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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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schäbigen Fabrikgebäudes angekettet hatte.
    Dieser Ort war kein passendes Ambiente für einen Gott, aber der Transport von Personen funktionierte leider nicht über größere Distanzen. Er hatte zwei seiner Wachleute aussaugen müssen, um seine Batterien wieder aufzuladen. Lucius hätte die Gesellschaft seiner Konkubinen vorgezogen, aber der Triumph von Valis Gefangennahme entschädigte ihn.
    Das er die Frau unter seiner Kontrolle hatte, versetzte ihn nahezu in Hochstimmung. Sie war noch zu benommen, um von Nutzen zu sein, also stellte er Wachen auf, um sich die Zeit bis zu Jonahs Ankunft mit seinem Gefangenen zu vertreiben.
    Auf seine Anweisungen hin hatte man Vali mit gespreizten Armen und Beinen, aber aufrecht, angekettet. Der Wächter war noch bewusstlos, sein Körper hing schwer in den Ketten.
    Der dunkle Haarschopf war nach vorn gebeugt, die Schultern trugen das volle Gewicht des Kriegers.
    Lucius erlaubte sich ein selbstgefälliges Grinsen, als er sich die Schmerzen vorstellte unter denen Vali leiden würde wenn er aufwachte. Diese Position war nicht nur äußerst unbequem, sie war auch hervorragend geeignet für die Sonderbehandlung, die er geplant hatte.
    Wie er es verlangt hatte war Valis Oberkörper nackt, und bis auf ein paar blaue Flecken und Kratzer die von dem Kampf mit Jonah herrührten unversehrt.
    Auf einem kleinen Tisch, den er hatte herein tragen lassen, lag eine Samtrolle.
    Auf dem schwarzen Stoff glänzten die verschieden Instrumente im Licht der Kerzen, die den Raum spärlich erleuchteten.
    Valis Fähigkeiten waren zwar blockiert, aber er würde kein Risiko eingehen, und dem Sohn des Baldur eine elektrische Energiequelle zur Verfügung stellen.
    Seine Hand strich sanft über die Nadeln, Skalpelle und Klingen, die fein säuberlich sortiert, im Futteral stecken.
    Womit sollte er anfangen? Er entschied sich für eine kleine gekrümmte Klinge, die wie ein Haken geformt war, bestens geeignet nicht allzu tiefe Wunden ins Fleisch zu schneiden.
    Es sollte schließlich nicht zu schnell vorbei sein.
    „Wer bist du?“, ein tiefes Grollen hallte von den kahlen Wänden.
    „Ah, wir sind munter.“, seine Stimme ein erwartungsfroher Singsang. “Wie schön, dann können wir ja beginnen.“
    Ein gefährliches Knurren schlug Lucius entgegen, der sich belustigt zeigte. “Nana, ist da vielleicht jemand etwas unbeherrscht?“ Der Haken tanzte dabei zwischen seinen langen Fingern hin und her.
    „Na los! Nur zu, strecke mich mit deinen Blitzen nieder, oh großer Vali.“ Es war so amüsant dabei zuzusehen, wie sich der Riese in seinen Ketten wand, und noch amüsanter als er schließlich den Versuch aufgab.
    „Du und dein heiliger Orden seid mir lange genug in die Parade gefahren. Jetzt bin ich am Zug.“, damit stieß er die Klinge direkt über dem Bizeps in Valis Haut. Außer dem Knacken in Valis Kiefer, als dieser die Zähne zusammenbiss war nichts zu hören.
    „So tapfer. Wir werden viel Spaß haben wir zwei.“, damit zog er die Klinge unter der Haut durch das Fleisch, bis sie am unteren Ende des Muskels wieder zum Vorschein kam.
    Vali spürte den heftigen Schmerz, er brannte sich mit der Klinge durch sein Fleisch. Aber er würde diesem Mistkerl nicht die Genugtuung geben und schreien.
    Er versuchte seine Kräfte zu rufen, aber wo sonst ein Sturm tobte, war jetzt absolute windstille. Verzweifelt suchte er noch tiefer in sich nach der Kraft, die ihn als Wächter ausmachte. Nichts. Außerdem bot nichts um ihn herum auch nur ansatzweise die Energie, die er gebraucht hätte, um seine Fesseln zu sprengen. Mit Entsetzen erkannte Vali, dass er zum ersten Mal in seinem Leben vollkommen machtlos war.
    Vali presste die Tränen zurück, die sich vor Zorn und Verzweiflung sammelten. Die Klinge bohrte sich wieder in sein wehrloses Fleisch, und wieder durchschnitt ein greller Schmerz die Dunkelheit hinter seinen geschlossenen Augenliedern. Aus dem Schwarz tauchte ein Bild vor seinem geistigen Auge auf, und er klammerte sich mit aller Verzweiflung daran. Sarah!
    Er wusste nicht wie lange er diese Tortur durchhalten würde, aber er würde alles ertragen, solange er ihr Bild in sich trug.
    Während er Stich um Stich erduldete, schickte er seine Gedanken auf die Reise zu Sarah, bevor er wieder das Bewusstsein verlor.
    „Oh bitte, wir haben doch gerade erst angefangen.“
    Es war überaus enttäuschend wie schwach seine eigene Spezies war, wenn man sie ihrer Kräfte beraubte.
    Lucius wischte die Klinge an seinem Umhang

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