten gerissen. Auf dem blutigen Boden verloren ihre Füße den Halt, und so konnte sie ihr Gegner hinter sich herziehen, wie eine zappelnde Puppe.
    Sie versuchte sich aus dem Griff zu befreien, aber dabei verlor sie die Waffe, und die schlitterte über den Boden, und rutschte dabei in unerreichbare Entfernung.
    Sarah wurde brutal herumgeschleudert, und bevor sie die Orientierung wieder erlangt hatte, traf sie eine Faust mitten im Gesicht.
    Sarah schmeckte Eisen, als sich ihr Mund mit Flüssigkeit füllte, und etwas Warmes tropfte aus ihrer Nase. Auf allen Vieren landend spuckte sie den widerlichen Geschmack aus, und jetzt mischte sich ihr eigenes Blut mit dem Farbenmuster des Teppichs. Ihr Kopf dröhnte, während sie versuchte auf die Beine zu kommen. Ihr Körper wollte nicht wirklich gehorchen, als ihr ein kräftiger Tritt in die Rippen alle Luft aus der Lunge presste. Sarah kippte zur Seite, wie ein nasser Sack, und war sich zu hundert Prozent sicher, ihre Rippen hätten gerade allesamt den Geist aufgegeben. Sie sah nichts außer Sternchen und wartete auf den nächsten Tritt. Gleichzeitig versuchte sie ihren Kopf mit den Armen zu schützen und zog ihre Beine an den Körper. Schwarze Schuhe tauchten vor ihrem Gesicht auf. Vor ihr stand der Angreifer. Ihr Körper drehte sich noch, aber sie hatte keine Möglichkeit zu fliehen. Zwei Arme schlossen sich von hinten um ihren Brustkorb wie Schraubstöcke. Ihr Schrei verhallte im Nichts, genauso wie die Welt um sie herum. Grauer Schleier hüllte sie ein, und das Letzte was sie sah, bevor sie sich in ihre Moleküle auflöste, war Tomasz der immer noch am Boden lag.

Kapitel 40
     
    Lucius schob die Leiche achtlos mit dem Fuß zur Seite, und wischte sich mit dem Ärmel seines Umhangs das Blut vom Mund.
    Seine Art zu reisen kostete Energie, erst recht wenn er dabei jemanden mit sich transportierte. Er war der Einzige seiner Rasse, bei dem diese Fähigkeit jemals dokumentiert worden war. Als der Orden ihn eingekerkert hatte, hatten sie deshalb eine Technologie entworfen, die ihn seiner Fähigkeiten beraubte.
    Jetzt hatte er ihre eigenen Mittel gegen sie benutzt, als er Vali in einem Raum unterhalb dieses

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