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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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sie hatte uns um Hilfe gerufen, aber als wir eintrafen war es schon zu spät um sie zu retten.“ Tomasz rief sich die grausamen Bilder ins Gedächtnis, die er an jenem Tag gesehen hatte. Es gab nur einen Weg Grischa die Augen zu öffnen, und so trat er nun vor ihn, und legte ihm seine Hand in den Nacken.
    „Sieh selbst, und erkenne deinen Irrtum.“ Ihre Blicke trafen sich, und im selben Moment wurde die Verbindung zwischen beiden hergestellt. Tomasz ließ zu Grischas Überraschung alle Schilde fallen.
    Er hätte den Wächter töten können, mit dem freien Zugang zu Tomasz Gedanken wäre es möglich gewesen, aber seine Neugier siegte.
     
    Als Gast im fremden Körper reiste er in der Zeit zurück bis zu dem Tag, an dem seine Mutter gestorben war. Er ritt neben Vali mit halsbrecherischem Tempo durch einen verschneiten Wald. Sah sein Heimatdorf auf sich zufliegen, und hörte die schrecklichen Schreie, die weit durch die klare Winterluft geschallt waren.
    Er sah wie Vali sein Schwert zog, und zog daraufhin auch seine eigene Waffe. Sie töteten schnell und zielstrebig, aber es waren viele Angreifer gewesen, die sein Dorf überfallen hatten. Eine ganze Bande von Räubern und Halsabschneidern war über das kleine Dorf hergefallen. Sie hatten rücksichtslos gemordet und gebrandschatzt, auf der Suche nach Beute.
    Als er gerade einem der Diebe die Kehle aufschlitzte, rief Vali ihn zu sich. Tomasz/Grischa folgte dem Ruf, so schnell es ging, und gemeinsam waren sie die Treppe zu Grischas Haus hoch geeilt. Die Tür stand offen, und als sie mit erhobenen Waffen, in den dunklen Raum, eintraten, fanden sie einen Frauenkörper der zusammengekrümmt auf dem Boden lag.
    Vali ging neben der Frau auf die Knie, und drehte sie vorsichtig um. Ihr Kopf fiel zurück und offenbarte die tiefe Wunde die das Messer eines Angreifers hinterlassen hatte.
    Sie atmete noch, aber es waren die letzten Züge die sie tat, sie versuchte noch zu sprechen aber es kam nur ein gurgelndes Geräusch aus der offenen Kehle. Dann war es still, und seine Mutter tot. Er hörte das trampeln kleiner Füße auf den Holzdielen, und sah sich selbst, wie er sich mit einem Schrei auf Vali stürzte.
    Die Reise war beendet, und er fand sich wieder in seinem Körper, als Tomasz die Verbindung abrupt unterbrach.
    Grischa konnte nicht glauben was er gesehen hatte, wollte es nicht glauben. Elias hatte ihm doch die Geschichte seiner Herkunft offenbart. Er war es gewesen, der die Erinnerungen wachgerufen hatte, bevor Tomasz ein Mitglied in Valis Team geworden war. Er hatte dafür gesorgt, dass Grischa von Lucius in seinem Kampf nach Rache unterstützt wurde. Grischa hatte deutlich vor sich gesehen, wie Vali seine Mutter getötet hatte.
    Grischa war völlig durcheinander, als er versuchte sich auf das Gesehene einen Reim zu machen. Tomasz hatte nicht gelogen, da war er sich sicher, denn der Bruder hatte alle seine Schilde fallen lassen. Die schreckliche Erkenntnis zwang ihn in die Knie. Lucius hatte ihn benutzt.
    Achill löste endlich seinen Griff, und er landete auf Knien und Händen, während ihm die Galle im Hals hochschoss. Er war nur noch in der Lage zu krächzen.
    „Was habe ich getan.“, dann entleerte sich sein Magen auf den Teppich, der schon mit seinem Blut besudelt war.

Kapitel 42
     
    Jonah war gerade erst eingetroffen, als einer seiner Männer ihm mittelte, dass der Meister in seiner großen Gnade, zwei Soldaten als Opfergabe akzeptiert hatte.
    Verdammt, als hätte er diese Woche nicht schon genug Männer verloren. Er nickte dem Mann zu und entließ ihn, damit er sich weiter um das Wohlergehen des Meisters kümmern konnte.
    Ohne die geringste Lust zu verspüren Lucius gegenüber zu treten, wandte er sich stattdessen dem Kellerverlies zu.
    Er war nicht an Vali interessiert, noch nicht jedenfalls. Jonah war auf der Suche nach etwas anderem, als er sich den Sachen widmete, die Vali abgenommen worden waren, bevor man ihn wie ein Stück Schlachtvieh fest gekettet hatte.
    Mit geübten Händen durchsuchte Jonah die Taschen von Valis Lederjacke und zu seiner großen Überraschung wurde er tatsächlich fündig. Seine Finger erfühlten einen kleinen Gegenstand aus Metall, er zog ihn heraus. Ein Medaillon samt dazugehöriger Kette lag in seiner Hand. Die Größe abschätzend kam er zu dem Schluss, dass es tatsächlich in die Aussparung passen konnte, die den geheimnisvollen Kasten verschloss.
    Mit einem siegessicheren Grinsen steckte er das Kleinod in die Hosentasche und

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